Goch hatte hohen Besuch – allerdings nicht von der Alten Dame !

Wappen der Stadt Goch | Foto: gemeinfrei
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Nein, nicht die – denn das ist eine Tragikomödie in drei Akten des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt.
Die Tragödie liegt ganz woanders. Aber dazu später noch Genaueres !
Also, Goch hatte hohen Besuch. Besuch von einem noch heute in Lateinamerika hoch geehrten, ja sogar verehrten deutschen Forscher, Wissenschaftler, ja einem Universalgenie –

Alexander von Humboldt!

Dieser Forscher, Gelehrte, dieses Universalgenie, nach dessen Namen nicht nur Straßen, Plätze, eine der großen deutschen Universitäten in Berlin, nein sogar ein Meeresstrom benannt wurde,

hatte Kontakt an den Niederrhein, nach Goch.

In der Literatur zu diesem großen Deutschen finden sich immer wieder in unterschiedlichen Berichten Hinweise über die Kontakte und Freundschaften Humboldts zu anderen Personen seiner Zeit.

Zu diesen Personen gehörte auch Leutnant Reinhard von Haeften aus dem Clevischen, mit dem er - oft zusammen mit Familienangehörigen der von Haeftens, neben Reinhard auch dessen Frau Christiane und anderen - viele Reisen in die Schweiz, nach Oberitalien, in die Niederlande, nach Dresden u.v.m. unternahm, und den er wohl auch mehrfach in Goch in dem von der Familie von Haeften nach 1640 erworbenen alten Kastell besucht haben soll. Auf den alten Grundmauern wurde das heutige Museum für Kunst und Kulturgeschichte aufgebaut.

In der Geschichte Gochs wird dieser hohe Besuch in Band 2 aus einer Buchreihe erwähnt, die weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus Anerkennung gefunden hat.
In diesem Band 2 der Schriftenreihe des Verkehrs- und Heimatvereins Goch e.V. „Kelten, Kirche und Kartoffelpüree“, einer ""Chronologie der 750-jährigen Geschichte der Stadt Goch.

Für Redaktion und Text

dieser Reihe

zeichnet der nun zum Standesbeamten der Stadt Goch berufene Diplom-Verwaltungsfachwirt Hans – Joachim Koepp,

der in langjähriger Tätigkeit als Stadtarchivar minutiös Fakten recherchiert, Informationen zusammengetragen und eine sehr fundierte Stadtchronik erstellt hat,

verantwortlich.

Ein Aushängeschild mit einer hervorragenden Stadtmarketingwirkung !
Allerdings handelt es sich dabei nach Aussage des Verwaltungsvorstands und des Bürgermeisters der Stadt Goch um einen nicht wissenschaftlich ausgebildeten Archivar ! Also um einen halbprofessionell tätigen Hobbyarchivar, der da in den 30 Jahren seiner Tätigkeit hervorragende Leistungen gezeigt hat.

Und diese Person hinter dem Halbprofi und Aushängeschild des Stadtarchivs und der Stadt Goch kann nun ihren Sachverstand als universell ausgebildeter Diplom - Verwaltungswirt mit standesamtlichen Aufgaben weit über die Grenzen Gochs hinaustragen

und von der 750-jährigen Geschichte des Gocher Standesamtes berichten.

Wahrlich eine Meisterleistung der für Personalfragen verantwortlichen Stadtmanager, mit der Aufarbeitung der Geschichte des Gocher Standesamtes ein monumentales, hochwirksames Stadtmarketing zu betreiben. Das hat es meines Wissen noch nirgendwo auf dieser Welt gegeben, nicht einmal in Schilda. Und das will etwas heißen !

Ausgetauscht wird er gegen eine nicht wissenschaftlich ausgebildete junge, zur Fachkraft für Medien und Informationsdienste ausgebildete Fachfrau. Eine ideale Besetzung eines Archivs !
Auf diese Weise kommt frischer Wind in altehrwürdige Archivgefilde, ganz im Geiste humboldtschen Forscherdrangs und wird nun mit Hilfe moderne Medienmethoden geschichtliches Wissen via Google – Cloud archivieren !!

Im Angesicht dieser Entscheidung hätte Alexander von Humboldt, dessen Weltbild von den Idealen der Aufklärung geprägt und er selbst der Überzeugung war, dass prinzipiell alle Menschen gleichmäßig zur Vernunft begabt seien, wohl selber eher auf die Ehre der Namensgebung für eine Straße in einem von ihm besuchten Ort verzichtet, einer Entscheidung die einer tragischen Komik ziemlich nahe kommt.
Eine Entscheidung, die in der Welt der Literaturgattungen in die Kategorie „Drama“ einzuordnen ist. „Gute Zungen“ benennen die Unterkategorie Tragikomödie.
Da es in der Literaturwissenschaft natürlich auch sehr unterschiedliche, ja sogar gegenteilige Bewertungen literarischer Werke gibt, benennen „böse Zungen“ solch ein Ereignis aber auch als

T R A G Ö D I E !

Autor Lothar Dierkes

* Literaturhinweise
= http://avh.bbaw.de/chronologie/1791-1800/?searchterm=von%20haeften ;
Werner Biermann, Der Traum meines ganzen Lebens, S. 59ff, 69, 73ff, 80, 86, 97, 126

Autor:

Lothar Dierkes aus Goch

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