Weg vom angestaubten Kneipp-Klischee - Hin zum modernen Gesundheits-Verein

Der neue Kräutergarten neben dem Wassertretbecken am St. Barbara-Hospital gehört zu den Errungenschaften des neu formierten „Kneipp-Verein Gladbeck“.  „Wir haben es zum modernen Gesundheitsverein geschafft,“ freuen sich die Vereinsvorsitzenden Josi Marten (rechts) und Marianne Kalfhues (2. von rechts).
  • Der neue Kräutergarten neben dem Wassertretbecken am St. Barbara-Hospital gehört zu den Errungenschaften des neu formierten „Kneipp-Verein Gladbeck“. „Wir haben es zum modernen Gesundheitsverein geschafft,“ freuen sich die Vereinsvorsitzenden Josi Marten (rechts) und Marianne Kalfhues (2. von rechts).
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Sebastian Kneipp? Da war doch was! Auch die meisten Gladbecker dürften den Namen des Geistlichen kennen, der das schon zuvor in Bayern weit verbreitete „Wassertreten“ weltweit bekannt machte. Bis heute schwören Menschen in aller Herren Länder auf die kneippschen Gesundheitstipps, aber irgendwie hat der Begriff „Kneipp“ - vor allen Dingen bei jüngeren Personen - ein „angestaubtes“ Image.

„Mit diesem Problem hatten wir auch hier in Gladbeck zu kämpfen,“ geben Josi Marten und Marianne Kalfhues als Vorstand des hiesigen „Kneipp-Verein“ unumwunden zu. Und so war für die beiden engagierten Damen von Anfang ihrer Vorstandstätigkeit klar, dass man um einen Umbruch und damit verbunden eine modernere Ausrichtung des Vereins nicht herumkommen würde. „Wir stellen in keinster Weise die Erkenntnisse von Sebastian Kneipp in Frage,“ versichern die Vorstands-Damen. Doch allein beim „Wassertreten“, neudeutsch „Hydrotherapie“ genannt, einigen wenigen Bewegungsangeboten sowie gelegentlichen Ausflugs- und Urlaubsfahrten wollte man es nicht belassen. „Es hat viel Kraft, Ausdauer und auch Geld gekostet. Doch wir haben es geschafft und werden weiter daran arbeiten, den Kneipp-Verein zu einem modern ausgerichteten Gesundheitsverein zu machen,“ ziehen Marten und Kalfhues eine absolut zufriedene Bilanz.

Wassertreten nennt sich heute "Hydrotherapie"

So ist es gelungen ein mehrköpfiges Mitarbeiter-Team aufzubauen, das ein extrem reges Vereinsleben ermöglicht. Dabei handelt es sich in erster Linie um Kursangebote in den Fachbereichen „Wasser“, „Bewegung“, Ernährung“, „Heilpflanzen“ sowie „Lebensordnung“. Natürlich gibt es Angebote im Bereich „Kneipp-Anwendungen“, hinzu kommen aber auch Aqua-Fitness und Wassergymnastik, Reha-Maßnahmen, jede Menge Bewegungsangebote, Kochkurse, Exkursionen und Wanderungen sowie Kurzreisen.

Zunächst ein Wagnis war zweifelsohne die „Kneipp-Gesundheits-Vortragsreihe“, die der „Kneipp-Verein“ in Zusammenarbeit mit den „Katholischen Kliniken Emscher-Lippe“ (KKEL) ins Leben gerufen hat. Inzwischen finden ständig mehr Teilnehmer den Weg zu den Vortragsveranstaltungen und die Vortragsreihe hat sich ihren festen Platz im Vereinsleben gesichert.

„Herzstück“ des Vereins ist natürlich aber nach wie vor das gute-alte Wassertretbecken - Sebastian Kneipp lässt schön grüßen - auf dem Gelände des St. Barbar-Hospitals zwischen Mittelstraße und Postallee. Nach einem langen „Dornröschenschlaf“ wurde das Becken 1998 inmitten der schon fast parkähnlichen Grünanlage mit ihrem gepflegten Rasen und dem kleinen Vereins-Gartenhäuschen wieder in Betrieb genommen und kann von jedem Interessenten täglich von 7.30 bis 19.30 Uhr kostenlos genutzt werden. An zwei Tagen in der Woche sorgen die eifrigen Helfer des „Kneipp-Verein“ für eine Säuberung des Beckens. Damit Unbefugte nicht auf das Gelände gelangen, wurde ein Zaun um das Areal herum errichtet. Für die Finanzierung der Maßnahme hat der „Kneipp-Verein“ gamz tief in seine Kasse gegriffen. „Es hat sich aber gelohnt,“ sind Josi Marten und Marianne Kalfhues überzeugt.

Tretbecken - Barfußweg - Kräutergarten

Neben dem Tretbecken wurde zudem der so genannte „Barfußweg“ angelegt und nur wenige Meter weiter befindet sich der Kräutergarten. Denn Kräuter spielen beim „Kneipp-Verein“ inzwischen eine wichtige Rolle. „Hier können Kräuter, die in jedem Garten wachsen, angeschaut und auch mal getestet werden,“ wirbt Josi Marten. Gerne geben die „Kräuter-Experten“ auch Auskunft über die vielen Verwendungszwecke für Kräuter. Wie wäre es mit einem Kräutertee oder -saft? Aber auch für leckere - und zudem sehr gesunde - Brotaufstriche eignen sich Kräuter bestens. Sogar Salben und Tinkturen lassen sich herstellen.

Womit sich der Kreis wieder schließt. Denn Sebastian Kneipp gilt zwar als „Vater“ des „Wassertretens“, doch warb er auch unermüdlich für naturbelassene Behandlungsmethoden. Und daher beschreitet der „Kneipp-Verein“ neue Wege: Dem Wassertreten bleibt man treu, ebenso wichtig ist aber, dass man es zum „Modernen Gesundheitsverein“ geschafft hat.

Wer weitere Infos über den „Kneipp-Verein Gladbeck“ wünscht, kann sich bei Josi Marten, Tel. 02043/205464. melden.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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