Grönland: Irritierend schön!

Erzählte von einer dem Mitteleuropäer völlig unbekannten Kultur und sorgte für Staunen: Markus Lanz.
  • Erzählte von einer dem Mitteleuropäer völlig unbekannten Kultur und sorgte für Staunen: Markus Lanz.
  • hochgeladen von Franz Geib

Es ist die Fähigkeit des Schweigens und Verharrens, diese Rückbesinnung auf das Naturgegebene, das Markus Lanz an Grönland und seinen Menschen so faszinierend findet. Darum findet er immer wieder den Weg dorthin und kann hierzulande nicht umhin, seine Leidenschaft anderen mitzuteilen, statt es mit dem Inuit zu halten und zu schweigen. Zum Glück für die Gocher...
Denn die hörten dem TV-Moderator zu Hunderten in Gochs guter Stube zu: Auf Einladung der Gocher KulTOURbühne und der Völckerschen Buchhandlung in Goch berichtete Lanz im Kastell von Grenzerfahrungen der besonderen und vor allem unbekannten Art. Nicht zu vergleichen mit Kreuzfahrtreisen durch das ewige Eis, gut organisierten Safaris durch die Steppe oder geplanten Kanu-Touren entlang des Yukons.
Und der leidenschaftliche Fotograf zeigte und schilderte das alles so wie er es erlebt hat: Roh, ungeschminkt und durchaus auch romantisch, oder, um es den Worten der Inuit zu sagen: „Alle wahre Weisheit findet man fern von Menschen in der Einsamkeit.“
Da erfuhren die Kastell-Gäste von einem gewissen Darren, dem Koch in der Blockhütte in Achorage, der „keine Rechnungen hat“, von Oleg, dem Allgemeinmediziner, der sich einen Spaß daraus macht, als Chirurg aufzutreten, und von Tumai, dem Jäger, von dem Lanz nur ein einziges Foto machen durfte, weil er weiß, wie die „moralinsauren“ Europäer reagieren werden, wenn sie sehen, dass er, um sich und seine Familie ernähren zu können, stunden, ja tagelang völlig bewegungslos ausharren, um eine Robbe zu jagen, während anderswo Hühnern zu Millionen die Köpfe abgeschlagen würden.
Es ist diese Ehrfurcht vor den Menschen, die dem unwirtlichen Eis-Land alles abgetrotzt haben, um zu überleben, die das „sibirische Dilemma“ in Kauf nehmen, und wissen, dass alles vorbei sein kann, wenn man nur einen einzigen falschen Schritt im Eis macht.
Die aber auch ihrerseits
bereit sind, der Natur zu geben, wonach sie verlangt. Das kann dann so weit gehen, dass sich einer, der aus Altersgründen nicht mehr in der Lage ist der Familie zu helfen, sich bereit erklärt, auf für hierzulande unvorstellbare Weise im Eis fernab des familiären Verbundes einsam dahinzuscheiden.
Aber es gab auch die anderen Schilderungen, die darlegten, dass der Grönländer an sich ein überaus menschenfreundlicher Typ ist. Der gegenseitige, mitunter schweigende, Besuch (übersetzt für Polar) ist ebenso charakteristisch wie das Teilen, und sei es mehr als nur Haus und Brot. In Zeiten arktischer Kälte rückt man/frau eben zusammen, Beziehungsgeflechte hin oder her.
Mochte so mancher Besucher ob dieser Schilderungen verwirrt durch das Kastell geblickt haben, wurde er/sie durch faszinierende Bilder des stillen Landes und seiner noch stilleren Bewohner.
Lanz blickte einem Eisbären per Objektiv tief in die Augen, hielt die irrlichternden Polarnächte im Fokus fest und projezierte mit seiner Kamera das Stilleben eines Dorfes auf die Festplatte. Die Botschaft seiner fotografischen und erlebten Momente ist klar: „Geist und Körper kommen auf Grönland wieder in Balance“, sagt Markus Lanz.

Autor:

Franz Geib aus Goch

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