Was ist denn bitte Potgeiter, Bilderbakker & Co.? Viel zu erleben am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juli, im Hagener Freilichtmuseum

Am kommenden Wochenende erleben die Besucher des Freilichtmuseums das Mittelalter lebendig und praktisch dargestellt. | Foto: Freilichtmuseum
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Das Mittelalter-Wochenende „Potgeiter, Bilderbakker & Co" im Hagener Freilichtmuseum findet am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juli, statt. Es ist der unterhaltende Höhepunkt zur Sonderausstellung „Echt alt! – Mittelalterliches Handwerk ausgegraben“.

An diesem Wochenende erleben die Besucher das Mittelalter lebendig und praktisch dargestellt. Was sind das für Berufe gewesen: Potgeiter, Bilderbakker und Co.?

Gasthandwerker führen diese Berufe vor und zeigen, wie im Mittelalter Handwerks-produkte entstanden, und welcher Zeitaufwand damit verbunden war. Da sind die Holzhandwerker, die drechseln oder Pfeile herstellen, Schmiede, Kettenhemdflechter oder Potgeiter, also Gießer, die flüssiges Metall in Formen gießen. Im Freilichtmuseum Hagen haben die Besucher die einmalige Gelegenheit, mittelalterliche und frühneuzeitliche Arbeitsweisen im direkten handwerklichen Vergleich zu sehen: Sie beobachten, was sich über die Jahrhunderte verändert hat oder auch was gleich geblieben ist.

Handwerker

Norbert Reuther stellt viele seiner Bögen zur Schau und führt vor den Augen der Besucher die aufwendige Herstellung von Pfeilen vor. Der Drechsler Johannes Ulrich Brenner drechselt an seiner Drechselbank unterschiedliche Möbelteile. Seine Zuschauer können auch an seiner mitgebrachten Mitmachstation sich selbst bei der Holzbearbeitung erproben. Thomas Benirschke ist Töpfer und verwandelt mit seiner Töpferscheibe einen Klumpen Ton zu filigranen mittelalterlichen Gefäßen und Figuren. Das Freilichtmuseum und auch die Sonderausstellung haben einen ihrer Schwerpunkte beim Schmiedehandwerk, daher bearbeiten mit Olaf Fabian-Knöpges und Klaus Betke gleich zwei Gastschmiede glühendes Metall. Dirk Hülsemann zeigt die Arbeitsschritte vom Rohmetall zur fertigen geprägten Münze. Das Gießerhandwerk ist Patrick Büttners Metier. Er gießt aus flüssigem Buntmetall Töpfe und Kleidungsbestandteile, wie zum Beispiel Gürtelschnallen oder Fibeln. Das Textilhandwerk präsentieren Sylvia Crumbach, die an einem großen Webstuhl aus Fäden feine Stoffe zum Beispiel für Borten webt, und Corinna Conrad, die mit Naturfarben Wolle in leuchtenden Farben färbt. Ein in der frühen Neuzeit, also seit mehreren Jahrhunderten, schon ausgestorbenes Handwerk führt Michaela Löbbert vor, das Knochenschnitzen. Sie zeigt, wie aus dem "Kunststoff des Mittelalters" zahlreiche Alltagsprodukte wie Spielsteine oder Kämme, gefertigt wurden.
Ein kleiner Krämermarkt auf dem oberen Platz ergänzt die Handwerksvorführungen. Die Krämer bieten kulinarische Waren des Mittelalters feil: Süßwaren aus England und Schottland und Met sowie Beerenweine.

Mitmachaktionen

Zahlreiche Mitmachaktionen stehen auf dem Programm, bei denen Groß und Klein das Mittelalter erleben können. Bei der Mittelalter-Truppe „Schwerter Söldnern“ beobachten und üben die Besucher dann den Schwertkampf. Oliver Wunderlich lehrt den Umgang mit Pfeil und Bogen. Besucher mit dem scharfen Blick und der ruhigen Hand sind hier richtig. Bei Rolf Dreschner dreht sich alles um die Verarbeitung von Leder: Bei ihm lernen die Besucher, wie sie Beutel und Armbänder aus Leder nähen.
Die Museumspädagogen der Archäologie für Westfalen bilden Kinder an verschiedenen Mitmachstationen zum Thema „Ausgrabung“ und „Archäologie“ zu angehenden Archäologen aus. Das Archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen bietet einen Back-Workshop an, bei dem jeder sein eigenes, köstlich schmeckendes Mittelalter-Brot backt.
Im Ausstellungsgebäude auf dem oberen Platz finden die Besucher unter Anleitung der Kommission für Mundart- und Namensforschung Westfalens die Bedeutung ihres eigenen Familiennames heraus. Zum Beispiel woher der Name stammt. Hat er Handwerksbezüge?
Kalligraphie und das Schreiben mit Gänsekiel und Tinte fehlt natürlich nicht. Es kann als eine Art Handwerk angesehen werden, die vornehmlich in Klöstern ausgeübt wurde. Denn es gab nur einige ausgebildete Menschen, die als Schreiber für andere arbeiteten. An diesem Wochenende besteht die Möglichkeit, selbst einmal Schreiben mit einem Gänsekiel zu probieren.

Der Spielmann Michel umrahmt das Wochenende mit seiner mittelalterlich inspirierten Musik, die er singend und auf Flöten und mit Tamburinen spielend vorträgt.
Einige Wissenschaftler des Freilichtmuseums führen die Interessierten sachkundig durch die Sonderausstellung „Echt alt! Mittelalterliches Handwerk ausgegraben“.
Das archäologische Experiment mit dem keltischen Rennofen, das im Sommer 2017 begonnen wurde, wird an diesem Wochenende fortgesetzt und ein Montanarchäologe erklärt, wie schon in der Zeit vor dem Mittelalter, vor 2000 Jahren Stahl erzeugt wurde!

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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