Youngcaritas: Mit der Caritas auf Suche nach Engagement

André Müller (l.), Vorsitzender des Caritas-Verbands Gladbeck, begrüßt Christian Hotze, der als Projektbeauftragter „youngcaritas“  in Gladbeck leiten wird. Seine Aufgabe wird sein, junge Menschen für soziales Engagement zu begeistern.
  • André Müller (l.), Vorsitzender des Caritas-Verbands Gladbeck, begrüßt Christian Hotze, der als Projektbeauftragter „youngcaritas“ in Gladbeck leiten wird. Seine Aufgabe wird sein, junge Menschen für soziales Engagement zu begeistern.
  • hochgeladen von Jens Steinmann

Soziales Engagement - für viele Menschen ist die Arbeit für gemeinnützige Zwecke zum Alltag geworden. Ob in der Pflege, als pädagogische Kraft oder in einer religiösen Gemeinschaft, bundesweit entfällt ein großer Prozentsatz der Beschäftigten auf den sozialen Bereich. „Die Frage ist“, sagt André Müller, Vorsitzender des Caritasverbands Gladbeck, „ob Jugendliche in unserer heutigen Gesellschaft noch die Zeit und die Anlaufstellen finden, sich über ihre soziale Ader klar zu werden.“

Seit 2003 gibt es „youngcaritas“ schon auf Bundesebene. Seit dem 12. August wird das Projekt auch in Gladbeck mit einem hauptamtlichen Mitarbeiter betrieben. Christian Hotze soll in Zukunft dazu beitragen, dass Gladbecker Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, sich mit solidarischem Engagement auseinanderzusetzen und herauszufinden, ob für sie eine ehren- oder hauptamtliche Tätigkeit in diesem Bereich in Frage kommt. Ganz zu Anfang stellt der 34-jährige Gladbecker klar: „youngcaritas versteht sich nicht als Gegenangebot zu anderen Jugendverbänden im Stadtgebiet. Vielmehr möchte sich das Projekt als Partner anbieten, mit dem andere Gruppen gemeinsam planen und organisieren können.“
Beim Aufbauen seines Netzwerkes dürfte dem gebürtigen Gladbecker zugute kommen, dass er in seiner Heimatstadt kein Unbekannter ist. Mit seiner Band „heimspiel“ ist er schon seit Jahren auf Stadtfesten unterwegs und auch als langgedienter Pfadfinder bekannt.

Auf Engagement angewiesen

Das Projekt, aus dem sich Hotzes Stelle ergeben hat, wird aus Mitteln des Diözesancaritasverbands bezuschusst und richtet sich an alle Kinder und Jugendliche, unabhängig von Nationalität, Geschlecht, Behinderungen und auch religiöser Zugehörigkeit. „Es geht bei ‚youngcaritas‘ zu allererst darum, dass junge Menschen eine Anlaufstelle haben, die sie in ihren Ideen unterstützt oder Anregungen geben kann, wenn sie sich selbst engagieren wollen“, so André Müller. „Dies scheint mir insbesondre in Anbetracht des demografischen Wandels und der wirtschaftlichen Entwicklungen unserer Region geboten. Wir sind auf diese jungen Menschen schlicht angewiesen.“

Dem Caritasvorstand geht es dabei, daraus macht Müller kein Geheimnis, natürlich auch um die Caritasverbände selbst. Als der bundesweit nach Siemens zweitgrößte Arbeitgeber ist auch auch der katholische Wohlfahrtsverband auf Fachkräfte angewiesen. Und die, so räumt Müller ein, schwinden, auch bei der Caritas. „Mit youngcaritas erhoffen wir uns, stärker in das Bewusstsein der jüngeren Generationen zu rücken und uns jungen Leuten anzubieten.“ Konkret heißt das für den Projektbeauftragten Christian Hotze, Netzwerke aufzubauen, Ehrenamtliche zu gewinnen und die Interessen von Gladbecks Jugend auszuloten. „Es ist mittelfristig angedacht, ein Schülercafé aufzubauen, das als Anlaufstelle für soziales Engagement dienen soll“, so Hotze. „Auf dem kommenden Appeltatenfest werden wir uns mit einem „Kaffee to help“ in der Geflüchtetenhilfe engagieren, zu Weihnachten wird es eine Geschenkaktion geben.“

"Viele Ideen und Projekte"

Auch strebe er eine nachhaltige Kooperation mit ehemaligen Bundesfreiwilligendienstlern des Verbands an, also diejenigen, die selbst über die Caritas eine soziale Arbeit kennengelernt haben. Hierbei sollen auch soziale Medien eine zentrale Rolle spielen. Hotze schließt: „Ich freue mich sehr auf die Arbeit im Projekt. Es ist für mich zwar eine große Herausforderung, da es so etwas in Gladbeck noch nicht gab. Trotzdem gibt es viele Ideen und Projekte, die ich angreifen und mit engagierten, jungen Menschen umsetzen möchte.“

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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