Ein Gocher Peters-Gesicht
Gaby Janssen hat 48 Jahre und 8 Monate bei Geschenke Peters gearbeitet - Montag ist Schluss

Schlüsselübergabe an der Voßstraße 30 - 32 in Goch: Gaby Janssen (links) wird am Montag von Chefin Karin Arntz in den Ruhestand verabschiedet.                                       Foto: Steve
  • Schlüsselübergabe an der Voßstraße 30 - 32 in Goch: Gaby Janssen (links) wird am Montag von Chefin Karin Arntz in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Steve
  • hochgeladen von Franz Geib

Gaby Janssen hat 48 Jahre und 8 Monate im Geschäft von Karin Arntz gearbeitet - Wie das? Über 48 Jahre für einen Chef oder eine Chefin arbeiten, wo gibt es das noch? Gaby Janssen hat das im Geschenkehaus Peters in Goch geschafft und ist damit heutzutage so was wie ein Exot unter den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. Doch so außergewöhnlich findet sie das gar nicht, sondern meint stattdessen nur: "Wenn man fit bleibt, geht das!"

VON FRANZ GEIB

Goch. Mehr als 48 Jahre, und das ist noch stark untertrieben, denn Gaby Janssen wird am kommenden Montag von Inhaberin Karin Arntz in den Ruhestand verabschiedet. Nach genau 48 Jahren und 8 Monaten Vollzeit! "Als Gaby bei uns anfing, war ich noch in der Grundschule", lacht ihre (Noch-) Chefin Karin Arntz. Als sich Gaby Janssen nämlich als Verkäuferin bei Peters bewarb, standen noch Heinrich "Schmett" Peters und Ehefrau Dina im Laden beziehungsweise der Schlosserei. "Damals hab ich noch Ofenrohre, Draht und Zitzengummis verkauft", erinnert sie sich an die Anfangsjahre: "Die Voßstraße war in den siebziger Jahren noch eine normale Verkehrsstraße, wir haben vieles noch mit dem Fahrrad ausgeliefert."

"Schmett" Peters auf dem Moped

Oft sah man den Chef und seinen Ehegattin mit Moped und Anhänger durch die Stadt düsen, weiß Karin Arntz beizutragen: "Mein Vater hat den Ofen in den Anhänger gestellt, auf dem Sozius saß Mutter mit dem Kaffeeservice im Rucksack."
Gaby Janssen wurde im Laufe der Jahre zu dem, was viele Mitarbeiter von Karin Arntz sind: Ein echtes 'Peters-Gesicht': "Ich bin nicht die Einzige, die hier lange arbeitet und gearbeitet hat." Krank war sie so gut wie nie, nur einmal fiel sie kurz aus: Als sie im Winter 2009 mit dem Fahrrad bei Glatteis ins Rutschen geriet, konnte sie nachher nur noch ihrer Chefin telefonisch Bescheid geben, dass sie das Geschäft an diesem Morgen nicht aufschließen könne. "Wir haben in den Jahren viel gemeinsam erlebt, haben gerne auch mal gefeiert, und auch das Private geteilt, das kann man nicht schließlich trennen", sagt sie.
Der Gedanke, woanders arbeiten zu wollen, kam ihr dabei nie in den Sinn, dafür hat sie zu gerne die Vielfalt in ihrem Job geliebt, hat erlebt wie sich das Geschäft im Laufe der Zeit veränderte, die Schlosserei von der Voßstraße ins Gewerbegebiet zog und so der heutige Laden entstand. Aus Kundinnen wurden Mütter und später Großmütter, und deren Enkel sind heute selbst erwachsene Kunden. Am kommenden Montag, 16. Februar, ist Schluss, wird Gaby Janssen in den Ruhestand verabschiedet. Dem Geschenkehaus Peters bleibt sie allerdings noch erhalten, spätestens dann, wenn mal wieder was klemmt oder zu nähen ist. Karin Arntz: "Frickelarbeiten sind ihr Ding, sie hat Nerven ohne Ende." Nicht die schlechteste Voraussetzung für ein langes Arbeitsleben. X Als Frau ...

Einzelhandelsverband staunte nicht schlecht

Dass jemand so lange wie Gaby Janssen Vollzeit beschäftigt ist, hat sogar den Einzelhandelsverband erstaunt, wie Karin Arntz zum Besten gab: "Als ich schon zum 40. wegen einer Würdigung nachfragte, meinte man dort: Wie bitte? 40 Jahre Jahre? Als Frau? Gibt es nicht!"

Autor:

Franz Geib aus Goch

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.