NABU errichtet Wildbienenwand auf dem AVU-Gelände in Gevelsberg
Jede Wand ein Unikat

Leisten gemeinsam einen Betrag zum Artenschutz (v.l.): AVU-Vorstand Uwe Träris mit Heinz Schmiers, Nadine Weidenbach und Axel Gosewisch vom NABU Ennepe-Ruhr. Fotos (2): sara
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Jede Wildbienenwand der NABU Ennepe-Ruhr-Kreis ist ein Unikat, erbaut von Heinz Schmiers und seinen Kollegen aus der Werkstatt. Ein solches Nisthotel steht jetzt auch auf dem AVU-Gelände in Gevelsberg.

Auf dem Gelände der AVU blüht es bereits prächtig. Das Bienenhotel steht direkt ums Eck. Wildbienen sind jetzt noch unterwegs, sammeln Pollen, Nektar und Nistmaterial für ihre Brut. Anschließend suchen sie sich einen passenden Hohlraum, um die bereits befruchteten Eier abzulegen. So ein "Nist-Hotel" finden sie jetzt auch bei der AVU.

Von Sara Drees

Gevelsberg. "Bei Bienen denken wir meist an die Honigbiene. Dabei gibt es über 560 Arten von Wildbienen in Deutschland", weiß Axel Gosewisch, NABU-Ortsbeauftragter für Gevelsberg, zu berichten. "Leider ist der Bestand in den letzten Jahren bis zu 80 Prozent zurückgegangen, weil die Lebensräume zum Beispiel wegen Flächenversiegelungen schwinden." Deshalb unterstützt der Naturschutzbund ehrenamtlich Unternehmen bei der Umsetzung von Projekten für den Umwelt- und Artenschutz. Aktuell das Energie- und Wasserversorgungsunternehmen AVU mit Sitz in Gevelsberg.
"Jede kleine Maßnahme zählt und wir alle wissen, welche wichtige Rolle Bienen und andere Insekten in der Nahrungskette haben", erklärt AVU-Vorstand Uwe Träris. Die Idee für die Wildbienenwand sei bereits Anfang 2020 entstanden. Die AVU hatte den NABU für die Weihnachtsspende 2019 ausgewählt. Bei der symbolischen Spendenübergabe dann sei man ins Gespräch gekommen und Träris war direkt von dem Projekt begeistert. "Wegen Corona hat sich das Ganze dann leider verzögert", berichtet Heiz Schmiers, NABU-Ortsbeauftragter für Ennepetal. Umso glücklicher sind alle Beteiligten, dass die Wildbienenwand seit Ende Juni nun endlich an ihrem neuen Standort auf dem AVU-Gelände errichtet werden konnte. "Ein echtes Schmuckstück" lobt Träris.
"Da steckt auch viel Arbeit hinter", weiß Schmiers, der die Nisthilfe mit dem Team der NABU-Werkstatt eigenhändig erbaut hat. Die Profis wissen genau, wie es geht: So ein Bienenhotel braucht verschiedene Materialien, wie zum Beispiel Hartholz oder Tonstein, zudem Niströhren mit verschiedenen Durchmessern, da sich jede Biene das für sie passende Zimmerchen sucht. "6 oder 8 Millimeter werden oft gut angenommen." Ist erst einmal eine passende Röhre gefunden, legt die Wildbiene ihre Eier ab. Jede Brutzelle wird einzeln verschlossen und nach außen mit Lehm und Speichel abgedeckelt. Vor Fressfeinden schützt das aber nicht immer, weshalb die vorderen Zellen meist mit männlichen Eiern befüllt werden oder ganz leer bleiben. Über den Winter entwickelt sich der Nachwuchs und schlüpft dann im nächsten Frühjahr, sobald die ersten Sonnenstrahlen herauskommen.
Noch haben sich keine Bienen an der Nistwand niedergelassen. "Das geht aber oft schneller als man denkt", weiß Axel Gosewisch. Direkt um die Ecke blüht es bereits prächtig, schon bald könnten die Tiere von dort ins Hotel einchecken. "Im besten Falle sollten die Wiesen rundherum natürlich auch noch ein bisschen naturgemäßer aufgepeppelt werden, um es den Bienen attraktiv zu machen. Weitere Schritte diesbezüglich habe die AVU bereits im Blick, so AVU-Pressesprecher Jörg Prostka. Am Ende bekommt die AVU von der NABU noch ein Gartenpaket für die Partnerschaft überreicht. Die Nistwand ist übrigens nicht nur für Bienen interessant, sondern bietet auch eine Info-Tafel für Mitarbeiter, Gäste und Spaziergänger. Eine zweite Station der AVU ist beim Umspannwerk am Ennepebogen zu finden.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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