Sven Volmering: Schluss mit dem Handy-Verbot in Schulen

Warnt vor der „digitalen Spaltung der Gesellschaft“: Sven Volmering (MdB), Abgeordneter für Dorsten, Bottrop und Gladbeck. | Foto: Archiv
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Im Zeitalter des digitalen Fortschritts steht vor allem der Nachwuchs im Mittelpunkt der Forschung. Einer neuen Studie zufolge ergibt sich die Notwendigkeit, digitale Medien auch in der Schule zum Thema zu machen.

Sven Volmering, CDU-Bundestagsabgeordneter für Bottrop, Dorsten und Gladbeck, teilt zu diesem Anlass mit: „Viele der digitalen Kompetenzen, die Kinder und Jugendliche heute im Alltag und später für ihr berufliches Leben benötigen, lernen sie nicht in der Schule. Mehr als 70 Prozent unserer ‚digital natives‘ sind Autodidakten, nur magere 10 Prozent der Schüler geben an, dass ihnen eine Lehrkraft beigebracht hat, im Internet Informationen zu finden.“ Das gehe aus der von Prof. Dr. Birgit Eickelmann (Universität Paderborn) und Prof. Dr. Wilfried Bos (Technische Universität Dortmund) vorgenommene Untersuchung zum Zusammenhang zwischen schulischer und außerschulischer Medienwelt von Kindern und Jugendlichen hervor.

Kompetenz durch Anleitung

Gleichzeitig bestehe damit die Gefahr, dass Kinder digitale Quellen unkritisch und ungefiltert konsumieren. „Ergebnisse zeigen alarmierend, wie wichtig es ist, dass eine Vermittlung digitaler Kompetenzen fächerübergreifend im Schulunterricht stattfinden muss, wie es auch der nächste Woche vom Deutschen Bundestag abschließend zu beratende Antrag der Großen Koalition fordert,“ so Volmering.
Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass Jugendliche, die Computer oder Laptop regelmäßig auch für bildungsbezogene Aktivitäten zu Hause nutzen, im Durchschnitt das höchste Kompetenzniveau aufweisen. Im Umkehrschluss weisen diejenigen, die keine technischen Endgeräte für diese Zwecke außerhalb der Schule nutzen, entsprechend niedrige Kompetenzen auf. Gravierend sei, dass hiervon 90 Prozent aus bildungsfernen Familien stammen und davon zwei Drittel aus Elternhäusern mit Migrationshintergrund.

Keine handyfreie Zone

Sven Volmering, Mitglied im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, hierzu: „Diese Resultate machen deutlich, wie wichtig es ist, Schulen nicht zur laptop- und handyfreien Zone zu erklären, sondern ganz im Gegenteil endlich Maßnahmen zu treffen, damit digitale Medien und Programme pädagogisch sinn- und maßvoll im Unterricht eingesetzt werden können.“ Digitale Bildung müsse sowohl Einzug in die Curriculae sowie Rahmenpläne halten, als auch bei der Lehreraus- und Fortbildung eine wichtige Rolle spielen. Nur so seien für alle Kinder und Jugendlichen gleiche digitale Bildungschancen zu schaffen und eine drohende digitale Spaltung der Gesellschaft zu verhindern.

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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