"Alea iacta est": Die Würfel sind gefallen und Vaillant Gelsenkirchen schließt 2018

Am Ende haben alle Demonstrationen und Solidaritätsbekundungen nicht geholfen und die 200 Arbeitsplätze der Vaillant-Mitarbeiter fallen bis zum Jahr 2018 weg. Nun fordert Oberbürgermeister Frank Baranowski von der Vaillant-Group eine Planung für das Werksgelände. Archiv-Foto: Kurt Gritzan
  • Am Ende haben alle Demonstrationen und Solidaritätsbekundungen nicht geholfen und die 200 Arbeitsplätze der Vaillant-Mitarbeiter fallen bis zum Jahr 2018 weg. Nun fordert Oberbürgermeister Frank Baranowski von der Vaillant-Group eine Planung für das Werksgelände. Archiv-Foto: Kurt Gritzan
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Im November 2015 hatte die Vaillant Group angekündigt, die Produktion in Gelsenkirchen schrittweise bis zum Jahr 2018 vollständig an andere Vaillant Group Standorte zu verlagern und das Werk in Gelsenkirchen zu schließen. Nun haben sich der Remscheider Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnikhersteller Vaillant Group und die Arbeitnehmervertreter auf einen Sozialplan geeinigt.

Sozialplan bietet höhere Abfindungssummen

Laut Yasemin Rosenau, Betriebsratsvorsitzende im Werk Gelsenkirchen, hat sich der Betriebsrat dabei mit der Unternehmensleitung auf höhere Abfindungssummen als bisher geboten geeinigt.
Der nun ausgehandelte Sozialplan sieht für die betroffenen Mitarbeiter einen einmaligen fünfstelligen Sockelbetrag sowie eine Abfindung vor, die sich nach der Betriebszugehörigkeit richtet. Zudem erhalten die Mitarbeiter gegebenenfalls Kinder- und/oder Schwerbehindertenzuschläge. Damit ist der Verlust der 200 Arbeitsplätze in Gelsenkirchen offenbar nicht mehr aufzuhalten.

200 Arbeitsplätze fallen weg

"Der Wegfall der Arbeitsplätze wiegt schwer für Gelsenkirchen“, erklärt dazu Oberbürgermeister Frank Baranowski. „Auch wenn jetzt bessere Abfindungen gezahlt werden sollen, werden es die Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren werden, schwer haben. Für sie ist ein langes Ringen um ihre Arbeit verloren gegangen. Hinter jedem Arbeitsplatz steht ein menschliches Schicksal. Umso mehr ist es bedauerlich, dass ein sich vom Image her als Familienunternehmen präsentierender Konzern so leichtfertig Arbeitsplätze streicht und eine zukunftsfähige Produktion schließt, um im Ausland größere Profitmargen zu erreichen.“

Vaillant Group Service-Center „tecbytel“ soll erhalten bleiben

Das in Gelsenkirchen ansässige Vaillant Group Service-Center „tecbytel“ für die deutschlandweite Fachhandwerkerbetreuung und Kundendienstdisposition bleibt unverändert mit einer Belegschaft von rund 80 Mitarbeitern am Standort Gelsenkirchen bestehen.

Entwicklung des Geländes nicht außer Acht lassen

Trotzdem sieht Oberbürgermeister Frank Baranowski Vaillant jetzt in der Pflicht, sinnvolle Nachfolgelösungen für den Standort zu entwickeln: „Es kann nicht sein, dass die Produktionsstätten auf lange Zeit ungenutzt bleiben. Ich fordere das Unternehmen mit Nachdruck auf, möglichst umgehend mit der Wirtschaftsförderung über die Weiterentwicklung des Geländes in Gespräche einzutreten.“

Die Begründung von Vaillant zur Schließung des Werkes

Der Grund für die Entscheidung, das Werk Gelsenkirchen im Jahr 2018 zu schließen, ist laut Vaillant Group neben der Bündelung komplexer Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten am Standort Remscheid die seit längerem stagnierende Nachfrage nach Produkten auf Basis regenerativer Energien, die das Unternehmen in Gelsenkirchen produziert.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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