Politik
Das Braucker „Wahrzeichen“ ist bald Geschichte

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Die über dreissig Meter hohe Verladestation für Abraummaterial verschiedener Schachtanlagen auf der Mottbruchhalde ist bald abgebaut. Ein Abrissbagger zerpflückt zur Zeit intensiv den Turm, dazu sind Schweißer im Auftrag der Ruhrkohle für die „Feinarbeiten“ zuständig. Das „Braucker Haldenwahrzeichen“, der weithin sichtbare Turm im Bereich der Roßheide-, Boy- und Welheimer Straße ist bis Mitte November verschwunden. Dann bleiben die Fragen, was mit dem als Vulkankegel geplanten Gebiet geschieht.

Mit seinem Vulkanentwurf siegte der Niederländer Lodewijk Baljon bei dem Wettbewerb „Halde im Wandel“. Danach gab es mehr oder weniger sehenswerte Versuche, die Halde optisch aufzuwerten. Größte Aufmerksamkeit holte bisher der Gladbecker Landschaftsarchitekt Stephan Müller, der eine riesige Wasserfontaine mit einem künstlichen Lavastrom vorschlug. Diese Ausführung sollte die „Internationale Gartenbauausstellung IGA Metropole Ruhr“ für das Jahr 2027 bereichern.

Konkreter ist bisher die Aufstellung eines 200 Meter hohen Windrades auf der einsamen Haldenfläche, mit dem die STEAG-Tochter „Gladbeck-Wind GmbH“ ökologisch-saubere Windenergie gewinnen möchte. Da prallen bisher gegensätzliche Meinungen aufeinander.

Befürworter argumentieren, dass wir auch mit dem intensiven Ausbau der Windenergie die von Deutschland gesetzten Klimaziele erreichen könnten. Die Gegner argumentieren allein schon von der Höhe gegen den Giganten, dazu mit den Abstandsregelungen. Fest steht, die STEAG-Mitarbeiter hatten sich vorher gut informiert, denn auf dem fast einhundert Meter hohen Gipfel der Mottbruchhalde weht sehr oft eine starke Brise.

Zur Zeit beschäftigen sich noch die Gerichte damit, eine Baubeginnsanzeige hat bereits die zuständigen Abteilungen erreicht, der Abschluss des Hauptverfahrens vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen steht aber noch aus!

Die Braucker Haldenlandschaft könnte damit ab Frühjahr 2021 einen neuen Blickfang erhalten, neben der Förderturm-Seilscheibe auf der gegenüber liegenden Halde 19 – und das alles nach 97 Jahren Gladbecker Bergbaugeschichte.

Fotos und Text: Peter Braczko

Autor:

Peter Braczko aus Gladbeck

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