Umfrageergebnis: Gladbeck darf zu Recht den Titel "Sportstadt" tragen.

Radfahren führt die "Hitliste" der beliebtesten Sportarten in Gladbeck an: 41,3 Prozent der Teilnehmer der Umfrageaktionen gaben an, regelmäßig per Rad Sport zu betreiben. | Foto: Marianne J./pixelio.de
  • Radfahren führt die "Hitliste" der beliebtesten Sportarten in Gladbeck an: 41,3 Prozent der Teilnehmer der Umfrageaktionen gaben an, regelmäßig per Rad Sport zu betreiben.
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Gladbeck. Gladbeck bezeichnet sich als Jahren schon als „Sportstadt“. Und diese Aussage besteht offenbar zu Recht, wie jetzt eine repräsentative Umfrage der Forschungsstelle „Kommunale Sportentwicklungsplanung“ der Bergischen Universität Wuppertal unterstreicht: Immerhin drei Viertel aller 10- bis 75-jährigen Gladbecker Bürger sind nach eigener Einschätzung sport- und bewegungsaktiv.

Professor Horst Hübner, Leiter der genannten Forschungsstelle, hatte im Auftrag der Stadt Gladbeck im Jahr 2011 zwei Bevölkerungsumfragen zum Sport- und Bewegungsverhalten in Gladbeck durchgeführt. Insgesamt 1530 ausgefüllte Fragebogen wurden zurückgesandt und nach der Auswertung steht nun fest, das in Gladbeck die Sportaktivenquote bei stolzen 73,2 Prozent liegt. Die 200 Seiten starke Abschlussdokumentation wurde jetzt „druckfrisch“ an Bürgermeister Ulrich Roland und Sportdezernent Rainer Weichelt übergeben.

Die Ergebnisse der Sport-Umfrage bestätigen aus Sicht der Verwaltung auch die Qualität, die Gladbeck als Sportstadt auszeichnet. Die vielen Angebote der Sportvereine und der Stadt werden sowohl von Hobby- als auch von Leistungssportlern intensiv genutzt. Immerhin jeder siebte Aktive in Gladbeck bezeichnet sich als „Wettkampfsportler“. Der Anteil der Sportler, die in Mannschaften Wettkampfsport nachgehen, liegt bei 8,6 Prozent. Hinzu kommen weitere 5,9 Prozent, die als Einzelsportler an Wettbewerben teilnehmen.

Insgesamt 86 verschiedene Sportarten wurden im Rahmen der Befragung genannt. Im Durchschnitt werden pro Person zwei Sportarten ausgeübt. Die Hitliste der Sportarten wird angeführt von Radfahren (41,3 Prozent der Aktiven). Es folgen Schwimmsport (27,2 Prozent) und Fitnesstraining/Gymnastik (26,7 Prozent). Joggen und Laufen (25,5 Prozent) werden von ungefähr einem Viertel als Bewegungsaktivität genannt, Spazieren gehen (16,3 Prozent) von etwa einem Sechstel, Nordic Walking immerhin noch von jedem achten Aktiven (12,6).

Und erst dann folgt Fußball als erste „klassische“ Ballsportart auf Rang sieben (11,8 Prozent). Mehr als drei Fünftel der gesamten Sportaktivitäten (64,9 Prozent) wird dabei im privaten Rahmen organisiert. Knapp ein Fünftel (18,9 Prozent) der sportlichen Betätigung findet auf Vereinsebene statt. Auf die gewerblichen Anbieter entfällt in Gladbeck ein Anteil von 10,7 Prozent.

70,3 Prozent des gesamten Sportbetriebs findet innerhalb des Gladbecker Stadtgebietes statt. Im Fragebogen wurde auch die Ortsangabe „Gladbeck und Umgebung“ gewählt (6,5 Prozent). Dies betrifft Outdoorsportler (Radfahren, Joggen, Wandern), die während ihres Sports häufig die Stadtgrenzen überschreiten. Damit werden also mehr als drei Viertel der Sport- und Bewegungsaktivitäten in Gladbeck durchgeführt, Auspendlerbewegungen sind vor allem in Richtung Gelsenkirchen (9,5 Prozent und Bottrop (6,8 Prozent feststellbar.

Fast zwei von drei sportlich Aktiven bezeichnen den Zustand der Gladbecker Sportanlagen im Sommerhalbjahr als „gut“ bis „sehr gut“ (68,4 Prozent). Im Winterhalbjahr verschlechtert sich der Wert dann aber leicht. 61,6 Prozent der Nutzer vergeben aber immer noch die Top-Noten. Deutlich kritischer beurteilten die Befragten die Umkleiden und Sanitärräume in den Sportstätten. Bei der Bewertung nach Sportanlagenarten erfuhr das Hallenbad, als Kernsportstätte für den Schwimmsport, mit 74,4 Prozent „gut“ und „sehr gut“-Beurteilungen eine äußerst positive Wertschätzung für den Winterbetrieb.

Eine deutliche Mehrheit der Gladbeckerinnen und Gladbecker (60,3 Prozent) ist mit den von ihnen betriebenen Sportarten so zufrieden, dass sie keine neue Sportart ausüben möchten. Fast jeder Fünfte der Befragten (18,4) Prozent, das entspricht hochgerechnet 11800 Personen zwischen zehn und 75 Jahren, möchte jedoch neue Sportarten in Form eines „Schnupperkurses“ kennen lernen. Das meiste Interesse erwecken Fitnesstraining/Gymnastik (3000 Interessenten), gefolgt von Schwimmsport (1370), Yoga (1280), Tanzsport (1230) und Asiatischer Kampfsport (1190).

Zudem planen 10,5 Prozent der Befragten, künftig neue Sportarten regelmäßig auszuüben. An erster Stelle stehen erneut Fitness/Gymnastik (1600 Interessenten), Schwimmsport (1400), Yoga und Tanzsport (jeweils 450) sowie Boxen (390) und Asiatischer Kampfsport, Badminton und Joggen/Laufen (jeweils 360). Dies entspricht rund 6600 Personen.

Fragt man die Gladbecker Bürgerinnen und Bürger, welche generationsübergreifenden Be-wegungsräume bekannt sind, so liegt die beleuchtete Marathonbahn in Wittringen im Be-wusstsein der Bevölkerung weit vorne. Immerhin drei von vier Gladbeckern kennt sie (76.1 %). Auch der Bewegungsraum am Kotten Nie ist einer Mehrheit (66,6 Prozent) bekannt, während beispielsweise die Finnenbahn, die Braucker Haldenlandschaft und der Quälingspark noch nicht so im Bewusstsein verankert sind. Am intensivsten wird die Marathonbahn genutzt, drei von fünf Befragten bejahten die Frage danach!

Ein wichtiges weiteres Kapitel der Dokumentation widmet sich dem Sportstättenbedarf unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung und des Sportverhaltens. Dies ist von hoher Bedeutung, weil seit der letzten Erhebung vor 15 Jahren Veränderungen eingetreten sind, die bei einer zukunftsfähigen Sportplanung auch unter dem Gesichtspunkt der Bezahlbarkeit zu berücksichtigen sind. Die Sportverwaltung hat aus den Empfehlungen von Prof. Hübner Schlussfolgerungen gezogen:

So soll es unter anderem im Bereich des Fußballsports als Folge einer Bedarfsberechnung auf der Basis dieser wissenschaftlich fundierten Daten in den kommenden Jahren zur Einziehung von drei Sportanlagen kommen. Gleichzeitig soll aber im Jahr 2013 ein zweiter Kunstrasen-platz auf dem Jahnplatz an der Konrad-Adenauer-Allee entstehen. Die Sportstätteninfrastruktur soll auf diesem Wege zukunftsfähig allmählich umgestaltet werden. Der Sportausschuss, so die Stadt in einer Pressemitteilung, hat sich mit diesem Aspekt bereits in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Dabei ging es unter anderem auch darum, anhand objektiver Kriterien wie Auslastung, Mitgliederbestand, Jugendarbeit etc. die politischen Weichenstellungen für diesen Prozess vorzunehmen.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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