Horst Heldt: „Ich habe Scheiße gebaut, dafür entschuldige ich mich“

Peter Peters, Horst Heldt und Clemens Tönnies (v.r.) war das schlechte Spiel des S04 gegen Paderborn am Samstag ins Gesicht geschrieben. | Foto: Gerd Kaemper
  • Peter Peters, Horst Heldt und Clemens Tönnies (v.r.) war das schlechte Spiel des S04 gegen Paderborn am Samstag ins Gesicht geschrieben.
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Welche Macht die Fans beim FC Schalke 04 haben, bekamen die Verantwortlichen des Klubs am Samstag deutlich zu spüren. Trotz Heimsieg eskalierte die Stimmung. S04-Manager Horst Heldt konnte sich über den 1:0-Heimsieg nicht freuen.

„Wir haben gewusst, dass es schwierig werden würde und die Atmosphäre angespannt sein wird. Wir haben die Mannschaft versucht darauf vorzubereiten, aber sie hat es mental nicht geschafft sie auszublenden und es wurde in der ersten Halbzeit auch nicht besser. Natürlich haben die Fans sich das anders vorgestellt - auch, wenn es in der zweiten Halbzeit besser wurde.“ Horst Heldt versuchte nach dem Spiel die Dinge einzuordnen, die zuvor passiert waren. Auch der Manager des S04 wusste ganz genau, dass der 1:0-Heimsieg über den SC Paderborn die gewaltigen Risse zwischen Verein und Fans nicht kaschieren. Im Gegenteil.

Heldt: „Wir haben die Herzen der Fans erst einmal verloren“

„Unter dem Strich bleiben ganz andere Erwartungen, die wir auch nicht erfüllen konnten. Deswegen kam es zu diesem emotionalen Ausbruch, der für alle ein schwieriger Moment ist. Auf der anderen Seite haben wir uns für die Europa League qualifiziert, aber es bleibt ein fader Beigeschmack. Das müssen wir jetzt so annehmen und respektieren“, so Heldt am Samstagabend weiter. Dass er selbst auch nicht alles richtig macht, wusste und weiß Heldt. Als die Stimmung 90 Minuten nach Spielende vor dem Haupteingang vollends zu kippen drohte, gab der Manager zu: „Ich habe Scheiße gebaut. Das ist meine Verantwortung. Dafür entschuldige ich mich.“

Auf die Frage, wie die Emotionen wieder einzufangen sein, wusste der 45-Jährige auch keine richtige Antwort. „Das wird nicht von heute auf morgen gehen. Dafür hat sich zu viel aufgestaut. Das hat man heute gesehen und erleben dürfen. Der Verein ist sehr emotional, in beide Richtungen. Das bietet natürlich gleichzeitig auch eine Chance. Und ich bin überzeugt, dass wir diese Chance kriegen. Es liegt an uns diese zu gestalten und die Herzen der Fans zurückzugewinnen. Jetzt haben wir sie aber erst einmal verloren. Wir müssen uns also vorsichtig herantasten.“

Heldt: „Roberto Di Matteo ist der richtige Trainer“

Der Verein will sich aber auf alle Fälle auf die Fans zubewegen. „Wie man den Graben schließen kann, weiß ich nicht. Erst einmal werden die Saison beenden und haben nächsten Samstag in Hamburg wieder die nächste Gelegenheit, besser Fußball zu spielen. Und dann werden wir eine lange und intensive Vorbereitung haben. Das ist aber alles nicht von heute auf morgen veränderbar. So ist es im Fußball. Aber es geht auch nur gemeinsam. Wir brauchen die Fans und uns ist es sehr, sehr wichtig diese zurückzugewinnen.“

Bei der Vorbereitung und der kommenden Saison will Heldt auf Roberto Di Matteo bauen. Wie schon der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies vor einer Woche sagte, dass Di Matteo der richtige Trainer sei und zur neuen Saison bleiben werde, so war es auch Heldt, der in dieselbe Kerbe schlug. „Ja, er ist der Richtige.“ Die Begründung aber fiel dafür sehr dürftig aus. „Weil wir alle zusammen anpacken.“

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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