Armes Deutschland - reiches Deutschland

In dieser Woche brachte RTL einen Thementag zum obigen Thema. Peter Kloeppel reiste durch die Republik, um Menschen nach ihrem Einkommen zu befragen. Von Millionär bis HartzIV- Empfänger reichte die Palette seiner Betrachtung.
Schön, dass sich ein Sender, ein Moderator mal einen Tag lang mit dem wichtigsten Thema Deutschlands beschäftigte. Nun kann ja wieder zur Tagesordnung übergegangen werden. Die große Politik, die Wahlen in Amerika, der beleidigte beim Waffenschmuggel ertappte Putin und die Rettungsschirme in der EU haben da Vorrang. Täglich werden wir damit gefüttert bis zum Erbrechen. Ob da ein Kind einen Kita-Platz hat, die Altersarmut voranschreitet, die Preise für Medikamente nicht mehr bezahlbar sind, täglich Arbeitsplätze verloren gehen oder in Berlin-Marzahn die Zahl der kinderkriegenden Mütter ohne Schulabschluss explodiert - was interessiert das die Weltpolitik?
Und was sonst als die Rettung Europas und das daraus notwendige Hin- und Hergereise der politischen Elite scheint da noch wichtig zu sein?
Diese gesamte Misere nervt mich seit Jahren immer dann am meisten, wenn ich mit Menschen diskutiere, die wie ich noch eine Lebensqualität haben, deren Kinder - falls vorhanden - auf eigenen Füßen stehen und die sich sogar jährlich mindestens einen Urlaub leisten können? "Uns geht es doch gut", höre ich sie sagen und denke an den Ausspruch: "Lieber heil'ger Florian, zünd' das Haus des Nachbarn an" oder ähnliche Lustigkeiten, über die ich schon lange nicht mehr lache.
Diese "RTL-Eintagsfliege" kommentiere ich deshalb, weil mir nicht nur dieser eine Fernsehtag gezeigt hat, dass es aus der kapitalistischen Misere, die uns vorrangig die Banken, aber auch das nicht solide gebaute Haus "Europa" eingebrockt haben,
nur einen völlig anderen Ausweg geben kann als den bisher Beschrittenen. Das Kapital, das Generationen seit dem Ende des Krieges angehäuft haben, ist dank der Arbeit, des Einsatzes und des Fleißes aller Schaffenden bis heute angesammelt worden und es ist ein Unding, dass der Ausspruch Ludwig Erhards vor 50 Jahren "Wohlstand für alle" heute keine Gültigkeit mehr hat und nur noch einen winzigen Teil der Gesellschaft betrifft.
Ich fordere aus diesen und vielen anderen Gründen eine Umkehr in dieser Gesellschaft, die eine gleiche Verteilung wenn schon nicht von Arbeit, so doch von Kapital vorsieht. Das bietet nur die Einführung des "Bedingungslosen Grundeinkommens", wie es die Piraten in ihrem Programm haben, wie es die Linken zwecks Aufnahme in ihr Programm noch diskutieren und wie es in den großen Parteien nur tröpfchenweise vertreten ist.
Zum Schluss noch meine Antwort auf die Frage, die mir schon mal gestellt wird: "Treiben Sie eigentlich Sport?" "Ja", antworte ich darauf. "Ich laufe jeden Tag Amok."

Das Buch "1000 Euro für jeden" bietet einen interessanten Lesestoff für uns alle.

Autor:

Barbara Erdmann aus Gladbeck

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