Weltkatastrophenbericht 2011: Eine Milliarde Menschen hungern

Rund eine Milliarden Menschen auf der Welt hungern, 60 Prozent davon sind Frauen. Jedes Jahr sterben drei Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag an Unterernährung. 90 Prozent der durch Unterernährung ausgelösten Todesfälle, sind das Resultat von chronischem Hunger und nicht von Hungersnöten. Das geht aus dem diesjährigen Weltkatastrophenbericht hervor, den das Rote Kreuz vorstellte.
Für jedes Kind das an Unterernährung stirbt, stehen viele andere, die ihr Leben lang unter den Folgen der Mangelernährung leiden werden. Der Hunger in früher Kindheit führt zu körperlichen und geistigen Entwicklungsdefiziten und verringert damit die Produktivität im Erwachsenenalter. Gesellschaften in denen Hunger herrscht sind generell wenig produktiver und schlechter auf Katastrophen und Krisen vorbereitet.

"Uns ist es wichtig, nicht nur mit Nothilfe auf Hungerkrisen zu reagieren, sondern mit mittel- und langfristigen Projekten die Auswirkungen künftiger Katastrophen zu lindern", sagt Martin Hahn, Leiter der Auslandsabteilung des Deutschen Roten Kreuzes.

"Deshalb führen wir seit vielen Jahren Projekte in Somalia, Äthiopien und Kenia zur Ernährungssicherung und der medizinischen Grundversorgung durch. Dabei haben wir auch zunehmend die Förderung von Kleinbauern im Blick."

Rund 90 Prozent der Nahrungsmittel in Afrika werden derzeit von Kleinbauern produziert. Gleichzeitig führt die verstärkte Nutzung von Anbauflächen für Biosprit in Entwicklungsländern dazu, dass Kleinbauern immer weniger geeignete Nutzungsflächen finden. Steigende Lebensmittelpreise und der Klimawandel sind weitere Faktoren die dazu führen, dass immer mehr Menschen hungern.

Der Weltkatastrophenbericht wird jährlich seit 1993 von der Internationalen Föderation der Rotkreuz und Rothalbmondgesellschaften veröffentlicht. Der aktuelle Bericht basiert auf Daten aus dem Jahr 2010. Demnach waren 2010 rund 300 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen. 2010 ereigneten sich 406 Naturkatastrophen, die 297.752 Menschen das Leben kosteten. Das DRK ist jedes Jahr am Weltkatastrophenbericht beteiligt.

Autor:

Wilhelm Walter aus Gladbeck

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