GRÜNE wollen den Marktplatz umbenennen

In einem Brief an Bürgermeister Roland schlagen die Gladbecker GRÜNEN vor, den Marktplatz in Salomon-Daniel-Platz umzubenennen
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  • hochgeladen von Annette Robenek

In der wiederholten Diskussion um eine Nachnutzung des ehemaligen "P&C"-Gebäudes ist der Name des langjährigen Geschäftsmanns und stellvertretenden Vorsitzenden der Vereinigten Kaufmannschaft, Salomon Daniel, in den Mittelpunkt gerückt.

"Insbesondere die Diskussion um eine Neubebauung an der Stelle des jetzigen Gebäudes kann Anlass sein, dem mehrfach öffentlich geäußerten Wunsch, das Kaufhaus 'Gebrüder Daniel' und den Menschen Sally Daniel stärker im Bewusstsein zu halten, eine feste Form zu geben", meint Simone Steffens, Ratsfrau für Bündnis 90/DIE GRÜNEN Gladbeck, in einem Brief an Bürgermeister Ulrich Roland.

In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 28. November 1988 stellte der damalige Vorsitzende der Ratsfraktion DIE GRÜNEN, Georg Laacks, folgenden Beschlussentwurf vor: "Der 50. Jahrestag der Reichspogromnacht wird zum Anlaß genommen, einen Platz/eine Straße dem Gedenken an die Verfolgung jüdischer MitbürgerInnen zu widmen."

Seitdem ist in Gladbeck viel geschehen: Eine Stele zum Gedenken an die Verfolgten des Nationalsozialismus wurde vor dem Ehrenmal in Wittringen eingeweiht und dient bis heute am Jahrestag der Novemberpogrome im Jahre 1938 als öffentlicher Erinnerungsort für die Opfer des braunen Terrors in Deutschland.

Auf Initiative des überparteilichen „Bündnisses für Courage“ wurde zweimal die Verlegung von insgesamt 45 „Stolpersteinen“ durch den Künstler Gunter Demnig ermöglicht – die Namen und Adressen von ins Exil gezwungenen oder ermordeten jüdischen Deutschen wurden auf diese Weise in das Bewusstsein der heutigen Generation gerückt.

"Aufgrund seiner überragenden Stellung für die Geschichte des zentralen Marktplatzes in Gladbeck sowie seiner bedeutenden Wirkung für den Einzelhandel und die Stadtentwicklung in den Zwanziger Jahren halten nun wir den Zeitpunkt für gekommen, das im Jahre 1988 allseits begrüßte Ansinnen, einen Platz (oder eine Straße) jüdischen Bürgern zu widmen, wieder aufzugreifen", begründet Simone Steffens ihren Vorschlag, den sie als Anregung für eine historisch nachhaltige Stadtentwicklung machen möchte.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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