Ramadan: Zeit der Entbehrungen auch für Gladbecker Muslime

Auch für die meisten in Gladbeck lebenden Muslime beginnt am 18. Juni die Zeit der Entbehrung, denn dann beginnt der diesjährige Ramadan-Monat, der erst am 16. Juli mit dem Fastenbrechen-Essen endet. Erst dann wird es wieder (siehe Foto) üppig gedeckte Tafeln geben. | Foto: Kosar
  • Auch für die meisten in Gladbeck lebenden Muslime beginnt am 18. Juni die Zeit der Entbehrung, denn dann beginnt der diesjährige Ramadan-Monat, der erst am 16. Juli mit dem Fastenbrechen-Essen endet. Erst dann wird es wieder (siehe Foto) üppig gedeckte Tafeln geben.
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In den nächsten Tagen beginnt auch für tausende in Gladbeck lebende Mitbürger muslimischen Glaubens die alljährliche Fastenzeit Ramadan.

In Deutschland einigen sich die Islamverbände seit 2008 vorab auf gemeinsame Daten, erläutert Süleyman Kosar, Mitglied des Rates der Stadt Gladbeck. Für dreißig Tage, im Jahr 2015 vom 18. Juni bis 16. Juli, sind die Muslime in Deutschland aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken oder Rauchen zu verzichten. Das Fastengebot gilt in gleicher Weise für Männer und Frauen. „Das gilt jedoch nicht für alle, denn der Islam kennt viele Ausnahmen,“ betont Kosar. Befreit vom Fasten seien Senioren und Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende sowie Soldaten im Krieg. In Gladbeck gilt das Fastengebot täglich in der Zeit von 3.44 bis 22 Uhr.

Wie das Glaubenbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka gehört auch das Fasten zu den fünf Säulen des Islam. Der Monat Ramadan, der neunte im islamischen Mondjahr, wandert dabei durch das Kalenderjahr. Der Ramadan beginnt und endet, wenn die Mondsichel nach Neumond erstmals wieder sichtbar ist. Der Beginn des Ramadan kann von Land zu Land unterschiedlich sein.

Weltweit gibt es über 1,5 Milliarden Muslime

Weltweit bekennen sich Schätzungen zufolge mehr als eineinhalb Milliarden Menschen zum Islam. In Deutschland leben einer Studie des Bundesinnenministeriums zufolge aktuell rund vier Millionen Muslime.

Der Ramadan ist aber auch der Monat der guten Taten und der Läuterung von Körper und Seele. Mitmenschlichkeit und Versöhnung werden großgeschrieben, die Gläubigen entrichten in diesem Zeitraum die Armensteuer Zakat oder unterstützen Bedürftige.

Nach der Überlieferung begannen im Ramadan die Offenbarungen Gottes an den Propheten Mohammed. Die Gläubigen widmen sich daher besonders dem Gebet, in den Moscheen finden Koranunterweisungen statt. Abends treffen sich die Muslime dann mit Freunden und Verwandten zum gemeinsamen Essen. In vielen islamischen Ländern verkürzen Geschäfte und Behörden im Fastenmonat sogar die Arbeitszeiten.
An den Ramadan schließt sich das Fest des Fastenbrechens an, das äußerlich dem christlichen Weihnachtsfest ähnelt.

Übrigens: Fastenzeiten kennen die meisten Religionen. So fassten auch heute noch Gladbecker Christen von Aschermittwoch bis Ostern.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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