Feiertags-Lexikon
Vatertag - mehr als nur "Bier trinken"

Der Junggesellenclub ESI auf seiner Herrenpartie am Vatertag 1952 vor dem Baumberger Hof in Nienberge 1952. Foto: LWL/Risse
  • Der Junggesellenclub ESI auf seiner Herrenpartie am Vatertag 1952 vor dem Baumberger Hof in Nienberge 1952. Foto: LWL/Risse
  • hochgeladen von Michael Menzebach

Alle Jahr wieder feiern die Väter an Christi Himmelfahrt ihren ganz speziellen Tag. Zwar hat der Vatertag nicht so eine lange Tradition wie der Muttertag, gefeiert wird natürlich trotzdem. 

Anders als am Muttertag ist es am Vatertag in Deutschland Tradition, den Tag mit anderen Männern zu verbringen. Böllerwagen, Bier und Natur sind ein fester Bestandteil der Vatertags-Kultur.

Andere Länder andere Sitten

In anderen Ländern wie den USA, wo der Vatertag auch seinen Ursprung hat, wird der Tag eher mit der Familie verbracht. Allerdings entwickelt sich auch in Deutschland die Tendenz in diese Richtung, wie ferienfeiertagedeutschland.de meldet. Doch woher kommt die Tradition nun?

Ursprung in der USA

Tatsächlich scheint es so, dass der Feiertag auf Louisa Smart Dodd zurückzuführen ist. Wie die Augsburger-Allgemeine meldet, rief sie eine Bewegung in Kraft, um ihrem Vater, der sie und ihre fünf Geschwister als Witwer großzog und im Bürgerkrieg gekämpft hatte, zu ehren.
Der damalige US-Präsident Calvin Coolidge griff die Idee auf. Allerdings war es dann US-Präsident Richard Nixon, der den Vatertag zu einem offiziellen Feiertag machte. In den USA wird der Vatertag am dritten Juni gefeiert, das Datum von dem Ehrentag für Väter variiert von Land zu Land.

Tradition in Deutschland

Da in Deutschland andere Traditionen herrschen, geht man davon aus, dass der heimische "Vatertag" aus einer holländische Erfindung aus dem Jahr 1936 entsprungen ist. Zigarrenhändler und Metzger wollten ebenso einen wirtschaftlich starken Tag haben wie die Blumenhändler am Muttertag, berichtet www.lwl.org

Vatertagsausflug

Christiane Cantauw, Volkskundlerin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL): " Seinen Ursprung hat der Vatertagsausflug in den sogenannten Flurumgehungen, die es in vielen Bistümern am Himmelfahrtstag im 18. und 19. Jahrhundert als nachgestellten Gang der Apostel gab. Im Laufe der Zeit wurde aus diesem kirchlichen Brauch ein fröhlicher Ausflug - vor allem Vereine und die Städter zogen in die Ausflugslokale am Stadtrand und in den Dörfern."
So wurden aus dem nachgestellten Gang der Apostel "Schinkentouren" und "Herrenpartien". Unter dem Motto "Los von Muttern" führten die ausgelassenen Touren zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf Lastautos in die Wälder und Wirtschaften der näheren Umgebung, heißt es im LWL-Bericht weiter.
Wer auch immer der Vatertags-Erfinder ist: Feiert schön, ihr Väter!

Autor:

Laura Maria Dziuba aus Hagen

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