„Bürgerforum“ und der Aero-Club lassen Ballon zum Größenvergleich aufsteigen
Gladbeck: Ballon als Protest gegen geplantes Windrad auf der Mottbruchhalde

Auf der Halde entwickelte sich eine Befragung mit Axel Krischbach (links im Bild), dem Vertreter des niederrheinischen Aero-Clubs.  | Foto: Braczko
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  • Auf der Halde entwickelte sich eine Befragung mit Axel Krischbach (links im Bild), dem Vertreter des niederrheinischen Aero-Clubs.
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Die Diskussion um den Bau eines 200 Meter hohes Windrades der Betreibergesellschaft STEAG geht in die heiße Phase. Der Aero-Club und das „Bürgerforum“ machten am Samstag (5. Oktober) mit einer Aktion auf sich aufmerksam. Sie organisierten einen gelben Schachtzeichenballon (Durchmesser: 3,70 Meter) und ließen ihn auf der Halde 200 Meter hoch an einer langen Leine in den Himmel steigen. Dadurch konnten vor allem die Braucker Anwohner sehen, in welcher Höhe das geplante Windrad ihren Ortsteil überragen könnte. Bei Einbruch der Dunkelheit zeigte sich der Markierungsballon noch intensiver am Himmel.

Text und Fotos: Peter Braczko

Anwohner, vor allem aus dem Bereich Boystraße und Welheimer Straße, diskutierten bereits beim Treffpunkt über die Windrad-Planung. Matthias Raith vom mitbeteiligten Bürgerforum stellte gleich klar: „Wir sind nicht gegen Windräder, das ist saubere Zukunftstechnologie, aber dieser 200-Meter-Gigant nützt den Windkraftbetreibern wenig. Das ist in dieser Größe eine Provokation!“ Die Linkspartei argumentierte ähnlich: „Es bleibt die Frage, ob das Fundament auf dem Haldenboden Bestand hat.“

Weitere Argumente kamen von dem Landschaftsarchitekten Stephan Müller, der bereits Ideen entwickelte, auf der Mottbruchhalde eine „Landmarke mit Wasserfontaine“ im Rahmen der „Internationalen Gartenbau-Ausstellung 2027“ zu errichten. Das Windrad mit seiner Abstandsregelung könnte diese Planungen verhindern, befürchten die Kritiker.

Ballonfahrer äußern Bedenken

Auf der einhundert Meter hohen Halde – innerhalb des sogenannten „Braucker Vulkans“ – ging die Diskussion weiter. Als Vertreter der Ballonfahrer begrüßten die Windradgegner Axel Krischbach vom „Niederrheinischen Aero-Club“, denn es geht dabei auch um den Ballonstartplatz in Wittringen. "Hier gehen die Ballons in die Höhe. Bei bestimmten Windverhältnissen könnten sie in die Flügel des Windrades gelangen, dann wird es gefährlich. Vor allem in der Dunkelheit verursacht das Windrad für die Ballonbesatzungen viele Risiken", betont der Ballonfahrer. 

Das weitere Vorgehen bleibt spannend: Der Landrat des Kreises Recklinghausen hat für die Windraderrichtung „sofortigen Vollzug“ angeordnet, das stößt auf Widerstand: Die Stadt Gladbeck klagt zur Zeit gegen diese Entscheidung. Die Gladbecker Grünen haben sich dazu auch klar geäußert: Sie sind für die Windraderrichtung auf der Halde im Süden der Stadt.

Hinweis: In einer früheren Version hieß es, die Partei "Die Linke" sei als Veranstalter aufgetreten. Tatsächlich waren Bürgerforum und Aero-Club die Ausrichter der Aktion. Wir haben die Stelle korrigiert.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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