Im Osthaus Museum
Der lange Kampf um Anerkennung: Ausstellung zum Völkermord an Sinti und Roma

Im Hagener Osthaus Museum findet die Ausstellung statt. Im gesamten Stadtgebiet gibt es außerdem verschiedene Veranstaltungen zum Thema. Foto: | Foto:  Archiv/LK
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"Rassendiagnose: Zigeuner. Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung": Unter diesem Titel zeigt das Osthaus Museum Hagen noch bis Sonntag, 1. November, eine Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Verbindung mit dem Stadtmuseum Hagen und dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Hagen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

Die Ausstellung thematisiert die Geschichte der Verfolgung von der Ausgrenzung und Entrechtung der Sinti und Roma im Deutschen Reich bis zu ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa. Dabei sind historische Privat- und Familienfotos von Sinti und Roma ein elementarer Bestandteil. Diese Selbstzeugnisse zeigen die Menschen in ihrer Individualität und Personalität und bilden einen wichtigen Gegenpol zu den bis heute wirkmächtigen "Zigeuner"-Klischees.
Die Verfolgung von Sinti und Roma war kein Geschehen, das sich in seiner geschichtlichen Entwicklung weit entfernt von der Stadt Hagen abgespielt hat. Vielmehr belegen Dokumente und Akten im Stadtarchiv Hagen, dass es auch hier spätestens zu Beginn des 19. Jahrhunderts obrigkeitliche Maßnahmen gegen "Zigeuner" gab. Auch Hagener Sinti und Roma blieben von der Verfolgung und Ermordung während des Nationalsozialismus nicht unberührt.
Zeitgleich zur Ausstellung im Osthaus Museum bieten das Stadtmuseum und das Kommunale Integrationszentrum ein thematisches Begleitprogramm an. Los geht es am Montag, 12. Oktober, von 19 bis 21.30 Uhr im Kulturzentrum Pelmke, Pelmkestraße 14, mit der Filmvorführung "Roma: Bürger zweiter Klasse?". Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion mit der Roma-Aktivistin Drita Jakupi und Dotschy Reinhardt, Vertreterin des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma zu dem Themenkomplex Antiziganismus/Rassismus gegen Sinti und Roma statt.
Am Donnerstag, 22. Oktober, hält Dr. Karola Fings, Forschungsstelle Antiziganismus im Historischen Seminar der Universität Heidelberg, um 19 Uhr im Foyer des Kunstquartiers Hagen, Museumsplatz 1, den Vortrag "Lokale Initiative und NS-Rassenpolitik: Der Weg in den Völkermord".
Ein Fachkräfte-Workshop zum Thema "Bildungsbeteiligung und -förderung von Kindern und Jugendlichen mit Roma-Hintergrund" wird am Donnerstag, 29. Oktober, von 10 bis 16 Uhr in der Jüdischen Gemeinde Hagen, Potthofstraße 16, veranstaltet. Der Referent Alexander Diepold ist Gründer und Geschäftsführer der Madhouse gGmbH in München, ein Jugendhilfeträger mit dem Arbeitsschwerpunkt Familien mit Sinti und Roma-Hintergrund.
Zum Abschluss der Ausstellung findet im Kunstquartier Hagen, Museumsplatz 1, ebenfalls am Donnerstag, 29. Oktober, um 19 Uhr ein Konzert mit David Rose und Band im Foyer statt.
Eine Anmeldung ist für alle Veranstaltungen erforderlich. Für die Filmvorführung am Montag, 12. Oktober, den Fachkräfte-Workshop am Donnerstag, 29. Oktober, sowie das Konzert am 29. Oktober können sich Interessierte per E-Mail an björn.bauernfeind@stadt-hagen.de anmelden. Anmeldungen für den Vortrag von Dr. Karola Fings am Donnerstag, 22. Oktober, nimmt Anja Kuhlmann per E-Mail an anja.kuhlmann@stadt-hagen.de entgegen.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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