Stolpersteine gegen das Vergessen: Dokumentation vorgestellt

Im Dezember 2012 verlegte Gunter Demnig Stolpersteine in Gladbeck. Jetzt ist die dritte Dokumentation erschienen. Bugzel | Foto: Bugzel
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„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Mit diesem Gedanken aus dem jüdischen Talmud hat der Kölner Künstler Gunter Demnig insgesamt 70 so genannter Stolpersteine in den letzten Jahren in Gladbeck zum Gedenken an die Menschen verlegt, die dem Holocaust zum Opfer fielen.

Es sind 64 Namen jüdischer Bürger – die 23 Familien wurden auseinander gerissen und nur neun von ihnen überlebten die Verbrechen der Nazis. Sieben weitere Stolpersteine erinnern an drei Kommunisten, an einen Pfarrer, zwei Sozialdemokraten und an einen Zeugen Jehovas, die wegen ihrer Überzeugung ermordet wurden.

Lebenswege werden nachgezeichnet

Jetzt wurde im Bonhoeffer-Haus vom Gladbecker Bündnis für Courage die Dokumentation der im Jahr 2012 recherchierten Schicksale zu den von Demnig verlegten Stolpersteinen präsentiert. In dem 265 Seiten starken Band werden die Lebenswege der Familien nachgezeichnet und festgehalten. Mit großem Engagement und Enthusiasmus hatten GladbeckerSchüler auf die Spurensuche begeben und ihre Ergebnisse in der Ausstellung „Stolpersteine“ Mitte Dezember 2012 im Bonhoeffer-Haus gezeigt.

Aus der Geschichte lernen

„Ich finde es toll, dass alle Gladbecker Schulen mitgearbeitet haben“, sagte Pfarrerin Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup vom Bündnis für Courage. Die mittlerweile dritte Dokumentation zeige eindrucksvoll, wie nachhaltig dieses Projekt in Gladbeck wirke, und dass gerade auch den jungen Leuten bewusst sei: Wir müssen aus der Geschichte lernen, damit wir nicht gezwungen sind, sie zu wiederholen, schreibt Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland in seinem Vorwort zur Dokumentation.

Dokumentation im Handel und im Bonhoeffer-Haus

Im Zuge der Präsentation dankte Pfarrerin Hildebrandt-Junge-Wentrup besonders Manfred Samen, Christel Roll und Robert Stratmann für die intensiven Recherchen und Peter Jarosch für die regelmäßige Reinigung der Stolpersteine. Ihr Dank galt auch der Stadt Gladbeck und vielen anderen ohne die das Projekt nicht hätte durchgeführt werden können. Das Bündnis für Courage kündigte an, weitere Stolpersteine verlegen zu wollen. Die Dokumentation wird zum Preis von sieben Euro in der Humboldt-Buchhandlung angeboten und ist auch im Bonhoeffer-Haus zu haben. Der Erlös aus dem Verkauf ist für das Projekt bestimmt.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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