Segen online oder im Briefkasten
Gladbecker Sternsinger sollen nicht singen

So wie Anfang 2020 können die Sternsinger in Gladbeck beim nächsten Mal nicht zusammenkommen.  | Foto: Archiv
  • So wie Anfang 2020 können die Sternsinger in Gladbeck beim nächsten Mal nicht zusammenkommen.
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Verantwortliche im Ruhrbistum empfehlen den Pfarreien auf Hausbesuche und alle öffentlichen Auftritte zu verzichten und auch in Gottesdiensten nicht zu singen. Segen zum neuen Jahr soll es dennoch auch in Gladbeck geben – und auch Spenden für die Kinder in aller Welt, die im Corona-Jahr dringender denn je auf Unterstützung angewiesen sind.

Segen ohne Singen, dafür mit digitaler Unterstützung: Wenn die Sternsinger in wenigen Tagen wieder den Neujahrssegen zu den Menschen bringen und zugleich um Spenden für Kinder in Not bitten, bekommt die beliebte Tradition durch Corona einen anderen Charakter. Angesichts der sich weiter zuspitzenden Pandemie empfehlen die Verantwortlichen im Ruhrbistum und im Diözesanverband des Bundesverbands der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) den Pfarreien, in diesem Jahr nicht nur auf die Hausbesuche der Sternsinger zu verzichten, sondern angesichts der hohen Infektionszahlen in den meisten Kommunen auch alle anderen öffentlichen Sternsinger-Auftritte abzusagen.

Auch von Sternsinger-Gesang im Gottesdienst sollten die Gruppen Abstand nehmen. „Wir wissen, mit wie viel Energie und Vorfreude Kinder, Jugendliche und Erwachsene seit vielen Wochen die Aktion vorbereiten“, sagt Stephanie Smolinski, Diözesanvorsitzende des BDKJ, der gemeinsam mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ Träger der Aktion ist. „Da werden Absagen hier und da sicher auch für Tränen und Enttäuschung sorgen. Aber jetzt brauchen wir die Kreativität aller Sternsingerinnen und Sternsinger, damit die weltgrößte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder auch trotz Corona ein Erfolg wird.“

„Kontaktlos, kreativ, solidarisch“

„Kontaktlos, kreativ, solidarisch – das sind jetzt die wichtigsten Botschaften für die Sternsingeraktion“, sagt Sebastian Neugebauer, Leiter der Abteilung Weltkirche im Bistum Essen. Er betont, dass sich dabei das „solidarisch“ sowohl auf die Mitmenschen im Ruhrbistum und ihren Schutz vor einer Corona-Infektion bezieht, „aber natürlich auch auf die Millionen Kinder in aller Welt, die auf die Unterstützung durch die Sternsingeraktion angewiesen sind“.

Viele Gemeinden setzen nun auf digitale Wege, die Botschaft der Sternsinger zu den Menschen zu bringen, und nehmen zum Beispiel Videos mit den als Heilige drei Könige verkleideten Jungen und Mädchen auf. So können die Kinder über Internetseiten und Social-Media-Kanäle ihre Weihnachtslieder und ihre Segenstexte verbreiten.

Und die beliebten Aufkleber mit dem Segen für die Haustür und die bunten Segenszettel werden mancherorts nun kontaktlos in die Briefkästen gesteckt oder in den Kirchen ausgelegt – „Segen to go“ sozusagen. Auch Bürgermeister und Ministerpräsidenten dürften im Januar vielerorts Kreide und Aufkleber ins Büro geschickt bekommen, um sich den Neujahrssegen selbst über die Tür zu schreiben als auf den Service der Sternsinger zu setzen.

Bitte um Spenden

Zudem wird das Spendensammeln der Sternsinger ohne die Sammelbüchsen an den Haustüren nun vielfältiger: Viele Gemeinden sammeln die Spenden für die Sternsinger nach Weihnachten über Opferstöcke in den Kirchen oder Überweisungen auf das Gemeindekonto. Der BDKJ sammelt ebenfalls Sternsingerspenden (www.bdkj-dv-essen.de/sternsinger) – und auf der Internetseite www.sternsinger.de können Interessierte direkt online für die Sternsingeraktion spenden. „Gerade angesichts der Corona-Pandemie sind viele Kinder in den Armutsregionen der Welt dringender denn je auf Unterstützung angewiesen“, betont Neugebauer.

„Viele alternative, coronagerechte Angebote der Sternsinger werden sich in den kommenden Tagen erst entwickeln“, ist sich Smolinski angesichts der sich dynamisch entwickelnden Situation sicher. Um die Verantwortlichen in den Pfarreien des Ruhrbistums dabei zu unterstützen lädt sie gemeinsam mit Neugebauer zu einer Video-Konferenz ein.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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