Statt Diesel-Fahrverbote: ADFC wünscht sich Umstieg auf Rad und ÖPNV

Der ADFC NRW wünscht sich eine Stärkung des umweltfreundlichen Radverkehrs und des öffentlichen Nahverkehrs. Das sei sinnvoller als Fahrverbote, so der Landesvorsitzende Semmelmann. (Symbolbild)
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In der laufenden Diskussion um Feinstaubwerte und Dieselfahrverbote schaltet sich nun auch der Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club NRW ein. Landesvorsitzender Thomas Semmelmann fordert nun eine generelle Kehrtwende in der Verkehrspolitik.

Nach einer in Auszügen veröffentlichten Berechnung des CAR (Center Automotive Research) Institutes an der Universität Duisburg-Essen drohen in mindestens zehn deutschen Großstädten Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge - unter anderem in Köln und in Düsseldorf. Weiter gefährdet seien bspw. Leverkusen, Gelsenkirchen, Dortmund und Wuppertal. Um die Stickoxidbelastung in den betroffenen Städten zu reduzieren, nennt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöfer in Medienberichten als Maßnahmen nur Fahrverbote und die Umrüstung von Dieselfahrzeugen.

"Schrottprämie aus der Mottenkiste geholt"

Dazu erklärt Thomas Semmelmann, Landesvorsitzender des ADFC NRW: „In der Diskussion über die Reduktion von Feinstaub in den Städten kommt das Fahrrad als echte Alternative viel zu kurz. Über allem schwebt das drohende Fahrverbot von Dieselfahrzeugen. Hektisch wird nach Lösungen gesucht, wie Dieselfahrzeuge umgerüstet werden können und es wird die Schrottprämie aus der Mottenkiste herausgeholt.“

Das Feinstaubproblem in den Innenstädten könne nur gelöst werden, indem weniger Auto gefahren wird. „Das sollte aber nicht durch Fahrverbote erreicht werden, sondern durch eine echte Verkehrswende. Wir müssen hin zu mehr Radverkehr und öffentlichen Nahverkehr. 70 Prozent der Wege, die wir täglich mit dem Auto zurücklegen, sind kürzer als 10 Kilometer. Deshalb ist das Fahrrad ein wichtiger Teil der Lösung“, so Semmelmann.

Die Stadt Düsseldorf sei auf dem richtigen Weg mit der Einrichtung einer Stabstelle für die Verkehrswende. Semmelmann: „Die Politik sollte die Entschlossenheit an den Tag legen, andere Wege zu beschreiten als nur Flickschusterei veralteter Technologien zu betreiben, die dann schlimmstenfalls auch noch mit öffentlichen Steuergeldern subventioniert werden. Die wären besser und sinnvoller investiert in den Ausbau einer sicheren und komfortablen Radverkehrsinfrastruktur.“

(Mit Material des ADFC)

Der ADFC NRW wünscht sich eine Stärkung des umweltfreundlichen Radverkehrs und des öffentlichen Nahverkehrs. Das sei sinnvoller als Fahrverbote, so der Landesvorsitzende Semmelmann. (Symbolbild)
Thomas Semmelmann, Landesvorsitzender des ADFC NRW. Foto: ADFC
Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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