Kommentar: Streik ohne Wirkung?

Der Streik des Sozial- und Erziehungsdienstes ist ausgesetzt - vorerst. Nachdem die Verhandlungen zwischen Streikenden und dem kommunalen Arbeitgeberverband ohne Ergebnis zu Ende gingen, beginnt für Erzieher und Sozialarbeiterinnen in der nächsten Woche wieder der Dienst.

Dass betroffene Eltern (zu denen ich selbst auch gehöre) jetzt froh sind, ihre Kids wieder in der gewohnten KiTa untergebracht zu wissen, steht außer Frage. Die eigentlichen Gewinner sind aber zweifellos die kommunalen Arbeitgeber, die während des Streiks nicht nur Personalkosten sparen, sondern sich auch auf dem wachsenden gesellschaftlichen Unmut über die Streikenden ausruhen durften. Dass mit dem vorläufigen Ergebnis niemand unter den Streikenden zufrieden sein dürfte, versteht sich von selbst.

Druck an der falschen Stelle

Die Einigung zeigt einzig, dass der Streik nur da Druck erzeugen konnte, wo er nicht gebraucht wurde, nämlich bei den betroffenen Eltern. Jetzt gilt es, das Anliegen der Streikenden nicht zu vergessen, sobald die KiTas wieder geöffnet sind. Umfragen zufolge steht nänlich immer noch die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hinter den Forderungen der Sozial- und Erziehungsdienstleister. Um aber Druck bei den kommunalen Arbeitgebern zu erzeugen, braucht es mehr als noch einen Streik. Es braucht einen gesellschaftlichen Konsens.

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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