Lang-Fing-Fang-Päng für alle...?

Über das Amerikanische Waffengesetz und dessen (Un)Sinn...

Nach dem neuerlichen, furchtbaren Schul-Amok-Lauf in den USA stellt sich dort erneut die Frage nach den Waffengesetzen, die dort herrschen und die der dortigen Waffenlobby massiven Reichtum beschert. Dabei ist der Name des Mörders,Adam Lanza, der sich in die Reihe der Amokschützen der vergangen Jahre einreiht, fast unerheblich.

Dabei sind die Antwort und die Lösung des dortigen Problems eigentlich recht einfach:
Das vorhandene System stimmt nicht, wenn sich jeder bewaffnen kann, wie es ihm beliebt.

Die Liste der Amokläufe in den Vereinigten Staaten ist lang. Und so lange in den USA ein derart laxes Waffengesetz herrscht, ist die Prognose äußerst schlecht, dass sie jemals kürzer würde. Dabei stellt sich die Frage, ob eine Bewaffnung wirklich der Ausdruck von Freiheit darstellt, wie es jene Amis, die nicht auf ihre Waffe verzichten wollen, behaupten.

Nun wohne ich im geruhsamen Pfalzdorf, wo es kriminalistisch relativ ruhig ist. Vor Jahren hatte mal eine Rumänen (sagt man) –Bande einen Geldautomaten mittels Kette und LKW aus der Wand unserer Volksbank gerissen und dabei einen immensen Schaden angerichtet. Viel mehr Spektakuläres war in unserem Dorf in den vergangenen Jahren aber nicht passiert. Dann und wann wird mal jemand erschlagen oder erwürgt, doch im Verhältnis zu den sozialen Brennpunkten der großen Metropolen ist es ein wirklich eine ruhige Ansiedlung.

Insofern fällt einem die Bildung der Meinung, dass man seine Sicherheit den Staatsgewalten der Exekutive und Judikative anvertraut, recht leicht.

Ich weiß jedoch nicht, wie es aussähe, wenn ich meinen Wohnsitz in eben solchen beschriebenen Brennpunkten hätte. Wo es nicht zur Normalität gehört, wenn man abends mit sicherem Gefühl das Haus verlassen kann...? Wo Einbrüche und Gewalttaten zum alltäglichen Ablauf gehören und die Bürger sich von jenen Staatsgewalten nicht ausreichend beschützt fühlen...?

Angesichts vergangener Vorkommnisse, wo ein Mann den Einbrecher in seinem Haus überwältigte, fesselte, auf die Schubkarre und ihn zur Polizei karrte und anschließend wegen Nötigung des Einbrechers bestraft wurde, fällt es schwer, vertrauen in diese Gewalten zu haben.
Oder der Fall des Kindermörders Magnus Gäfgen. Nachdem der Polizeipräsident diesem Verbrecher Prügel androhte, einzig um das Leben eines Kindes zu retten, wurde auch dieser Beamte dafür bestraft, dass er den Mörder eingeschüchtert hatte.

Es fällt in solchen Fällen schwer an die Staatsgewalten zu glauben, wenn die Absicht, Rechtsstaatlichkeit auszuüben, den gesunden Menschenverstand vertilgt.

Lebt ein Mensch nun in einer der beschriebenen Gegenden, wo das Leben recht gefährlich ist, und legt dieser dann noch in Bezug seiner eigenen Sicherheit die erwähnten, juristischen Entscheidungen, als Wertungsmaßstab seiner eigenen Sicherheit zugrunde, so kann jedenfalls ich sehr gut verstehen, wenn dieser sich eine Waffe zulegt, um sich selbst verteidigen zu können.

Doch ist dieser Gedankengang auch wirklich zu Ende gedacht...?

Man stelle sich einmal vor, wir hätten amerikanische Verhältnisse und jeder von uns könnte sich eine Waffe zulegen, als kaufte man sie in einem Supermarkt. Neben Fischstäbchen, Toilettenpapier und einer Dose Erbsensuppe würde dann noch eine Knarre aus dem Regal gegriffen und in den Einkaufswagen gelegt. Das würde dann heißen, dass ich damit rechnen müsste, dass jeder, der mir in der Stadt entgegenkommt, irgendeine Waffe mit sich führte. Völlig unabhängig von seinen intellektuellen Fähigkeiten, seiner psychischen Verfassung oder seinen Trieben, sei es im sexuellen Bereich, Gewaltbereitschaft oder sonst was.

Würde ich mich dann wirklich sicherer fühlen, nur, weil ich selbst eine Waffe in der Tasche habe...?

Ich denke nicht. Auch, wenn wir mit manchen Handlungsweisen unserer Ordnungshüter und einigen Entscheidungen der Juristen nicht einverstanden sind, sollten wir froh sein, dass uns in der Regel nur Menschen entgegenkommen, die keine Waffe bei sich tragen oder aber bestraft werden, wenn sie es dennoch tun.

Eine Waffe gehört allenfalls in die Hände von jemandem, der daran ausgebildet ist, die Berechtigung hat, sie zu tragen und der psychisch stabil ist.
Alles andere ist Humbug und viel zu gefährlich!!!

Foto: Wikipedia, gemeinfrei

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

68 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.