"Vorurteile abbauen": SPD Rentfort besucht Moschee an der Rentforter Straße

Die Einladung zum Besuch der Moschee an der Haldenstraße nahmen neben einigen SPD-Genossen auch die stellv. Bürgermeisterin Simone Steffens (4. v. l.) und die stellv. Landrätin Elke Marita Stuckel-Lotz (6. v. r. mit Claudia Braczko, SPD) an. | Foto: Braczko
  • Die Einladung zum Besuch der Moschee an der Haldenstraße nahmen neben einigen SPD-Genossen auch die stellv. Bürgermeisterin Simone Steffens (4. v. l.) und die stellv. Landrätin Elke Marita Stuckel-Lotz (6. v. r. mit Claudia Braczko, SPD) an.
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In der letzten Ratssitzung hatte der Islamische Kulturverein e.V. zum Kennenlernen eingeladen, um Vorurteile und Bedenken gegen Kauf und Umbau der Taubenhalle an der Haldenstraße zu einer Moschee abzubauen. Die SPD Rentfort mit Claudia Braczko und Gregor Vollmer ergriff die Initiative und nahm die Einladung an.

Sie fanden am bisherigen Moschee-Standort an der Rentforter Straße viele Menschen, die zum Teil seit über 40 Jahren in Gladbeck leben und arbeiten wie Abdullah Houbbane und Mohammed Aouragh vom Vorstand des Kulturvereins, und den Imam, Kadi Mimoun. Auch weitere SPD-Genossen sowie Vertreter der Grünen mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Simone Steffens und der stellvertretenden Landrätin Elke Marita Stuckel-Lotz schlossen sich dem Informationsaustausch an.
„Dass eine über mehrere Gebäudeteile und Anbauten verteilte, nicht schön, aber zweckmäßig zusammengewürfelte Altbauansammlung seit 14 Jahren ein Gotteshaus darstellen soll, mussten die Besucher erst begreifen,“ erklärt Claudia Braczko. Vorher hatte der Verein ähnlich provisorische Standorte. „Eine größere Halle für eine Moschee, nicht gemietet, sondern endlich ein Eigentum, das modern ausgebaut werden kann, scheint nicht nur wünschenswert, sondern dringend notwendig.“

Die Pläne für den Umbau der Taubenhalle konnten die Besucher einsehen: sie sehen keinen großen orientalischen Schmuck oder ein Minarett vor.
Geplant sind der Ersatz des Rolltors der Taubenhalle durch ein Rundbogentor underforderliche Umbauten außen und im Innenraum. Sicherheitstechnische Anforderungen, Zuwege und Stellplatzfragen werden im Rahmen des Bauantragsverfahrens von der Stadt geprüft und vorgeschrieben. Im Herbst, so hofft der Kulturverein, könnte der Umbau abgeschlossen sein und die Moschee eröffnet werden.
In Rentfort wohnen im Vergleich zu den südlichen Stadtteilen relativ wenig Muslime. Nur etwa 15 islamische Familien gibt es im Verein, die die Moschee nutzen würden. Weitere würden vor allem zum Freitagsgebet aus ganz Gladbeck anreisen. „Gut, dass die Bushaltestelle in der Nähe ist. 20 Parkplätze sind städtebaulich vorgeschrieben, 26 bereits vorhanden“.
Abdullah Houbbane hat Verständnis für die Sorgen der Anwohner, die die neuen Nachbarn zunächst nicht kennen und Veränderungen vor Ort ablehnen. „Keiner von ihnen sollte aber deshalb vorab abgestempelt und in eine fremdenfeindliche Ecke gestellt werden, wir sehen die Probleme und bieten gerne Kontakt- und Informationsmöglichkeiten an, erwarten aber auch ein bisschen Entgegenkommen.“

Der Weg von der Rentforter Straße nach Rentfort zur Haldenstraße sei ein guter Umzug für den Islamischen Kulturverein und seine Moschee. Abdullah Houbbane kennt die Strecke seit über 40 Jahren.
Damals kamen er und Freunde mit dem Bus nach Gladbeck und fanden hier Arbeit im Bergbau. Von Stadtmitte nach Rentfort fuhren sie noch mit der Straßenbahn, die Europabrücke in Richtung Norden der Stadt Gladbeck gab es überhaupt noch nicht. „Sie erlebten bereits Jahrzehnte der Stadtgeschichte - und sind Teil der Stadtgesellschaft in Gladbeck,“ so Claudia Braczko.

(Text & Foto: Peter Braczko)

Autor:

Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck

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