Tischler-Innung: Möbel zeigten allesamt eine gute Form

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Auch der Tischler hat mehr zu beachten, als dass sein Tisch vier gleich lange Beine oder der Schrank genügend Raum zur Aufbewahrung der persönlichen Dinge hat. Die Lust am Kauf seiner Produkte lautet eine der Maßgaben, die dem jungen Tischler zur Gesellenprüfung vorgelegt werden. Die Ausstellung „Die Gute Form 2013“ im Haus Freudenberg machte ganz viel Lust ...

In einer Feierstunde wurden unmittelbar vor den Sommerferien vierzig Auszubildende aus dem Tischler-Handwerk mit dem für das Handwerk üblichen Szenario losgesprochen. Tags zuvor entschied eine 12-köpfige Kommission, unter anderem mit dem Gocher Bürgermeister Karl-Heinz Otto, dem Ehrenobermeister der Metall-Innung Willi Vaegs , Unternehmersfrau Carola Polders und der Redaktion des Gocher Wochenblatt, über die 21 besten Gesellenstücke, von der Tür bis zur Garderobe, vom Schmink- bis zum Schreibtisch, vom Violinenschrank bis zum Sideboard. Von 38 Auszubildenden hatten diese die Mindestnote „befriedigend“ und somit die Teilnahme am Wettbewerb „Die Gute Form“ erreicht. Lehrlingswart Karl Poorten: „Solche Gesellenstücke sind ein wesentlicher Bestandteil der Abschlussprüfung. Ein Kriterium dabei ist unter anderem die Frage: Würden Sie sich das Stück als Lustkauf gönnen?“

"Dieser Beruf spiegelt den Zeitgeist wieder"

Der Innungs-Obermeister Heinz-Theo van Aaken ist überzeugter Tischler und mag den Beruf vor allem wegen der Kreativität, Holz eine andere Form und Funktion geben zu können, wie er in seiner Begrüßungsansprache meinte: „Dieser Beruf spiegelt den Zeitgeist wieder. Und dieser Wettbewerb soll den Stellenwert der Gestaltung in den Blickpunkt rücken.“
Zum 13. Mal in Folge wurde ein Querschnitt des zeitgenössischen Geschmacks in einer Ausstellung präsentiert, um somit auch angehenden Tischlern und Handwerksbetrieben mögliche Formen, Linien, Farbgebungen und Materialkombinationen aufzuzeigen. Gute Ideen, weil vor allem außergewöhnlich, hatten alle ehemaligen Auszubildenden, so viel wurde auf den ersten Blick deutlich. Martin Spindler beispielsweise präsentierte ein knall-rotes Sideboard, dessen Seitenfächer verspiegelt und mit einer farblich-veränderbaren LED-Innen-Beleuchtung ausgestattet sind. „Ein echter Hingucker“, freute sich auch der stellvertretende Obermeister Heinz Flintrop aus Goch über den Siegerbeitrag.

Formvollendete Herstellungsweise

Den Hingucker entdeckte Karl-Heinz Otto ebenfalls in einem Sideboard. Julian Fischer (2. Platz) präsentierte seines klar definiert und schlicht in Nussbaum und weißem Lack, womit er nicht nur den Gocher Bürgermeister überzeugte.
Ein zweckgebendes Möbelstück garantierte Josefine Knoblich den dritten Rang: Ihr Violinenschrank präsentierte sich mitsamt namensgebendem Instrument der Kommission.
Eine Retro-Garderobe und der Redaktionsfavorit, ein Schreibtisch mit Namen „Soziazus“, erhielten Belobigungspreise aufgrund ihrer aufwändigen und formvollendeten Herstellungsweise.
Im Herbst darf der Sieger am Landesentscheid „Die Gute Form“ in Düsseldorf teilnehmen.
Wetten, dass dann noch viel mehr Menschen Lust auf Holz haben?

Autor:

Franz Geib aus Goch

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