Bürgerforum Gladbeck: IKEA in Bottrop nur ohne A 52!

Matthias Raith, Vositzender des Bürgerforum Gladbeck, ist davon überzeugt, dass eine IKEA-Ansiedlung in Bottrop nur gelingen kann, wenn im Gegenzug die Pläne zum Ausbau der B 224 zur Autobahn A 52 nicht weiter verfolgt werden.
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Also, grundsätzlich begrüßt auch das „Bürgerforum Gladbeck“ die Ankündigung des Möbelriesen IKEA, sich in Bottrop niederlassen zu wollen.

„Wer in Gladbeck würde sich nicht freuen, wenn uns mit einem neuen IKEA-Haus eine weitere gute Einkaufsmöglichkeit in der Nähe der Stadt und außerdem zahlreiche neue Arbeitsplätze geboten werden? Mit ihrem gemeinsamen Vorgehen zeigen unsere Politiker vorbildlich, wie die so oft beklagte kleingeistige Konkurrenz der Revierstädte untereinander zum Wohl der Wirtschaft, der Region und der Menschen überwunden werden kann,“ gibt es vom Bürgerforums-Vorsitzenden Raith sogar ein kleines Lob.

Baugebiet ist von ökologischer Bedeutung

Doch Raith wäre nicht Raith, würde nicht sogleich eine Einschränkung folgen. „Bis Ikea wirklich auf dem Kraneburger Feld bauen und eröffnen kann, dürften aber noch einige dicke Brocken aus dem Wege zu räumen sein. Abgesehen davon, dass es für das ökologisch bedeutsame Baugebiet offenbar noch keinen Bebauungsplan gibt, ist die Anbindung des neuen Möbelhauses an den regionalen Verkehr auf der Trasse der B 224 von entscheidender Bedeutung,“ schreibt Matthias Raith in einer aktuellen Presseerklärung.

Daher würde der vom Bund vor Jahren ins Gespräch gebrachte A52-Autobahnabschnitt zwischen A 42 und Stadtgrenze Gladbeck verbunden mit einer große Abfahrt mitten im Planungsgebiet für IKEA und andere jegliches innovative Verkehrskonzept und jede vorhabenbezogene, städtebauliche Planung torpedieren, glaubt Matthias Raith. Eine Autobahntrasse samt einer Abfahrt unmittelbar vor den großen Geschäften würde den notwendigen Nahbewegungsraum für die Kaufhäuser und ihre Kunden wegnehmen.
Man könne den beteiligten Städten, den Unternehmen selbst und ihren Kunden nur wünschen, dass statt der A 52 eine angemessene, in das IKEA-Vorhaben integrierte Ertüchtigung der B 224 und ihrer Anschlüsse an die beiden Autobahnen im Norden und Süden sowie zu den umliegenden Städten umgesetzt werden.

Raith ist davon überzeugt, dass bei konzertiertem Vorgehen der für den Straßenbau und Stadtplanung politisch Verantwortlichen in dem für IKEA vorgesehenen Bereich ein hervorragend erreichbares, für alle Städte at-traktives, zueinander räumlich vernetztes Einkaufsgebiet geschaffen werden könnte. „Mit Möbelhäusern, Baumärkten und weiteren kommerziellen wie kulturellen Anreizen samt den dazu gehörenden Sekundäreffekten,“ zeigt Matthias Raith auf. „Das ist ohne großen Aufwand und in überschaubarer Zeit machbar und mit den Interessen des überregionalen Verkehrs auf der Nord-Süd-Achse durch das Revier gut in Einklang zu bringen.“

Doch der Bürgerforums-Vorsitzende befürchtet Schlimmes: „Ein jahrelanges Verfahren um eine letztlich nicht realisierbare Autobahn, die damit verbundene Investitionshemmung im Umfeld von IKEA sowie notwendig werdende Veränderungssperren wären das Schlimmste, was den schwedischen Investoren und ihren Kunden passieren könnte. Die Politik muss sich entscheiden: wenn sie will, dass Ikea wirklich kommt, muss sie ihre Autobahnpläne aufgeben.“

Kein Baurecht mehr für begonnenes Verfahren

Raith verweist darauf, dass die Autobahnplanung für den Teilabschnitt von der A 42 bis Stadtgrenze Gladbeck liegt seit Jahren brach liege. Das begonnene Verfahren könne kein Baurecht mehr begründen und müsse wohl eingestampft werden. Gegen die vor mehreren Jahren ausgelegten Pläne würden erhebliche, rechtliche Beden-ken, die zum Beispiel die Stadt Gladbeck mit ihrer sehr deutlichen Stellungnahme in das Verfahren eingebracht habe, bestehen.

„Die isolierte Errichtung einer „autobahngerechten“ Abfahrt, wie er den beteiligten Lokalpolitkern jetzt offenbar vorschwebt, wäre ein Schwarzbau, der weder vom Bund finanziert werden könnte, noch im Interesse der Region läge,“ so Matthias Raith abschließend.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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