Mit Geldanlage anderen helfen
Der Tee aus Ruanda

Helmut Pojunke, Jean-Marie Irakabaho und Andreas Mesch Wollen den Tee aus Ruanda auch am Niederrhein bekannter machen. 

Fotos: privat
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Jean-Marie Irakabaho, der Berater einer Tee-Fabrik in Ruanda, besuchte den Gutsbetrieb Kalbeck in Weeze, wo er von Betriebsleiter Andreas Mesch willkommen geheißen wurde. Der Pfalzdorfer und seine Familie sind seit fast zehn Jahren über den Westdeutschen Förderkreis private Anleger bei Oikocredit. Seit 1975 ist Oikocredit auf Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen eine international tätige Genossenschaft, welche Projekte im globalen Süden ermöglicht.

WEEZE/PFALZDORF/RUANDA. Aktuell hat sie der Teefabrik in Ruanda mit einem Investitionskredit geholfen. „Bald geht es in der Teefabrik mit einer zweiten Produktionsstraße los“, berichtet Helmut Pojunke, Geschäftsführer des Westdeutschen Förderkreises, einem der Mitglieder von Oikocredit.

Irakabaho reist nun durch Deutschland, um Werbung für die Teefabrik zu machen und um mit dem Teehandel hier ins Gespräch zu kommen. Wichtig für ihn ist zu erfahren, wie der Tee verarbeitet sein muss, damit er in Deutschland Abnehmer findet. Dazu besucht er auch die „Biofach“, die Messe für Biolebensmittel in Nürnberg. „In Ruanda haben wir mit mehreren Dingen zu kämpfen“, erzählt Irakabaho: Nur wenig Infrastruktur für die Bewässerung der hügeligen Tee-Anbaugebiete und eine Regierung, die mit ökologischer Landwirtschaft nicht viel anfangen kann. „Sie haben Angst, dass diese nicht die gesamte Bevölkerung ernährt“, sagt der Teefachmann. Entsprechend gibt es keine Förderungen für ökologischen Anbau.

In Ruanda selbst wird wenig Tee oder Kaffee getrunken. Dessen Klima und saurer Boden hingegen sind für den Tee-Anbau hervorragend geeignet. Tee wird im Wesentlichen für den Export produziert. „Für uns ein Grund in Projektpartner wie die Teefabrik zu investieren, ist die soziale Bedeutung“, so Pojunke. Die Teefabrik, eine von 16 in Ruanda, beschäftigt 78 Festangestellte, welche die Erzeugnisse von 1.300 Tee-Anbauern verarbeiten.

Hilfe zur Selbsthilfe

Oikocredit ist eine Genossenschaft, die seit über 44 Jahren mit dem Geld von Anleger*innen Partnerorganisationen und Unternehmen im globalen Süden finanziert. Ihr Ziel ist die Lebensumstände einkommensschwacher Menschen zu verbessern und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Mit Mikrokrediten erreichen sie zu 86 Prozent Frauen, denen sie so Beschäftigung und Einkommen ermöglichen. Zu den Anlegern in Deutschland gehören Landeskirchen und Kirchengemeinden, Verbände, Vereine und Privatanleger.

Ab 200 Euro Anlagesumme geht es los. In den vergangenen beiden Jahren konnten je 1 Prozent Dividende an die Anleger ausgeschüttet werden. Interessenten wenden sich an einen der acht regionalen Förderkreise.

Die Gesamtbilanzsumme von Oikocredit beläuft sich weltweit auf über 1,3 Milliarden Euro, 674 Partnerorganisationen erhalten durchschnittlich 1,7 Millionen Euro an Kredit. Öffentliche Gelder bekommt die Genossenschaft nicht. Mehr dazu: www.oikocredit.de www.westdeutsch.oikocredit.de

Helmut Pojunke, Jean-Marie Irakabaho und Andreas Mesch Wollen den Tee aus Ruanda auch am Niederrhein bekannter machen. 

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Jean-Marie Irakabaho, Helmut Pojunke, Angela und Andreas Mesch sind überzeugt: Ihr Geld trägt Früchte.
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Lokalkompass Goch aus Goch

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