Kinder psychisch erkrankter Eltern: Wenn der Schein mehr zählt als das Sein

Kinder psychisch erkrankter Eltern sind besonderen Belastungen ausgesetzt und werden oft selbst krank. Die Caritas möchte den Kindern und Jugendlichen helfen. (Symbolbild)
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Kinder von psychisch- und suchterkrankten Eltern sind einer besonderen Belastung ausgesetzt. Sie müssen zu Hause viel Verantwortung übernehmen und stehen mit ihren eigenen Problemen oft alleine da. Dies hat zur Folge, dass auch sie stark gefährdet sind, später psychisch- oder suchtkrank zu werden. Kinder psychisch erkrankter Eltern finden Hilfe bei der Caritas.

Seit 2014 bietet die Initiative Kindern und Jugendlichen mit ihren Familien die Möglichkeit, altersgerechte Informationen zur Erkrankung der Eltern zu bekommen. In Einzel- und Gruppengesprächen erhalten sie Raum für ihr belastendes Geheimnis, können das Tabu endlich aussprechen, ihre Erfahrungen weitergeben und sich austauschen.

„Im Fokus der Gruppenarbeit steht der Austausch der individuellen Erfahrungen“, erklärt Karola Schroers. Die Diplom-Sozialpädagogin ist die Ansprechpartnerin im Caritasverband für betroffene Kinder und Familien. „Jeder kann seine Erlebnisse, Ängste und Sorgen mitteilen, das erleichtert“, sagt sie. Außerdem profitieren die Kinder und Jugendlichen untereinander von vorhandenen und erprobten Lösungen und Verhaltensweisen in konkreten Alltagssituationen mit dem erkrankten Elternteil. Auch Themenbereiche wie Scham und Schuld spielen eine Rolle. „Diese können in der Gruppe besser bearbeitet und abgebaut werden.“

Ein weiterer großer Themenkomplex ist die Wahrnehmung der eigenen und der fremden Emotionen. „Durch Spiele und kreativen Austausch üben die Kinder und Jugendlichen bei uns Verhaltensstrategien. Wir erstellen gemeinsam auch konkrete Notfallpläne für Krisensituationen“, so die Sozialpädagogin. „Die Kinder müssen sich ihrer Stärken und Fähigkeiten bewusst werden. Das stärkt ihr Selbstwertgefühl und bietet Schutz im oft sehr belastenden Alltag.“

Der Einstieg in eine Gruppe ist jederzeit möglich. „Selbstverständlich stehen wir auch für Einzelgespräche und Beratungen jederzeit zur Verfügung“, sagt Schroers. „Dabei sind wir zur Verschwiegenheit verpflichtet. Vertrauen ist die Grundlage unserer Arbeit.“

Die wöchentlichen Gruppentreffen finden in Gladbeck für Kinder zwischen sechs und 12 Jahren jeweils dienstags von 15.30 bis 16.30 Uhr in der Wiesenstraße 28 statt. Die Gruppe der Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren trifft sich dienstags von 17 bis 18 Uhr.

Mehr Informationen bei Karola Schroers, Telefon: 02043 294990.

(Mit Material der Caritas)

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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