Wochenblatt-Serie "Your private museum"
Adolf Luthers Spiegelobjekt - Ungebrochen, unkalkuliert

Das Licht hat Künstler seit Jahrhunderten fasziniert: Jede Bewegung verändert die Illusion und das sichtbare Bild im Raum. Foto: Steve
  • Das Licht hat Künstler seit Jahrhunderten fasziniert: Jede Bewegung verändert die Illusion und das sichtbare Bild im Raum. Foto: Steve
  • hochgeladen von Franz Geib

In Sachen Corona gelten seit der jüngsten Bund-Länder-Konferenz am 10. Februar neue Bestimmungen. Doch im Grunde bleibt fast alles wie gehabt: Bund und Länder haben die bisher geltenden Regelungen bis zum 7. März verlängert. Es bleibe besonders wichtig, so die Botschaft, Kontakte zu vermeiden. Für die Kultur bedeutet dies: Kinos, Theater und Museen sind weiter geschlossen.

Goch. Gerade für Museen, die mit ihren Ausstellungen und Sammlungen allen sozialen Gruppen eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Kunst anbieten, ist das keine gute Nachricht. Die Corona-Pandemie erfordert darum weiter viel Fantasie und Flexibilität, um dieses Angebot an die Öffentlichkeit zu bringen.
In Goch lautet dies: „Your private museum“. Die Idee: Die Kunst kommt zu den Bürgern ins Haus und zwar durch das Gocher Wochenblatt. In regelmäßigen Abständen präsentiert das Museum Goch in dieser Zeitung verschiedene Kunstwerke und beschreibt in einem kurzen Text, warum gerade dieses Werk innerhalb der Sammlung besonders wichtig ist. Die Serie "Your private museum" ist nicht neu, sondern lief bereits beim ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres mit viel Erfolg. Aus diesem Grund gibt es eine Fortsetzung der gemeinschaftlichen Aktion.
Heute folgt Teil fünf der Serie mit einem Werk von Adolf Luther. Es handelt sich um ein 49 mal 49 Zentimeter großes Spiegelobjekt aus dem Jahr 1978.

Künstler versuchten, das Licht zu inszenieren

Das wunderschöne Spiegelobjekt des 1912 in Krefeld geborenen OP-Art Künstlers Adolf Luther kam erst vor wenigen Jahren als Schenkung eines Sammlerehepaares zusammen mit anderen Arbeiten in die Sammlung des Freundeskreises Museum & Freunde des Gocher Museums. Der Leiter des Gocher Museums, Dr. Stephan Mann: "In seinem künstlerischen Werk setzte sich Luther intensiv mit dem Thema Licht und Raum auseinander. Das Licht selbst, das Künstler seit Jahrhunderten versuchten in der Malerei zu inszenieren, wurde in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts zum aktiven Akteur in der Kunst.
Das Licht, das ungebrochen und unkalkuliert auf die Spiegel unseres Objektes fällt, reflektiert sich in den Raum des Betrachteten und nimmt ihn unmittelbar mit in die Erfahrung optischer Illusionen. Die Wahrnehmung wird dabei aufs Äußerste geschärft. Jede Bewegung des Betrachters führt zu neuen Seherfahrungen, jede natürliche Lichtveränderung verändert die Illusion und das sichtbare Bild im Raum."

Vertrauen und Liebe zur Kunst

Adolf Luther wurde, so Dr. Mann, mit diesen Arbeiten international bekannt: "Ohne das großzügige Engagement von privaten Sammlern sowie unseres Freundeskreises wäre die Erweiterung der städtischen Kunstsammlung nicht denkbar. Vertrauen, Freundschaft und die Liebe zur Kunst sind für das Museum der Schlüssel für einen schrittweisen Aufbau einer Sammlung internationaler Kunst mit Hilfe kommunalen, vor allem aber privaten Engagements." Das Licht hat Künstler seit Jahrhunderten fasziniert: Jede Bewegung verändert die Illusion und das sichtbare Bild im Raum. Foto: Steve

Autor:

Franz Geib aus Goch

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