Interview mit der Gelsenkirchner Fantasy-Autorin Tanja Bern anlässlich ihres Auftritts am 25. Juli im Gladbecker Café Stilbruch. Das Gespräch führte Halina Monika Sega.

Tanja Bern | Foto: Frank Gebauer
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HMS: Tanja, sei doch bitte so nett und stelle Dich unseren Lesern kurz vor.
TB: Gern. Ich bin Tanja Bern, schreibe Fantasy und mache auch Musik. Meine Werke sind stark von der Liebe zum Mystischen geprägt, haben oft einen altirischen Background.
Meine Geburtsstadt ist Herten, heute lebe ich mit meiner Familie in Gelsenkirchen.
HMS: Wie gefällt es Dir im Ruhrgebiet? Es ist ja nicht sehr irisch oder mystisch hier.
TB: Stimmt. Aber es lebt sich trotzdem nicht schlecht im Pott. Die Leute sind geradeheraus, und es ist im Ruhrgebiet mehr Grün zu finden, als man glauben mag.
HMS: Du bist sehr naturverbunden. In all Deinen Büchern ist das deutlich zu spüren. Was bedeutet Natur für Dich?
TB: Zuerst einmal fühle ich mich in der Natur sehr wohl. Sie ist für mich ein Zuhause. Ich nehme dort vieles wahr, was heute vergessen ist, und bin mit ihr seelisch verbunden. Sie hat etwas Magisches. Jedes kleinste Teil von ihr beinhaltet für mich ein Wunder.
HMS: Für wen sind Deine Bücher? Hast Du eine Zielgruppe?
TB: Eigentlich nicht. Jugendlich oder erwachsen, Mädchen oder Jungen, Mann, Frau – meine Leserschaft ist bunt gemischt. Ab 12 kann jeder dazugehören.
HMS: Wie kamst Du zum Schreiben?
TB: Im Grunde ist es bei mir wie bei jedem Schriftsteller, jeder Schriftstellerin. Irgendwann macht man sich daran, die Geschichten zu schreiben, die man selber gern lesen würde.
HMS: Und wie lange schreibst Du schon?
TB: Mein erstes Buch erschien 2008. Davor habe ich bereits etwa 10 Jahre geschrieben, allerdings nicht für die Öffentlichkeit. Doch nur für sich zu schreiben, ist auf Dauer unbefriedigend. Als Autor will man ein Feedback, und das fiel dann zum Glück erfreulich positiv aus.
HMS: Es läuft ja sehr gut bei Dir.
TB: (Lacht) Ja, kann man sagen. Hoffentlich geht es so weiter.
HMS: Du bist wirklich eine echte Vielschreiberin. Wie viele Bücher hast Du schon verfasst?
TB: Ich habe 6 fertige Bücher vorzuweisen, dazu kommen 4 bis 5 halb fertige und einige Rohentwürfe. Außerdem schreibe ich Kurzgeschichten, Gedichte und auch mal Songtexte.
HMS: Viel Aufmerksamkeit erzielte ja die Sídhe-Reihe. Wird es weitere Bände geben?
TB: Vielleicht ja, vielleicht nein (lächelt geheimnisvoll). Der fünfte Band kommt jetzt erst einmal im Frühjahr 2012 heraus
HMS: Was bedeutet das Schreiben für Dich?
TB: Für mich ist es das Atmen der Seele. In mir ist so viel. Durch das Schreiben kann ich es herauslassen.
HMS: Bist Du vollberuflich Autorin?
TB: Seit 2007, als der Papierfresserchen-Verlag auf mich aufmerksam wurde, hat sich die Schriftstellerei von einem leidenschaftlichen Hobby zu einem Beruf entwickelt. Wenn allerdings meine Tochter (fast 7 Jahre) aus der Schule kommt, dreht sich das Meiste um sie. Vormittags und ab 22 Uhr arbeite ich aber kontinuierlich.
HMS: Und nebenbei machst Du noch Musik?
TB: Meine Leidenschaft neben der Schriftstellerei ist das Singen, ja. Ich liebe Acoustic- und Folk-Songs, arbeite mit einigen Bands zusammen, die irische Musik machen. Das verbinde ich auch oft mit meinen Lesungen.
HMS: Was liest Du privat? Kommst Du eigentlich bei Deinem hohen Arbeitspensum zum Lesen?
TB: Doch, schon. Ich bin eine echte Leseratte. Nicht nur Bücher, auch Zeitschriften, Comics, Mangas. Ich habe eine Vorliebe für Fantasyromane, mag aber auch anderes.
HMS: Hast Du einen Lieblingsautor?
TB: Bernhard Hennen. Ich liebe seine Geschichten und die Charaktere darin, sie verfügen über soviel Tiefe. Außerdem kann er sehr gut vortragen.
HMS: Wie schlägt sich eine so ungemein fantasievolle Autorin wie Du eigentlich durch den schnöden Alltag?
TB: Nicht ganz reibungsfrei. Ich bin leider etwas chaotisch. Meine Gedanken weilen immer ein wenig bei meinen Büchern.
HMS: Fantasievoll und chaotisch! (Grinst) Ich darf Dir versichern, dass Du mit diesen Eigenschaften im Café Stilbruch genau richtig bist.
TB: Ich weiß! Es herrscht eine sehr ungezwungene Atmosphäre dort. Zudem ist es sehr gemütlich. Ich bin ja vor wenigen Monaten schon einmal im Café Stilbruch aufgetreten. Hoffentlich wird es diesmal wieder so locker-flockig wie damals.
HMS: Oh, da habe ich keine Bedenken. Tanja, ich bedanke mich für das Gespräch.
TB: War mir ein Vergnügen. Zum Abschluss würde ich noch gern meine Leser grüßen. Ich hoffe, wir sehen uns am Montag.

Autor:

Halina Monika Sega aus Gladbeck

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