AOK-Auswertung schockiert mit erschreckenden Ergebnissen
Jugenduntersuchungen werden auch in Gladbeck viel zu wenig genutzt

Nur rund jeder vierte Teenager im Kreis Recklinghausen geht zu den Jugenduntersuchungen J1 und J2.  | Foto: AOK/hfr
  • Nur rund jeder vierte Teenager im Kreis Recklinghausen geht zu den Jugenduntersuchungen J1 und J2.
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Die "Allgemeine Ortskrankenkasse" (AOK) schlägt Alarm: Nur rund jeder vierte Teenager im Kreis Recklinghausen geht zu den Jugenduntersuchung "J1 und J2".

Das ist das erschütterende Ergebnis einer aktuellen Auswertung. Demnach nutzten im Jahr 2018 gerade einmal 26,1 Prozent der AOK-versicherten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren die medizinischen Checks, die von der AOK NORDWEST für ihre Versicherten kostenfrei angeboten werden. Im Jahr 2017 lag diese Quote noch bei 27,1 Prozent.

„Im Vergleich zu den Früherkennungsuntersuchungen für Kinder werden die Jugenduntersuchungen deutlich weniger genutzt. Dabei sind Gesundheitsangebote im Jugendalter für eine gesunde Entwicklung besonders wichtig und sollten unbedingt wahrgenommen werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Weiter führt Kock aus, dass die AOK als größte gesetzliche Krankenkasse in der Region sogar alle bei ihr versicherten Jugendlichen sogar persönlich anschreibe und auch über diesen Weg auf die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen gezielt hinweise.

Nach den bekannten U-Untersuchungen für Kinder werden die sogenannten Jugenduntersuchungen angeboten. Die "J1" für Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren gehört zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Während in 2018 noch mehr als 43,1 Prozent der Jugendlichen im Kreis Recklinghausen diese Untersuchung genutzt haben, nahmen nur knapp 10,0 Prozent die "J2" wahr, die die AOK NORDWEST als besondere Mehrleistung für ihre Versicherten im Alter zwischen 16 und 17 bezahlt.

Im Rahmen der "J1" werden Größe, Gewicht und der Impfstatus sowie Blut und Harn überprüft. Bei der körperlichen Untersuchung klärt der Arzt die pubertären Entwicklungsstadien sowie den Zustand der Organe, des Skelett-systems und der Sinnesfunktionen ab. Fehlhaltungen aufgrund von Wachstumsschüben sowie chronische Krankheiten können bei den Jugenduntersuchungen frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Auch auf eventuelle Hautprobleme, und Essstörungen wie Magersucht oder Übergewicht wird eingegangen. Bei Bedarf empfiehlt der Arzt individuelle Präventionsmaßnahmen.

Die Jugenduntersuchung "J2" zielt zusätzlich unter anderem auf das Erkennen von Pubertäts- und Sexualitätsstörungen, Haltungsstörungen und Diabetes-Risiko ab. Zu den Terminen sollten übrigens die elektronische Gesundheitskarte und der Impfpass mitgebracht werden.

Beide Untersuchungen bieten neben einem Gesundheits-Check aber auch immer die Chance, ausführlich mit dem Arzt zu sprechen. Denn in dem Alter ist es wichtig, nicht nur die körperliche Entwicklung zu kontrollieren, sondern auch über die geistigen und sozialen Kompetenzen sowie eine gesundheitsfördernde Lebensführung zu beraten.

Die AOK versichert, dass persönliche Gespräche selbstverständlich absolut vertraulich seien.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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