KARO: Jusos kritisieren Piratenvorschlag zur Privatisierung

Der Vorsitzende der Gladbecker Jusos, Benedikt Kapteina
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„Die Forderung den Rettungs- und den die Krankentransportdienst bei der städtischen Feuerwehr zu privatisieren, offenbart wieder einmal die totale Unkenntnis der Gladbecker Piraten in Bezug auf den städtischen Haushalt“, nimmt der Vorsitzende der Gladbecker Jusos, Benedikt Kapteina, Stellung zum Vorschlag der Piratenpartei.

„Der Rettungs-und Krankentransportdienst refinanziert sich selbst, da die anfallenden Kosten von den Krankenkassen oder Dritten übernommen werden.
Von diesen Aufwendungen sind die Personalkosten für die Kolleginnen und Kollegen im Rettungsdienst ein nicht unerheblicher Faktor. Im Falle einer Privatisierung wären dann aber wohl die vorbildlichen und sehr gut ausgebildeten Rettungssanitäter/innen überflüssig", so Kapteina.

Entlassungen?

Kapteina stellt die Frage, was mit den Mitarbeitern geschehen solle, drohen ihnen Entlassungen? In letzter Konsequenz würden die Piraten dieses doch fordern. Damit würde nur Unruhe in der Belegschaft geschürt, obendrein würde kein Wort über die Betroffenen des Rettungsdienstes, die ihre Arbeit stets zur vollsten Zufriedenheit verrichten, und ihre Familien fallen.

Armutsgrenze

„Dies nun mit dem KARO in Verbindung zu bringen setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Wer sich in Butendorf einmal umschaut dem können die Veränderungen der letzten Jahre in diesem Stadtteil eigentlich nicht entgangen sein. Das ist auch und vor allem auf die vor mehr als zehn Jahren durchgeführten Maßnahmen des Projektes „Soziale Stadt“ und auf die Baulandentwicklung der Stadt zurückzuführen. Der Familienbericht der Stadt Gladbeck zeigt deutlich: Nicht Butendorf, sondern Gladbeck-Mitte ist der Stadtteil mit dem höchsten Anteil an Menschen, die an der Armutsgrenze leben", erkärt der Juso-Vorsitzende.

Dass die städtische Jugendhilfe dem Rechnung trägt und umsteuert, sei folgerichtig und konsequent. Bei allen Überlegungen spiele auch das Jugendzentrum MIKADO eine wichtige Rolle.

Neoliberale Privatisierungspolitik

"Auch dadurch entstehende Personalverschiebungen führen dazu, dass für das KARO andere Nutzungsmöglichkeiten seitens der Stadt in Erwägung gezogen werden müssen. Sicherlich sind dabei Einsparpotenziale vorhanden. Dieser Prozess ist allerdings bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Die Piratenpartei bemüht nun die gescheiterte neoliberale Privatisierungspolitik der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, um das KARO zu retten. Dies ist in meinen Augen rückwärts gewandt und eine Politik, die nach dem Motto handelt: Gewinne werden privatisiert und Verluste sozialisiert“, so Kapteina, der selbst in Butendorf lebt und ausgewachsen ist, abschließend.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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