Doch für den Wald ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein
Endlich etwas Regen

Revierförster Axel Vieting, zuständig für den Wald in Goch, Weeze, Uedem, Bedburg-Hau und Kalkar, zeigt es an, dass sich sein Regenmesser kaum gefüllt hat.
Foto: Steve
  • Revierförster Axel Vieting, zuständig für den Wald in Goch, Weeze, Uedem, Bedburg-Hau und Kalkar, zeigt es an, dass sich sein Regenmesser kaum gefüllt hat.
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In mehreren Waldgebieten in NRW haben in den letzten Tagen Waldbrände gewütet. Auch in Emmerich musste die Feuerwehr dreimal ausrücken. Doch jetzt fällt Regen vom Himmel. Ist damit die Gefahr gebannt?
 
GOCH/WEEZE/UEDEM. "Weit gefehlt", warnt Revierförster Axel Vieting aus Uedem davor, sich zu schnell in Sicherheit zu wiegen. "Es sieht jetzt alles sehr nass aus. Aber die obere Bodenschicht ist entscheidend." Seit Mitte März habe er gerade einmal vier Millimeter in seinem Regenmesser aufgefangen. "Das kann ein Regentag auch nicht wettmachen."

Ähnlich sieht das Carolin Schlechter, Fachgebietsleiterin Wald und Holz, NRW: "Selbst drei Tage Dauerregen sind momentan nur ein Tropfen auf dem heißen Stein." Zwar habe der relativ feuchte Winter dem Wald gutgetan. Doch durch die Hitze der letzten Wochen sei der Oberboden wieder sehr ausgetrocknet. "Und der Wind tat sein übriges", sagt Schlechter. "Wir haben nun zwar ein wenig Entspannung. Doch dies ist noch längst kein Ausweg aus der trockenen Lage."

Ein Feuerchen kann richtig teuer werden

Daher seien die Revierförster, wie Vieting, und ihre Kollegen auch ständig unterwegs, um Missstände aufzudecken. "Zwischen 1. März und 31. Oktober gilt im Wald striktes Rauch- und Feuerverbot", warnt die Fachgebietsleiterin "Hoheit". "Bei Missachtung kann es richtig teuer werden." So wird ein Bußgeld von 80 Euro fällig, wenn man beim Rauchen erwischt wird. Ein Feuerchen (zum Beispiel zum Grillen) im Wald oder am Waldrand (unter 100 Meter) wird mit Strafen zwischen 25 und 1.020 Euro geahndet.

Die meisten Spaziergänger seien jedoch vernünftig und würden sogar die Augen aufhalten, versichert Axel Vieting. "Heutzutage sind ja alle mit Handy ausgerüstet. Da werden wir schnell informiert, wenn es irgenwo mal brennt." Im letzten Jahr konnten so einige kleine Feuer früh gelöscht werden. "Wohl fast immer durch weggeworfene Zigaretten ausgelöst", vermutet der Revierförster, der für eine Waldfläche von 3.000 Hektar in Goch, Weeze, Uedem, Bedburg-Hau und Kalkar zuständig ist.

Die Verursacher konnten meistens nicht ermittelt werden. "Dabei geht es nicht nur um die Bäume", erinnert Vieting daran, dass es bei einem Brand für viele Waldbewohner kein Entrinnen gibt. "Das Wild kann flüchten. Doch für Insekten, brütende Vögel oder Frösche kommt oftmals jede Hilfe zu spät."

Besonders in Coronazeiten sei ein Waldspaziergang zwar eine willkommene Abwechslung. Doch jeder sollte bedenken, dass vor allem das Nadelholz trocken und leicht entzündbar sei. Daran würde auch das derzeitige Wetter nur kurzfristig was ändern. Das Regionalforstamt Niederrhein ruft die Waldbesuchende zu Rücksichtnahme auf und gibt ihnen ein paar Regeln mit auf den Weg:

• Beachten Sie das Rauch- und Feuerverbot vom 1. März bis zum 31. Oktober.

• Nie forstliche Wegsperrungen umgehen! Hier können zum Beispiel bei der Holzernte über 30 Meter hohe, tonnenschwere Bäume in wenigen Sekunden auf den Boden fallen.

• Hinterlassen Sie keinen Müll oder Essensreste im Wald.

• Hunde sind im Wald außerhalb von Wegen nur angeleint mitzuführen.

• Informieren Sie sich, ob Sie durch ein Naturschutzgebiet gehen. Hier dürfen Sie sich nur auf den Wegen aufhalten.

Zuständigkeit

Das Regionalforstamt Niederrhein mit Sitz in Wesel, gehört zu Wald und Holz NRW, der Forstbehörde in Nordrhein-Westfalen. Das Forstamt hat 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 23 Försterinnen und Förster in den Revieren. Das Forstamt Niederrhein kümmert sich um die Belange des Waldes in der Region. Dazu gehören die Beratung und Betreuung des privaten und kommunalen Waldbesitzes sowie die Bewirtschaftung von landeseigenen Waldflächen.
Zum Aufgabengebiet zählen außerdem die Umweltbildung, die Überwachung der Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften im Wald und die Förderung der Wald- und Forstwirtschaft in der Region.

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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