Erst war alles nur schrecklich, und jetzt wird es paradiesisch

Die Bastokalypse hatte Goch schon ereilt, doch was sollte danach noch kommen? Die logische Konsequenz, so Dr. Stephan Mann, der Gocher Museumsleiter, sei das Paradies. Aber nicht irgendeines, sondern das „Paradis mystérieux“ von M.S. Bastian und Isabelle L., das ab dem morgigen Sonntag, 13. September, ab 11. 30 Uhr (Kids opening zur gleichen Zeit), im Museum Goch gezeigt wird.

Wie gute, alte Bekannte stellte Gochs Museumschef das Künstlerpaar am gestrigen Freitag Morgen in seinem Haus vor. Denn tatsächlich geht M.S. Bastian hier ein und aus, wie der Künstler selbst verriet: „Es ist so toll, was uns mit Goch verbindet, das wird uns ein Leben lang begleiten.“
Und wieder ist es dem Museum Goch gelungen, eine Premiere für die Weltöffentlichkeit zu präsentieren: Das Gesamtwerk „Paradis mystérieux“, bestehend aus vier großformatigen Bildern, wurde bislang nur in Fragmenten im schweizerischen Heimatort der Künstler, in Biel, gezeigt. In Goch ist erstmals der gesamte Zyklus mit allen vier Jahreszeiten komplett zu sehen.

In fünf Jahren entstanden

Die Gemälde entstanden in den vergangenen fünf Jahren und sind gewissermaßen eine Reaktion auf die Apokalypse von M. S. Bastian, die in Goch vor einigen Jahren auf dem Gelände der ehemaligen Reichswald-Kaserne präsentiert wurde.
Der 52 Meter lange Bilderfries, der ebenfalls in Goch erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurde, erzählte in vielen Bildsequenzen die Schrecken der Menschheitsgeschichte. Mord, Terror, Diktatoren, Hinrichtungen und alles Schreckliche, was Menschen sich einfallen lassen können.

Es ist nicht alles verloren

Aber es ist nicht alles verloren, sagen M.S. Bastian und Isabelle L. mit ihrem neuen Werk. „Zumindest gibt es eine Vision von einem anderen Leben“, so Dr. Mann. Eine Vision, die zum Träumen einlädt, und das, obwohl sich das Paradies mystérieux im Hier und Jetzt befindet, weil es sich nämlich in den irdischen vier jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter wiederspiegelt. „Eine Welt, die es so gar nicht gibt“, so der Museumsleiter.

Das Überschwängliche kommt zum Ausdruck

Dieses Paradies ist die logische Konsequenz zur Bastokalypse, so M. S. Bastian: „Konnte es vorher nicht schrecklich genug sein, kommt jetzt in den vier Bildern das Überschwängliche zum Ausdruck.“
Nur eines ist dabei merkwürdig: Im „Paradis mystérieux“ gibt es keine Menschen. Vor welcher Vison stehen wir also?
Diese können die Besucher ab morgen selbst erarbeiten: Der Clou der Ausstellung ist nämlich eine begehbare, weiß grundierte, Ausmal-Box.

In der Tradition der Ausmalbücher

Das Künstlerpaar wird diese mit linearen Zeichnungen in der Tradition der Ausmalbücher für Kinder bedecken. Besucher, sowohl Erwachsene als auch Kinder, sind eingeladen, die weißen Flächen auszumalen, zu ergänzen oder neu zu gestalten. Farbstifte liegen bereit.
Und wer weiß, welches Paradies anschließend zum Vorschein kommen wird ...

Autor:

Franz Geib aus Goch

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