Medaillen vom Schalker Klaus Fischer in Dortmund

Hier übergibt Klaus Fischer (l.) im Redaktionsgebäude des Sportmagazins „kicker“ seine vier Medaillen an Manuel Neukirchner, dem Direktor des DFB-Museums. Fischer hatte die Medaillen im Laufe der Jahre für sein artistisches Fallrückzieher-Tor am 16. November 1977 beim 4:1-Sieg von Deutschland gegen die Schweiz erhalten. Für das Tor des Monats, das Tor des Jahres, das Tor des Jahrzehnts und das Tor des Vierteljahrhunderts. | Foto: DFM/Zink
  • Hier übergibt Klaus Fischer (l.) im Redaktionsgebäude des Sportmagazins „kicker“ seine vier Medaillen an Manuel Neukirchner, dem Direktor des DFB-Museums. Fischer hatte die Medaillen im Laufe der Jahre für sein artistisches Fallrückzieher-Tor am 16. November 1977 beim 4:1-Sieg von Deutschland gegen die Schweiz erhalten. Für das Tor des Monats, das Tor des Jahres, das Tor des Jahrzehnts und das Tor des Vierteljahrhunderts.
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„Sonst liegen sie ja nur im Schließfach. So können Leute die Medaillen besichtigen. Das werde ich natürlich auch tun.“ Klaus Fischer war und ist für seine Fallrückzieher berühmt. Der Ex-Schalker, der nach Gerd Müller nach wie vor die meisten Tore in Deutschland schoss, übergab dem DFB-Museum im April seine vier Medaillen, die er für sein Tor vom 16. November 1977 im Spiel zwischen Deutschland und der Schweiz erhielt. Für Fischer spielt es keine Rolle, dass das Museum ausgerechnet in Dortmund steht.

Am 24. April 2009 wurde entschieden, dass das DFB-Fußballmuseum in Dortmund gebaut werden soll. Damit setzte sich Dortmund im finalen Rennen gegen Oberhausen, Köln und Gelsenkirchen durch. Als kurze Zeit später herauskam, dass das Projekt am Hauptbahnhof gebaut werden soll, schüttelten viele Experten mit dem Kopf. So unter anderem auch das Fachmagazin „Bauwelt“. „Das Projekt am Hauptbahnhof ist eine raumfressende Verstellung eines wichtigen Stadtraumes. Es wäre besser, wenn es am Stadtrand von Gelsenkirchen entstehen würde.“ Genau diese Einschätzung teilt auch Klaus Fischer. „Damals waren wir Schalker natürlich enttäuscht, als Dortmund die Zusage bekam. Die Errichtung am Stadtrand von Gelsenkirchen wäre besser gewesen“, sagt der heute 65-Jährige gegenüber dem Stadtspiegel Gelsenkirchen. „Aber mit der Niederlage muss man leben“, schob Fischer hinterher. Sie sei auch nicht vergleichbar mit einer Niederlage in einem Fußballspiel. „Hier geht es um den Deutschen Fußball Bund (DFB).“

Klaus Fischer: „Mein Fallrückzieher ist schon extraklasse“

Darum habe er auch nicht lange überlegt, als der DFB ihn gefragt habe, ob er seine Medaillen zur Verfügung stellen würde, die er für sein berühmtes Fallrückzieher-Tor aus dem Jahre 1977 erhielt. „Da habe ich nicht lange überlegen müssen. Ich habe Herrn Neukirchner sofort zugesagt“, erinnert sich Fischer an das erste Gespräch mit dem Museumsdirektor. „Ich habe sie allerdings nur verliehen“, betont der zweiterfolgreichste Torschütze Deutschlands.

Auch den jüngsten Fußballern ist Klaus Fischer ein Begriff. Sein Tor zum 4:1-Endstand zwischen Deutschland und der Schweiz am 16. November 1977 ging um die Welt. Damals war Fischer 27 Jahre alt und erzielte per Fallrückzieher einen wunderschönen Treffer. Dass das keine subjektive Meinung ist, zeigten diverse Abstimmungen in den Folgejahren. Fischers Fallrückzieher-Tor wurde von den Zuschauern der ARD-Sportschau zunächst zum Tor des Monats, dann zum Tor des Jahres, dann zum Tor des Jahrzehnts und schließlich zum Tor des Vierteljahrhunderts gewählt. „Diese Medaillen haben mir unheimlich viel Freude bereitet, denn mein Tor wurde mit überwältigender Mehrheit ausgesucht. Die Fans haben sich dazu entschieden, kein anderer. Das macht mich schon stolz“, so Fischer. Verlernt hat er den Fallrückzieher nicht. Noch vor wenigen Wochen setzte er zu eben jenem Fallrückzieher in einem Benefizspiel an. Er verpasste den Ball zwar knapp. Szenenapplaus gab es aber dennoch. „Mein Fallrückzieher ist schon extraklasse. Das gelingt nicht jedem alle Tage“, gibt Fischer schmunzelnd zu Protkoll.

Eine Einladung zur Eröffnung des Museums hat er noch nicht erhalten. Die wird aber noch kommen, ist sich der Ex-Schalker sicher. „Natürlich werde ich sie sofort annehmen. Ich werde mir Stunden dafür nehmen, um in Ruhe mir alles anzuschauen. Ich habe 1968 mit Fußball angefangen und bin seit 47 Jahren im Geschäft. Das ist ein langes Leben, in dem viel passiert ist. Und auch davor. Der Fußball hat viel zu erzählen.“

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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