"Vielfalt im Pott" am Consol Theater

11. Mai 2014
12:00 Uhr
Consol Theater, 45889 Gelsenkirchen
Ältere Lesben und Schwule bei einer Theatervorführung. | Foto: Consol Theater

Unter dem Titel „Vielfalt im Pott“ findet im Consol Theater, Bismarckstraße 240, am Sonntag, 11. Mai, 12 Uhr, eine Veranstaltung statt, die für Begegnungen zwischen lesbisch-schwulen und heterosexuellen Generationen sorgen soll.
Dabei wird es vordergründig um den Dialog gehen. Georg Roth von der Landeskoordination für ältere Lesben und Schwule moderiert gemeinsam mit Carolina Brauckmann die Veranstaltung, bei der diverse Gäste der 68er-Generation einen gemeinsamen Rückblick, aber auch Blick in die Zukunft, wagen werden.

Die "rebellische Generation" wird älter

„Unsere ‚rebellische‘ Generation wächst nun in den Senioren-Sektor hinein. Damals waren wir die treibende Kraft hinter gesellschaftlichen Veränderungen. Warum nicht auch heute und in Zukunft?“, fragt Roth. Denn vor allem wird es um die Frage des Älterwerdens dieser Generation gehen, einer Generation, die von Bewegungen lebte und auch im Alter noch das Bedürfnis hat, die Welt zu verändern.

Angebot für ältere Lesben und Schwule muss erweitert werden

„Die Angebote für Ältere nehmen zum Glück immer mehr zu, vor allem Gelsenkirchen ist ein Vorreiter in dieser Sache“, berichtet Roth. Das Angebot für ältere Schwule und Lesben sei, seiner Meinung nach, noch stark ausbaufähig: „Die Älteren sind kein monolithischer Block, ihre Interessen und Neigungen sind stark diversifiziert. Deshalb sollte das Angebot dies auch widerspiegeln.“
Das kann auch in kleiner Form bereits viel ändern: „An manchen Tagespflegestationen beispielsweise klebt am Eingang eine kleine Regenbodenflagge; da weiß ich als Homosexuelle(r), dass ich hier gut aufgehoben bin und man mich nicht ausschließt. Das ist viel wert“, resümiert Roth.

Ein Leben lang im falschen Film

Roth selbst sei sich oft in seinem Leben vorgekommen, als lebe er im falschen Film: „Sie müssen sich vorstellen, dass ich mein ganzes Leben lang Werbung und kulturellen Angeboten ausgesetzt war, die meinen Neigungen nicht entsprachen. Jeden Tag.“ Dies sei beispielsweise ein Thema, das angesprochen werden könnte, um für mehr Toleranz und Verständnis zu sorgen.

Miteinander statt nur Toleranz

„Doch es geht nicht nur darum, dass etwas toleriert wird. es geht darum, gemeinsame Nenner zu finden, auf die aufgebaut werden kann. Den ‚Normalität‘ ist nicht für jedermann das Gleiche“, erklärt Bernd Hellbusch vom Seniorennetzwerk Gelsenkirchen.

So wird auch diskutiert, wie sich die Wertevorstellungen in regelmäßigen Abständen verändern: „In den 20er Jahren stand man kurz vor einem Durchbruch, nur um dann wieder in alte Rollen- und Familienmuster zu verfallen“, erklärt Roth. Auf eine Phase der starken Befreiung folge immer eine Phase der Ablehnung gegenüber „alternativen“ Lebensmodellen.

Auch junge Leute und Heterosexuelle herzlich eingeladen

Interessenten kann gesagt sein, dass es ein interessanter Abend voller verschiedener Blickwinkel werden wird; für all jene, die auch mal einen Blick über den eigenen Tellerrand wagen möchten. „Wir ermutigen auch junge Menschen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen und sich miteinzubringen“, betont Angelina Bartlett vom Seniorennetzwerk Gelsenkirchen.

Musikalische Begleitung und freier Eintritt!

Für die musikalische Begleitung sorgen Deborah Campbell (Gitarre) und Aurora Steffens (Gesang). Der Eintritt ist frei!

Weitere Informationen:

Consol Theater
immer dabei
LSVD

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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