Läusebefall: Apothekerschaft gibt Tipps zum Kampf gegen lästige Parasiten

Wenn die Kopfhaut stark juckt und rote Einstichstellen aufweist, kann es sich um Läusebefall handeln. Dies hat jedoch nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Verschiedene Präparate aus der Apotheke helfen gegen den lästigen Parasit. | Foto: Irisblende
  • Wenn die Kopfhaut stark juckt und rote Einstichstellen aufweist, kann es sich um Läusebefall handeln. Dies hat jedoch nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Verschiedene Präparate aus der Apotheke helfen gegen den lästigen Parasit.
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Parasiten wie Läuse oder Flöhe leben auf Kosten des Menschen. Sie nisten sich gerne bei Kindern ein, die engen Kontakt zu Spielgefährten oder Haustieren haben. Oft bemerken die Eltern einen Befall erst, wenn sich die Kleinen ständig kratzen.

„Kopflausalarm gab es früher oft nach den Schulferien. Heute verteilt er sich gleichmäßig auf das ganze Jahr“, sagt Apothekerin Barbara Fesser, Sprecherin der Apothekerschaft im Kreis Recklinghausen (Stadt Gladbeck), „oft fallen zunächst deren Eier auf, die sogenannten Nissen.“ Diese kleben am Haaransatz. „Ein einfacher Test bringt Klarheit: Lassen sich die ,Krümelchen‘ mit den Fingern verschieben, sind es in der Regel harmlose Schuppen, Nissen kleben dagegen fest am Haarschaft.“ Ein weiterer Hinweis auf Kopfläuse: rote juckende Einstichstellen.
Eltern sind nach dem Infektionsschutzgesetz verpflichtet, einen Kopflausbefall der Gemeinschaftseinrichtungen wie Schule oder KiTa mitzuteilen, damit eine sofortige Benachrichtigung aller Gruppenbesucher erfolgen kann. Selbstverständlich erfolgt die Meldung ohne Nennung der Namen.

Verbannung der Plagegeister

Hauptsächlich stecken sich Kinder, aber auch Erwachsene an, wenn sie engen körperlichen Kontakt miteinander haben, wie etwa beim Spielen. Eine indirekte Übertragung, indem sie Bürste, Kämme, Mützen und Fahrradhelme tauschen, ist seltener. Befallene Kleidung und Bettwäsche sollten am besten bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen, Kämme und Bürsten für 20 Minuten in heißes Wasser gelegt werden. „Kuscheltiere schickt man am besten für drei Tage per Plastikbeutel in Quarantäne.“
Läusebefall hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Es gibt dagegen in der Apotheke verschiedene Präparate. „Manche wirken auf chemischem Weg, etwa Permethrin und Pyrethrum“, erklärt Barbara Fesser,  „andere Mittel mit Dimeticon funktionieren nach einem physikalischen Prinzip und lassen die Läuse ersticken.“ Die Gebrauchsanweisung sollte sorgfältig befolgt werden, um keine Fehler hinsichtlich der Handhabung, Dosierung und Einwirkzeit zu machen. Eine Kopflaus braucht alle 2-3 Stunden Blut, sonst trocknet sie aus. Daher verlässt sie den Kopf nie freiwillig. Eine sorgfältige Erstbehandlung des Erstträgers ist nutzlos, wenn nicht alle Familienmitglieder und Bezugspersonen informiert und mitbehandelt werden.

Essig hilft

Im Haar verbleibende Nissen lassen sich durch eine Haarspülung mit stark verdünnter Essiglösung entfernen. Ein Teil Speiseessig auf zwei Teile Wasser geben. Nach etwa zehn Minuten Einwirkzeit mit einem Nissenkamm entfernen. „Diese Prozedur wird jeden Tag wiederholt. Nach acht Tagen erfolgt erneut eine Behandlung des Haares mit dem ursprünglich verwendeten Läusemittel, um Larven, die aus nicht entfernten Eiern ausgeschlüpft sind, abzutöten.“

Übrigens: Kopfläuse werden von Haustieren nicht übertragen. Und tägliches Waschen der Haare liefert nur besonders saubere Läuse - auswaschen lassen sich die Läuse nicht.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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