Haltepunkt Zweckel: Der Unmut der Bürger nimmt weiter zu

Nein, das ist nicht die Himmelsleiter, sondern die Treppe, die Bahnfahrer am Haltepunkt Zweckel auf ihrem Weg vom/zum Bahnsteig an der östlichen Seite bewältigen müssen. Wie dies Menschen mit Gehbehinderungen und Müttern mit Kinderwagen gelingen soll, können wohl auch die „Experten“ aus den Reihen der „Deutschen Bahn“ wohl kaum beantworten.
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  • Nein, das ist nicht die Himmelsleiter, sondern die Treppe, die Bahnfahrer am Haltepunkt Zweckel auf ihrem Weg vom/zum Bahnsteig an der östlichen Seite bewältigen müssen. Wie dies Menschen mit Gehbehinderungen und Müttern mit Kinderwagen gelingen soll, können wohl auch die „Experten“ aus den Reihen der „Deutschen Bahn“ wohl kaum beantworten.
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Zweckel. Ist das nun ein Bahnhof? Oder vielleich doch bestenfalls eine Haltestelle/ein Haltepunkt? Nun, die Beantwortung dieser Fragen ist reine Ansichtssache. Fakt ist, dass Bahnreisende in Zweckel seit vielen Jahrzehnten mit jeder Menge Probleme und Hindernissen fertig werden müssen, ehe sie in den Zug steigen können.

Immer wieder gab es Zusagen der Deutschen Bahn, den Haltepunkt zu modernisieren und den Ansprüchen der heutigen Zeit anzupassen. Den Zusagen folgten dann jedoch stets „Rückzieher“, jede Menge Ausreden und geschehen ist bis heute eigentlich nicht viel. Das hat zur Folge, dass der Unmut, vor allen Dingen bei den Menschen in Zweckel, stetig gewachsen und inzwischen unüberhörbar geworden ist. Was wiederum den städtischen Seniorenbeirat auf den Plan gerufen hat. Eben jenen Beirat, der in Sachen „Modernisierung/Umbau Bahnhof-West“ durch gleich mehrere außergewöhnliche Aktionen für Aufsehen und ein großes Medienecho sorgte.

Ein Bahnhof oder höchstens ein Haltepunkt?

Und schon erhielt das Thema „Haltpunkt Zweckel“ nach einer Terminankündigung in einer Sitzung des „Runden Tisches Zweckel“ mit der Kernaussage „Arbeitsbeginn in 2014“ eine deutlich höhere Brisanz. Denn entgegen der Ankündigung, mit den Arbeiten im kommenden Jahr zu beginnen, rechnen Experten nun plötzlich mit erheblichen Zeitverschiebungen. Und das würde aus Sicht des Seniorenbeirates Zwischen- und Übergangslösungen erforderlich machen. „Dies gilt für die nun sicherlich noch Jahre dauernde Zeit bis zum eigentlichen Baubeginn im Bahnbereich. Aber auch der zwingend vorher durchzuführende Neubau der Brücke Beethovenstraße wird die schon heute bestehenden Probleme noch weiter erheblich verschärfen,“ ist einer Mitteilung des Seniorenbeirates zu entnehmen.

Dabei sind es die aktuell in Zweckel vorhandenen Treppenanlagen, die auf heftige Kritik stoßen. „Egal, in welche Richtung man per Zug fahren möchte - Fahrgäste mit Gehhilfen oder Kinderwagen können die Bahnsteige kaum erreichen,“ schimpft der Seniorenbeiratesvorsitzende Rolf Kauls.
Dabei könnte für den westlichen Bahnsteig entlang der Haydnstraße das Problem schnell und einfach entschärft werden. „Man müsste lediglich den inzwischen schon entstandenen Trampelpfad in Höhe der der Häuser 4 und 6 als provisorische Zuwegung zum Bahnsteig ausbauen. Eine wassergebundene Decke würde hier sich schon reichen,“ glaubt Rolf Lach, Stellvertretender Vorsitzender des Seniorenbeirates.

Steile Treppen als unüberwindbare Hindernisse

Schwieriger gestaltet sich dagegen wohl die Suche nach einer Lösung für die Bahnsteiganlage an der Ostseite zur Shell-Tankstelle hin. Die dortige Treppenanlage stellt für Gehbehinderte und Mütter mit Kinderwagen ein nahezu unüberwindbares Hindernis dar. „Die Situation kann so nicht noch für Jahr bestehen bleiben,“ fordern Kauls und Lach nach einer Lösung. „Der Seniorenbeirat regt an, schon jetzt, in Anlehnung an die endgültigen Ausbaupläne, mit einfachen Mitteln eine Zuwegung von der Feldhauser Straße her zu schaffen. Gegebenenfalls müsste dieser Weg paralell entlang der Gleise führen. Damit wäre dann aber auch schon heute eine direkte Verbindung zur Bushaltestelle an der Feldhauser Straße gegeben.“

Aus Sicht des Seniorenbeirates sind außerdem die Bahnsteige in Zweckel auf beiden Seiten nicht verkehrssicher. Denn hier müssten aufgrund des wuchernden Unkrautes Fahrgäste in einigen Teilabschnitten den eigentlich frei zu haltenden Sicherheitsstreifen entlang der Gleiste unmittelbar an den Bahnsteigkanten nutzen. „Gefährlich istauch die Abgrenzung der Schutzstreifen durhc hoch stehende Kantensteine. Eilige Fahrgäste können hier leicht ins Stolpern kommen und auch die Schienen stürzen,“ fürchtet Rudi Lach.

Steinbrocken auf Bahnsteige gestürzt

Sorgenvoll wird auch auf die steile Böschung entlang des östlichen Bahnsteiges hingewiesen. Nach Beobachtung des Seniorenbeirates haben sich aus der Böschung in der Vergangenheit bereits mehrfach große Steine gelöst und sind auf den Bahnsteig gestürzt. „Muss es erst zu einem Vorfall mit Verletzten kommen?“.

Als „problematisch“ stuft der Seniorenbeirat zudem die aktuelle Lage im Bereich des Treppenaufgangs zur Beehovenstraße ein. Bei Regenfälle werde hier Erdreich von der Böschung auf den Bahnsteig gespült und direkt an der Treppe bilde sich bei Regen stets eine Wasserlache, die das Erreichen des Bahnsteiges trockenen Fußes schlichtweg unmöglich mache. „Mit geringem Aufwand könnte hier viel erreicht werden,“ glaub Rolf Kauls. „Zumindest die durch die Treppenanlage ungenügend geschützte Böschung muss hier gegen weitere Auswaschungen gesichert werden.“

Protestaktionen sind geplant

Kauls und Lach wissen sehr wohl, dass für die Behebung der genannten Missstände in erster Linie die Deutsche Bahn verantwortlich ist. Um bei den DB-Oberen Gehör zu finden, hat der Seniorenbeirat in Zweckel bereits eine Unterschriftenaktion gestartet.

Die engagierten Senioren rechnen aber auch auf lokaler Ebene auf „offene Ohren“ und auf tatkräftige Unterstützung zum Beispiel durch Bürgermeister Ulrich Roland.

„Sicherlich lässt sich das eine oder andere Problem mit einfachen Mitteln unbürokratisch lösen. Die Fahrgäste, insbesondere die Seniorinnen und Senioren, haben eine schnelle und wirksame Unterstützung verdient,“ so Kauls und Lach abschließend.

Nein, das ist nicht die Himmelsleiter, sondern die Treppe, die Bahnfahrer am Haltepunkt Zweckel auf ihrem Weg vom/zum Bahnsteig an der östlichen Seite bewältigen müssen. Wie dies Menschen mit Gehbehinderungen und Müttern mit Kinderwagen gelingen soll, können wohl auch die „Experten“ aus den Reihen der „Deutschen Bahn“ wohl kaum beantworten.
Für Eisenbahn-Nostalgiker mag dies vielleicht ein schöner Anblick sein, für Fahrgäste, die in Zweckel ein- oder aussteigen möchten, stellen die Verhältnisse am Haltepunkt schon seit vielen Jahren ein riesiges Ärgernis dar.
Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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