Bürgerforum: Chance für verbesserte Bahnverbindung von Gladbeck West nutzen

Foto: Marianne J./pixelio.de

Gladbecker Bürger, die in Essen oder anderen Zentren des Ruhrgebiets arbeiten, müssen heute noch in vielen Fällen ihr Auto benutzen und auf dem Weg zur Arbeit erhebliche Zeit für die Fahrt auf der staubelasteten B 224 und den Essener Stadtstraßen in Kauf nehmen. Das Bürgerforum Gladbeck sieht nun eine historische Chance für eine verbesserte Bahnverbindung nach Essen HbF.

Die direkte Bahnverbindung von Gladbeck nach Essen und damit zu den Zentren des Ruhrgebiets sei seit Jahrzehnten unverändert schlecht: nur zwei Fahrten pro Stunde mit Pausen bis zu 50 Minuten; nach Gladbeck-Zweckel fahren die Züge nur stündlich. Verkehrsangebote am späteren Abend: Fehlanzeige, kritisiert Matthias Raith, Vorsitzender des Bürgerforums.

Verbindung zwischen Gladbeck und Recklinghausen

Im Auftrag des VRR hat jetzt das Züricher Ingenieurbüro SMA ein neues SPNV-Konzept für das Ruhrgebiet in allen Einzelheiten überprüft und für gut befunden, das einen Viertelstundentakt für die Verbindung Gladbeck-West nach Essen Hbf möglich macht. "Nach diesem Konzept soll der RegionalExpress 14 halbstündlich fahren, wovon auch Zweckel profitiert. Die Linie S9 fährt ebenfalls halbstündlich weiter nach Buer. Beide Linien überlagern sich zwischen Essen und Gladbeck-West zum Viertelstundentakt.

Im Zusammenhang damit kann die Direktverbindung zwischen Gladbeck und Recklinghausen reaktiviert werden. All dies ist ohne den Bau neuer Schienenwege möglich, auch der eingleisige Engpass auf der Strecke zwischen Essen-Borbeck und Bottrop braucht nicht beseitigt zu werden", erläutert Raith.

Enger Zeitplan

Der Zeitplan für die Umstellung sei dabei eng gesteckt. Die laufenden Verträge für den SBahn- Betrieb im Ruhrgebiet würden am 31.12.2019 auslaufen. Nach den Regeln des liberalisierten Schienenverkehrs sei der VRR verpflichtet, die in Betracht kommenden Verkehrsleistungen europaweit neu auszuschreiben. Da dies die Beschaffung und Zulassung neuer Züge umfasse, müsse die Vergabeentscheidung möglichst schon Ende 2015 fallen. Dafür müsse das für die Ausschreibung erforderliche Linienkonzept von der Politik bis Ende 2014 beschlossen werden, also schon in den nächsten Monaten.

Nächste Möglichkeit erst im Jahr 2034

"Die Entscheidungen werden von den Gremiendes VRR (Verwaltungsrat, Zweckverbandsversammlung), in denen Gladbeck leider nicht direkt vertreten ist, in enger Abstimmung mit den betroffenen Städten und derLandesregierung NRW getroffen – voraussichtlich schon im Juni 2014. Fatale Auswirkungen hat dabei die Vertragsdauer der Vergabe von voraussichtlich 15 Jahren. Sie bedeutet im Klartext: Wenn die Gladbecker jetzt ihre Chance verpassen, ist das nächste Zeitfenster zurVerbesserung des Schienenverkehrs erst wieder im Jahre 2034 offen", so Raith abschließend.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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