Protestunterschriften: "Stadt plant gezielt an Bürgerwünschen vorbei!"

„Sauer“ auf die Stadt Gladbeck sind die Anwohner der Straße „In der Mark“ und haben Protestunterschriften gesammelt, nachdem ihre Kritik an den Umgestaltungspläne für ihre Straße ungehört blieb. Letzte Hoffnung der Bürger ist nun SPD-Ratsherr Volker Musiol (6. von rechts), der bei einem Ortstermin Unterschriftenlisten in Empfang nahm und selbst auch bereits „Gesprächsbedarf“ sieht.
  • „Sauer“ auf die Stadt Gladbeck sind die Anwohner der Straße „In der Mark“ und haben Protestunterschriften gesammelt, nachdem ihre Kritik an den Umgestaltungspläne für ihre Straße ungehört blieb. Letzte Hoffnung der Bürger ist nun SPD-Ratsherr Volker Musiol (6. von rechts), der bei einem Ortstermin Unterschriftenlisten in Empfang nahm und selbst auch bereits „Gesprächsbedarf“ sieht.
  • hochgeladen von Uwe Rath

Eigentlich ist die Straße „In der Mark“ eine idyllische Wohnstraße in Stadtmitte. Zwischen der Straße „In der Dorfheide“ und der Kortestraße gelegen und verkehrstechnisch eher von untergeordneter Bedeutung.

Doch die Idylle trügt, die Anwohner begehren auf, üben sich in heftiger Kritik. „Die Stadt plant gezielt an unseren Wünschen vorbei,“ ist zu hören
.
Nein, gegen die Pläne, die Straße mit einem neuen Abwasserkanal zu versehen, haben die Anwohner ja gar nichts. Trotz der Aussicht, dass allein schon diese Arbeiten mit Schmutz, anderen Unannehmlichkeiten sowie Kosten für jeden Haushalt verbunden sein werden. Vielmehr geht es um die Pläne, die Straße im Zuge der Arbeiten komplett neu zu gestalten.

Am Ende blieb nur noch ein Plan übrig

Am 16. Dezember 2014 fand sich der Punkt „In der Mark“ auf der Tagesordnung des städtischen Bauausschusses wieder. „Von fünf Plänen zur Umgestaltung wurden von den Vertretern der Baubehörde gleich vier als nicht realisierbar verworfen, Es blieb also nur noch ein Plan übrig, der jetzt dem Bauauschuss zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Aber mit diesem Plan sind wir absolut nicht einverstanden.“

Dieser Plan sieht nach Angaben der Anwohner vor, dass der Bürgersteig am westlichen Fahrbahnrand der Straße „In der Mark“ auf 2,50 Meter verbreitert wird. „Damit dort auch Rollstuhlfahrer und Personen mit Kinderwagen Platz haben,“ erzählen die Anwohner. Im Gegenzug soll aber der Gehweg auf der Gegenseite ersatzlos entfallen. „Das geht überhaupt nicht. Das ist doch viel zu gefährlich. An Schultagen werden beide Gehwege von den Schülern der beiden Realschulen intensiv genutzt. Aber davon will man im Rathaus nichts wissen. Man hat sogar behauptet, unsere Straße sei gar kein Schulweg,“ verstehen die erbosten Anwohner die Welt nicht mehr.

14 Bäume fällen - nur 7 Neupflanzungen

Auch die Sache mit den Bäumen behagt den Bürgern nicht: Sollte die Straße nach den Plänen der Stadt umgestaltet werden, müssten alle 14 Bäume gefällt werden. „Es sollen aber maximal sieben Bäume nachgepflanzt werden,“ hat man den Plänen entnommen. Dazu kommt noch, dass die Straßenlaternen, die derzeit noch am Rand des östlichen Gehweges stehen, auf die gegenüberliegende Seite verlegt werden müssten. Ja, seitens der Verwaltung habe man zugegeben, dass dies weitere Kosten versachen würde. Über die Höhe habe man sich aber ausgeschwiegen, empören sich die Bürger.

Alle Versuche, mit den zuständigen Stellen im Rathaus ins Gespräch zu kommen, seien gescheitert, erklären die Anwohner. Aber man will sich nicht geschlagen geben und hat nun die Politik ins Boot geholt. SPD-Ratsherr Volker Musiol, zu dessen Wahlbezirk die Straße „In der Mark“ gehört, verschaffte sich vor Ort selbst ein Bild über die aktuelle Lage. „Hier besteht offensichtlich noch Gesprächsbedarf,“ gestand Musiol offen ein. Und er sicherte zu, sich dafür einzusetzen, den Punkt „In der Mark“ von der Tagesordnung der nächsten Bauausschusssitzung, die am 27. August stattfindet, absetzen zu lassen.

Von 27 Familien haben 25 unterschrieben

Und die Anwohner gaben dem SPD-Ratsherrn eine Argumentationshilfe zur Hand, nämlich Unterschriftenlisten gegen die städtischen Pläne zur Umgestaltung der Straße „In der Mark“. Und diesbezüglich herrscht bei den Anwohner offensichtlich große Einigkeit: In den 21 Häusern entlang der Straße wohnen 27 Familien, von denen 25 die Protestlisten unterzeichnet haben. „Die beiden anderen Familien konnten wir nicht erreichen.“

Erklärtes Ziel der Anwohner ist der Erhalt der beiden Gehwege entlang ihrer Straße. Im Notfall würden sie auch damit einverstanden sein, die Straße „In der Mark“ künftig als Einbahnstraße auszuweisen. Aber eine solche Regelung hat die zuständige Fachstelle der Stadt Gladbeck rigoros abgelehnt. Eine solche Regelung sei „nicht realisierbar“...

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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