Sprachförderung: Programm „Rucksack-Schule“ läuft in der Vinzenzschule an

Trafen sich in der Vinzenzschule, um die Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen: (v. l.)   Schulleiterin Ute Kirsten, Lehrerin Anika Giese-Kessler sowie Hayriye Öcal und Anja Venhoff vom Büro für interkulturelle Arbeit.
  • Trafen sich in der Vinzenzschule, um die Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen: (v. l.) Schulleiterin Ute Kirsten, Lehrerin Anika Giese-Kessler sowie Hayriye Öcal und Anja Venhoff vom Büro für interkulturelle Arbeit.
  • hochgeladen von Christian Gensheimer

Die Gladbecker Vinzenzschule bietet ab dem neuen Schuljahr auch den Eltern ihrer Schüler an, für ein paar Stunden wöchentlich wieder zur Schule zu gehen. Doch um Nachsitzen, schlechte Benotung oder gar Blaue Briefe brauchen sie sich keine Sorgen zu machen.

Vielmehr geht es beim Programm „Rucksack Schule“ darum, die schulische Sprachförderung mit einem interkulturellen Konzept der Elternbildung zu verbinden.
Das heißt, Eltern lernen, wie sie ihr Kind sprachlich besser fördern und ihm beim Lernen helfen können, so dass sich seine schulischen Leistungen langfristig verbessern. Doch auch sie selbst sollen vom Programm profitieren und in ihrer Sprach- und Erziehungskompetenz gestärkt werden. Damit es ab dem 11. September losgehen kann, ist nun in der Vinzenzschule ein Kooperationsvertrag mit dem Büro für interkulturelle Arbeit unterzeichnet worden. Das Projekt startet zunächst für Eltern und Schüler der ersten und zweiten Klasse, soll aber später noch auf die restlichen Stufen ausgeweitet werden.

Die Rucksackgruppe trifft sich dann einmal wöchentlich für zwei Stunden vormittags und bespricht Themen, die für die Schule, aber auch darüber hinaus wichtig sind. „So wird es auch die Möglichkeit geben, sich über Erziehungsfragen auszutauschen,“ erklärt Lehrerin Anika Giese-Kessler.
Mit praktischen Hilfestellungen und zweisprachigen Materialien wird den 10 bis 20 teilnehmenden Elternteilen gezeigt, wie sie die Lese- und Schreibfähigkeiten ihres Nachwuchses spielerisch fördern können. Dies geschieht über Themenhefte in türkischer, arabischer und deutscher Sprache, Puzzles, Bastelvorlagen und Würfelspiele. Durch das gemeinsame Erarbeiten der Hausaufgaben sollen Anreize gesetzt werden, zuhause wieder mehr miteinander zu kommunizieren.

"Die deutsche Sprache geht immer mehr verloren"

„Viele sprechen einfach zu wenig mit ihren Kindern,“ meint Hayriye Öcal, Büro für interkulturelle Arbeit. Dabei spiele es keine Rolle, ob Deutsch oder die Muttersprache vernachlässigt wird. Kommunikation fände zuhause generell viel zu wenig statt.
„Es gibt einen Riesenbedarf, die deutsche Sprache geht immer mehr verloren,“ ergänzt Ute Kirsten. Einen höheren Bedarf bei Kindern mit Migrationshintergrund kann die Schulleiterin der Vinzenzschule nicht feststellen. „Spracharmut betrifft deutsche und türkische Kinder gleichermaßen.“

Das Konzept wirke sich auch positiv auf das Eltern-Schule Verhältnis aus, „die Erfahrung haben wir bereits an der Uhlandschule gemacht,“ erzählt Anja Venhoff. Überhaupt könne man nur von durchweg erfreulichen Resonanzen mit bisherigen Rucksack-Projekten an Gladbecker Schulen berichten. „Wenn die Eltern einmal teilgenommen haben, kommen sie immer gerne wieder.“

Und auch jetzt für die Vinzenzschule gilt: „Wir hoffen, wieder eine interkulturelle Gruppe zusammen zu kriegen.“ Die Eltern wurden bereits angeschrieben, der Text des Briefes ist in Deutsch und der jeweiligen Muttersprache verfasst, versteht sich.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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