Der Förderverein strebt die Eigentumsübernahme

Kann die Pfalzdorfer Westkirche gerettet werden?

Die vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Pfalzdorf angekündigte Schließung der Westkirche, deren Verkauf und Umnutzung zu Wohnzwecken wird nicht ohne Widerspruch in der Gemeinde hingenommen.

PFALZDORF. In vielen Telefonaten, persönlichen Gesprächen und schriftlichen Eingaben wenden sich in Pfalzdorf enttäuschte Mitglieder der Kirchengemeinde an den Förderverein der Ostkirche und hoffen darauf, dass dieser sich jetzt auch der Westkirche annehme.

Zurückblickend hat es eine vergleichbare Situation schon gegeben. Denn was vor zehn Jahren von vielen als Spinnerei und Querulantentum belächelt wurde, erwies sich im Nachhinein als Erfolgsgeschichte. Gemeint ist die „Rettung“ der kleinen Ostkirche in Pfalzdorf. Dieses damals zum Verkauf stehende und dem Verfall preisgegebene Kleinod der Pfälzer Dorf- und Glaubensgeschichte fand 2008 einen Fürsprecher: den Förderverein für die Erhaltung der Evangelischen Ostkirche in Pfalzdorf e.V.

Stets mit dem Ziel vor Augen, die Ostkirche den Gemeindemitgliedern dauerhaft für Gottesdienste zu erhalten, begann ein Paradebeispiel ehrenamtlichen Engagements. Hartnäckige Verhandlungen führten zum Abschluss eines Nutzungsvertrages zwischen dem Förderverein und der Evangelischen Kirchengemeinde Pfalzdorf. Danach konnte mit der Sanierung der kleinen Dorfkirche begonnen werden. Innerhalb weniger Jahre erfolgte diese mit Hilfe der reichlich fließenden Spendengelder, des handwerklichen Geschicks engagierter Menschen und einer bemerkenswerten Zähigkeit. Das Dach wurde neu eingedeckt, der Turm erhielt neue Schallluken und einen frischen Anstrich, die hölzernen Fundamente, auf denen die Empore ruht, wurden ausgewechselt, ein neues Portal eingebaut und der Innenraum in freundlich heller Farbgebung gestaltet. Leider verweigerte das Presbyterium die Genehmigung für die abschließende Sanierung der Außenfassade.
Mit der kürzlich auf der Gemeindeversammlung verkündeten Entscheidung des Presbyteriums, die Ostkirche für die Kirchengemeinde zu reaktivieren und zukünftig als alleinige Gemeindekirche zu nutzen, hat der Förderverein sein Vereinsziel erreicht.

Nach sorgfältiger Prüfung hat sich der Vorstand des Fördervereins der Ostkirche entschlossen, jetzt auch die Rettung der Westkirche in Angriff zu nehmen. Dazu suchte er das Gespräch mit dem Presbyterium und unterbreitete folgendes Konzept:

Der Förderverein strebt die Eigentumsübernahme der Westkirche an. Damit beabsichtigt er in gleicher Weise wie vor zehn Jahren die Ostkirche, nun auch die Westkirche als wichtiges Denkmal der Pfälzer Geschichte als Kirche zu erhalten. Was wie Kirche aussieht, soll auch Kirche sein und soll auch Kirche bleiben. Für besondere Gottesdienste - wie an Heiligabend, bei großen Beerdigungen oder Hochzeiten - will der Förderverein die Kirche zur Verfügung stellen.

Geläute der Glocken soll bleiben

Die alte Orgel und das für viele Gemeindemitglieder wichtige Geläute der Glocken könnten erhalten bleiben. Damit würde auch die vom Presbyterium angedachte Investition in einen neu zu errichtenden Glockenturm an der Ostkirche gegenstandslos. Darüber hinaus soll die Kirche auch für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen genutzt werden. Das Presbyterium zeigte sich bereit, diesen Vorschlag kurzfristig zu prüfen.

Zur Realisierung dieses ambitionierten Vorhabens sucht der Förderverein Unterstützung durch breiten Rückhalt in der Pfalzdorfer Gemeinde. Alle, die sich für die Rettung der Westkirche einsetzen wollen, können durch ihre Mitgliedschaft im Förderverein dieses Projekt unterstützen. Mitgliedsanträge können beim Vereinsvorsitzenden Herbert Thissen (Telefon: 02823/1402) angefordert werden und stehen unter www.ostkirche-pfalzdorf.de zum Download bereit.