Trotz Großbrand: Busse fahren wie gewohnt

Noch Tage nach dem Brand musste die Bottroper Feuerwehr immer wieder zu Nachlöscharbeiten zum Depot der VESTISCHEN anrücken. Die Arbeiten der Einsatzkräfte gestalteten sich zunehmend schwierig, da der Brand auch das Gebäude arg in Mitleidenschaft gezogen hat und somit akute Einsturzgefahr bestand.                  Foto: Braczko
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  • Noch Tage nach dem Brand musste die Bottroper Feuerwehr immer wieder zu Nachlöscharbeiten zum Depot der VESTISCHEN anrücken. Die Arbeiten der Einsatzkräfte gestalteten sich zunehmend schwierig, da der Brand auch das Gebäude arg in Mitleidenschaft gezogen hat und somit akute Einsturzgefahr bestand. Foto: Braczko
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Gladbeck/Bottrop. Nein, das war wahrlich keine schöne Bescherung für die Chefetage und auch die Mitarbeiter der VESTISCHEN : Gegen 6.40 Uhr bemerkten Anwohner am 1. Weihnachtsfeiertag einen Brand in der Bus-Abstellhalle des Unternehmens in Bottrop und schlugen Alarm.
Wenige Minuten trafen die ersten Einsatzkräfte det Bottroper Feuerwehr ein, doch auch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr, die zu Spitzenzeiten mit rund 120 Wehrleuten vor Ort war, konnte das fast unglaubliche Ausmaß des Feuers nicht mehr verhindern. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Einsatzkräfte die Fahrzeughalle, eine Stahl-/Beton-Kombination, aufgrund akuter Einsturzgefahr nicht betreten konnten.

Auch Gladbecker konnten den Feuerschein über der Nachbarstadt sehen, zum Teil auch mehrere Explosionen hören.

Glücklicherweise kamen bei dem Brand Personen nicht zu Schaden, der Sachschaden indes ist gewaltig: 68 Linienbusse wurden total zerstört, 8 weitere Fahrzeuge leicht in Mitleidenschaft gezogen und die gesamte Fahrzeughalle, eine Beton-/Stahl-Konstruktion, ist akut einsturzgefährdet. Allein die total vernichteten Busse haben pro Stück einen Neuwert von rund 230.000 Euro und hinzu kommt der Schaden an der Fahrzeughalle. Unbestätigten Meldungen nach wird von einem Gesamtschaden von bis zu 20 Millionen Euro ausgegangen.

Auf den Nahverkehr auf den VESTISCHEN-Linien hatte das Feuer während der Weihnachtsfeiertage und auch an den Folgetagen bislang nicht. Denn der von der VESTISCHEN sofort eingesetzte „Krisenstab“ leistete offensichtlich hervorragende Arbeit. Und aus dem gesamten Ruhrgebiet sowie den angrenzenden Regionen boten neben Nahverkehrsunternehmen auch private Busunternehmen Ersatzbusse an.
In Herten, wo die VESTISCHE ihren Hauptsitz hat, zeigt man sich optimistisch, dass auch nach den Weihnachtsferien der Linienbetrieb ohne Ausfälle oder große Änderungen aufrechterhalten werden kann. Allerdings, so war ebenfalls zu hören, rechnet man auch mit höheren Kosten, da die Leihbusse angemietet werden und zunächst erst bis nach Bottrop beziehungsweise Gladbeck Leerfahrten absolvieren müssen.

Schon am Brandtag kamen erste Gerüchte auf, das Feuer sei auf Brandstiftung zurückzuführen. Diesbezüglich gab es bislang zwar keine näheren Angaben, jedoch hat das Landeskriminalamt die Ermittlungen in diesem Fall an sich gezogen und am Dienstag kamen bei einer Brandschau vor Ort auch speziell geschulte Hunde zum Einsatz. Der Verdacht „Brandstiftung“ erhielt zudem weitere Nahrung, da beim Eintreffen der Feuerwehr die gesamte Fahrzeughalle bereits im Vollbrand stand.

Wie die Kriminalpolizei nun aber am 27. Dezember gegen 16 Uhr mitteilte, ergaben erste Ermittlungen des Fachkommissariats für Brandsdelikte und eines Brandsachverständigen keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand wird daher ein technischer Defekt als Brandursache angenommen. Bis Redaktionsschluss dauerten die weiteren Brandermittlungen noch an.

In den nächsten Tagen wird man sich bei der VESTISCHEN sicherlich auch mit der Neuanschaffung von Bussen beschäftigen müssen. Unbestätigten Meldungen nach sollen sich die ersten Fahrzeugproduzenten bereits gemeldet haben.

Finanziell könnte die VESTISCHE mit einem „blauen Auge“ davon kommen, denn für die zerstörten Fahrzeuge und auch die Fahrzeughalle besteht offensichtlich ein Versicherungsschutz...

Noch Tage nach dem Brand musste die Bottroper Feuerwehr immer wieder zu Nachlöscharbeiten zum Depot der VESTISCHEN anrücken. Die Arbeiten der Einsatzkräfte gestalteten sich zunehmend schwierig, da der Brand auch das Gebäude arg in Mitleidenschaft gezogen hat und somit akute Einsturzgefahr bestand.                  Foto: Braczko
Nur noch Schrottwert haben die 68 Linienbusse, die dem Brand im VESTISCHEN Busdepot in Bottrop komplett zum Opfer fielen. Den Wiederbeschaffungspreis für ein Fahrzeug beziffern Experten auf rund 230.000 Euro pro Stück.                                                    Foto: Braczko
Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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