Arbeitgeber blockieren bessere Ausbildungsvergütung Graue Job-Perspektive für 100 Maler- und Lackierer-Azubis in Gelsenkirchen

Ihnen gehen die eigenen Chefs auf den Pinsel: Maler-Azubis verdienen zu wenig, meint die IG BAU. Die Arbeitgeber blockieren bessere Ausbildungsvergütungen. | Foto: IG - Bau Bezirksverband Emscher - Lippe Aa.
  • Ihnen gehen die eigenen Chefs auf den Pinsel: Maler-Azubis verdienen zu wenig, meint die IG BAU. Die Arbeitgeber blockieren bessere Ausbildungsvergütungen.
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Graue Job-Perspektive für den Maler-Nachwuchs: Die rund 100 Maler- und Lackierer-Azubis in Gelsenkirchen müssen weiter auf ein Lohn-Plus warten. Ebenso auf die Erstattung der Fahrtkosten zur Berufsschule und zum Ausbildungszentrum. Nach Angaben der Handwerker-Gewerkschaft IG BAU Emscher-Lippe-Aa blockieren die Arbeitgeber seit über einem Jahr jede Verbesserung bei den Ausbildungsvergütungen. Auch gegen eine Übernahmeregelung nach der Ausbildung sträubten sie sich. Genauso wie gegen eine zusätzliche Altersvorsorge und einen höheren Urlaubsanspruch. „Das Maler- und Lackiererhandwerk bietet zwar einen Arbeitsalltag mit bunten Farben, aber leider auch eine absolut graue Job-Perspektive“, sagt IG BAU-Bezirksvorsitzende Susanne Neumann.

40 Euro mehr pro Monat für jeden Auszubildenden für das bevorstehende Ausbildungsjahr, so die Forderung der Handwerker-Gewerkschaft.

„Die Azubis in den heimischen Betrieben erwarten und brauchen dieses Geld, nachdem es bereits im vergangenen Jahr keinen Cent mehr gab. Denn sie liegen bei den Azubivergütungen am unteren Ende“, sagt Neumann. So bekomme ein Azubi im ersten Ausbildungsjahr lediglich 450 Euro pro Monat.
Im dritten Ausbildungsjahr seien dies dann gerade einmal 635 Euro – und damit immer noch weniger als ein Azubi auf dem Bau bereits im ersten Jahr seiner Ausbildung erhalte.

„Die Arbeitgeber müssen Farbe bekennen:

Wenn sie qualifizierten Nachwuchs wollen, dann müssen sie das Maler- und Lackiererhandwerk dringend attraktiver machen. Und dazu gehört auch eine angemessene Bezahlung. Es muss Schluss damit sein, dass Maler-Azubis als billige Arbeitskräfte regelrecht dazu benutzt werden, den schnellen Euro zu machen“, so Susanne Neumann.

Die IG BAU-Bezirkschefin ruft die heimischen Handwerksbetriebe dazu auf, Druck auf ihre Verhandlungsführer zu machen. Diese hatten die Gespräche abgebrochen und den Tariftisch verlassen. „Maler und Lackierer, die sich ihre Welt in schönen Farben malen und die Realität – nämlich den grauen Alltag ihres eigenen Nachwuchses – nicht erkennen wollen, gehen mir auf den Pinsel“, so die Vorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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