Der 1. Mai 2014 in Gelsenkirchen

Die Demonstration lockte in den vergangenen Jahren immer viele Teilnehmer an. | Foto: Gerd Kaemper
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Es geht um Arbeitsplätze. Es geht um den Mindestlohn. Es geht um ein sicheres Europa und noch einiges mehr am Tag der Arbeit am 1. Mai in Gelsenkirchen.

DGB ruft zur Demo am 1. Mai auf

„Gute Arbeit. Soziales Europa.“ heißt der Slogan des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum diesjährigen Tag der Arbeit am 1. Mai. Hinter diesen zwei Schwerpunkten verbergen sich eine Vielzahl Forderungen, die alle Bürger angehen: „Zum einen möchten wir mit dem ersten Punkt, „Gute Arbeit“, die Problematik mit Werkverträgen, Leiharbeit und einem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn ansprechen“, erklärt Josef Hülsdünker, Vorsitzender des DGB Gelsenkirchen, „Zum anderen liegt uns als Gewerkschaftsverband ein soziales und demokratisches Europa am Herzen, das sich von einer marktradikalen Politik verabschiedet und die Menschen statt der Märkte in den Mittelgrund ihres Handels rückt.“

Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass in Kürze neue Europawahlen anstehen, möchten die Gewerkschaften auf diese hinweisen. „Heutzutage wird sehr viel von der EU gesteuert, was hier vor Ort in Kraft tritt. Deshalb sollte es die Bürger interessieren, wer ihre Interessen in Brüssel vertritt“, betont Hülsdünker.

Mindestlohn, Befristungen, Leiharbeit

Birgit Biermann, stellvertretende Bezirksleiterin der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, hält die Themen Mindestlohn und Leiharbeit für sehr wichtig: „Wir brauchen eine Stärkung der Betriebsräte und Folgen für Unternehmen, die Leiharbeiter auf dauerhafter Basis beschäftigen.“

Dass befristete Arbeitsverträge auch im öffentlichen Dienst zur Regel zu drohen werden, empört Sven Kühn, Verdi-Gewerkschaftssekretär in Gelsenkirchen beim Fachbereich Gemeinden: „Das führt zu einer Überstrapazierung beim Personal, das nicht mehr langfristig planen kann.“ Auch den Mindestlohn von 8,50 Euro kritisiert er: „Dieser Betrag kann nur ein Einstieg sein!“

IG Metall und GdP fordern zur Europa-Wahl auf

Für die IG Metall steht vor allem die Europapolitik im Mittelpunkt: „Die Energie- und Kürzungspolitik der EU ist mit der Grund für Kurzarbeit und Leiharbeit in unserer Region“, weiß Robert Sadowsky, erster Bevollmächtigter der IG Metall.
Nicht zuletzt gibt es auch noch vieles im Bereich Sicherheit zu tun, wenn es um die EU geht: „Wir haben zwar die Freizügigkeit für Bürger der EU, und das ist auch etwas Schönes, jedoch wurden lediglich die Grenzen geöffnet; ein einheitliches oder verzahntes Sicherheits- und Rechtssystem wurde jedoch immer noch nicht von der EU verabschiedet“, bemängelt Steven Fischer, Gewerkschaft der Polizei. Dies erschwere die grenzüberschreitenden Fahndungen und mache es dem organisiserten Verbrechen leichter - was wiederum die Sicherheit der Bürger in Gefahr bringt.

Der Tag beginnt um 9.45 Uhr

Wie in den Vorjahren beginnen die Aktionen rund um den Tag der Arbeit um 9.45 Uhr auf dem Kennedyplatz (Vorplatz des Musiktheaters im Revier) mit einem Ökumenischen Gottesdienst. Um 10 Uhr wird es noch ein Platzkonzert geben bevor es dann um 10.30 Uhr zur Demonstration geht. Diese wird Vorplatz des Musiktheaters über die Florastraße auf die Ringstraße führen. Von dort geht es über die Augustastraße auf die Bahnhofsstraße. Die Demonstartion endet um 11 Uhr mit Beginn der Kundgebung auf dem Neumarkt. Nach Grußwörtern von Josef Hülsdünker und Oberbürgermeister Frank Baranowski wird Dietmar Schäfers, stellvertretender Bundesvorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt, die Mairede halten.

Buntes Programm auf dem Neumarkt

Im Anschluss an die Kundgebung wird ein buntes Programm auf dem Neumarkt geboten: Das Werksorchester Consol und HycoSolo & Beat sorgen für Musik und es wird wieder ein reichhaltiges Informationsangebot der Gewerkschaften und Parteien geben. Ein Kinderprogramm sowie Speisen und Getränke werden ebenfalls angeboten.

Auch die Jugend ist aktiv dabei

Auch die DGB-Jugend wird sich wieder aktiv an der Demonstration zum 1. Mai in Gelsenkirchen beteiligen: „Auch in diesem Jahr werden wir den Demonstrationszug flankieren, auch sichtbar mit Bannern und großen Bällen, auf denen unsere Forderungen gedruckt sind. Außerdem gestalten wir auch das Bühnenprogramm aktiv mit, unter anderem wird Kira Wischnewski für die Jugend sprechen“, gibt Susanne Franken, DGB Haus der Jugend, zu Protokoll.
Es geht um Arbeit, es geht um Europa und es geht um die Zukunft unserer Jugend und die Sicherung von fairen Renten: Ein Anlass, selbst einmal wieder auf die Straße zu gehen und für sich selbst und andere einzustehen.

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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