Agenda News - Sonderbriefmarke Krippenplätze

Hagen, 20.1.2013 „Aufmerksamkeit und Zuwendung durch die Betreuer sind in der Kinderkrippe besonders wichtig. Klein- und Kleinstkinder erhalten in modernen Krippen altersgerechte Mahlzeiten, sie nehmen, je nach Altersstufe, an Spielen und pädagogischen Aktivitäten zur Frühförderung teil, spielen je nach Wetterbedingungen im Freien und schlafen zu Zeiten, die an ihre eigenen, altersabhängigen Bedürfnisse angepasst werden. Kleinstkinder können im Allgemeinen in der Krippe von der Mutter gestillt werden oder trinken abgepumpte Muttermilch oder aus Pulver zubereiteten Muttermilchersatz.“

„Die Kleinkindpädagogik legt besonderen Wert auf eine allmähliche Eingewöhnung in die Kinderkrippe. Dies wirke sich auch viele Monate später positiv aus, beispielsweise auf das Verhalten und die sozialen Interaktionen der Kinder und auf den Umgang der Mütter mit den Betreuern. Die Eingewöhnungszeit hängt sehr vom Alter des Kindes ab, da das Kind verschiedene Entwicklungsphasen durchläuft und auf unbekannte Situationen unterschiedlich reagiert. Eine Eingewöhnung nach der Phase des Fremdelns, insbesondere etwa nach dem 12. Lebensmonat, braucht Untersuchungen zufolge mehr Zeit und ist oft schwieriger als eine Eingewöhnung, die entweder deutlich früher oder deutlich später (ab ungefähr dem 18. oder 24. Lebensmonat) stattfindet. Die Eingewöhnung vollzieht sich in der Regel allmählich und wird in Anpassung an die Reaktionen des Kindes gestaltet, um einen Aufbau der Beziehung des Kindes zu einer Bezugsperson zu ermöglichen.“

„Nach dem Kinderförderungsgesetz (KiföG) besteht ab 1. August 2013 ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr (Wikipedia).“ Bis September 2013 fehlen noch rund 200.000 Krippenplätze und 20.000 Erzieherinnen (ARD). Es fehlt den Städten und Gemeinden aber auch das nötige Geld. Hinzu kommt, dass Kindergärten teilweise in schlechten Zuständen sind und erhebliche Investitionen erforderlich werden. Eltern werden auf Schadensersatz klagen, wenn den Schutzbefohlenden ein Krippenplatz verweigert wird.

Die Deutschen sind sehr spendenfreundlich. Die großen Spendengalas bringen Erlöse von rund 15 Millionen Euro pro Jahr. Die Initiative Agenda 2011 – 2012 plädiert für eine Sondermarke – Krippenplätze, die ähnlich dem Notopfer Berlin angelehnt, den Kindern sehr nützlich wäre. Am 20. Juni 1948 entstand durch eine allgemeine Geldabwertung im Verhältnis 10:1 die Deutsche Mark. Am 23. Juni führte die Sowjetunion in ihrem Einflussbereich eine eigene Währungsreform durch. Der sowjetische Militärgouverneur wollte die Ostmark für ganz Berlin einführen. Dem widersetzten sich die Westmächte und führten ihrerseits in ihren Bezirken die Westmark ein. Daraufhin verhängte die Sowjetunion am 24. Juni 1948 die vollständige Blockade über Berlin.

Am 8. November 1948 erging in der britisch amerikanischen Zone das Gesetz über das „Notopfer Berlin". Es sollte wenigstens den armen Menschen geholfen werden. Es wurde eine Reihe von Postsendungen mit einer Zusatzmarke von 2 Pfennig beklebt (schließlich taten die 2 Pfennig keinem weh). In 7 Jahren und 4 Monaten kamen auf solche Weise immerhin 430 Millionen Deutsche Mark zusammen, die der Berlin-Hilfe zugeführt werden konnten. Diese Summe wird einem erst bewusst, wenn man daran erinnert, dass Schleswig Holstein 1948 einen Haushaltsetat von 491 Millionen DM hatte.

Die Deutsche Post teilt uns am 20.04.2010 mit, dass 2009 an Briefen und Postkarten 21 Milliarden Stück und an Paketgut 678 Millionen Stück verschickt wurden. Inklusiv der privaten Zusteller sind das über 26 Milliarden Zustellungen 2009! A 5 Cent pro Poststück, und das tut auch heute keinem weh, ergibt das 1,3 Milliarden Euro pro Jahr, im 5-Jahresplan stolze 6,5 Milliarden Euro. Die Einnahmen sind wie damals zur Unterstützung Bedürftiger bestimmt. Und das sind heute unsere Kinder in Kindereinrichtungen - Krippenplätze und Kindergärten - in Städten und Gemeinden, wobei heute auch Städte und Gemeinden auf der Schwelle zur Armut stehen. Eine 2. Möglichkeit wäre eine freiwillige zusätzliche Briefmarke von 1 Euro für die Bürger, die etwas mehr leisten möchten.

Es ist eine Illusion zu glauben, dass man es ohne diese oder ähnliche Maßnahmen schaffen kann. Die Kassen in den Städten und Gemeinden, die das finanzieren müssen, sind größtenteils leer. Wenn das nicht so wäre, gäbe es keinen Länderfinanzausgleich. Keinen Euro-Transfer von den reichen Bundesländern in die armen! Die Menschen verstehen nicht, dass den Hoteliers jährlich eine Milliarde Euro Steuern geschenkt werden.. Jahr für Jahr gehen rund 150 Milliarden Euro durch Steuerbetrug verloren (ARD). Durch den so genannten “Karussellbetrug“ (MWST) entgehen dem Staat rund 60 Mrd. Euro pro Jahr und durch Steuerhinterziehung 30 Mrd. Euro.

Schäuble moniert, dass der Zoll 2011 Schäden durch Schwarzarbeit von 660 Millionen Euro aufgedeckt hat, an denen 524.000 Mitarbeiter und 68.000 Arbeitgeber beteiligt waren. Den Gesamtschaden schätzt er auf 300 Milliarden Euro. Durch Produkt- und Marken-Piraterie gehen weitere 30 Mrd. Euro pro Jahr verloren. Angela Merkel beklagt öffentlich, dass bei den Finanzämtern 42.000 Sachbearbeiter fehlen, was jährliche Steuerausfälle von 30 Mrd. Euro zur Folge hat. In Subventionen werden jährlich rund 165 Mrd. Euro investiert. Dazu stellt das ifo Institut München fest, dass diese Summe ohne weiteres einzusparen wäre. Die Parteien des Deutschen Bundestages kündigen seit Jahren eine Revision und Einsparmaßnahmen an - nichts geschieht! Entsprechende Strukturreformen sind nicht in Sicht.

Die Initiative Agenda 2011 – 2012 berichtet über etwas, was kaum noch zu verstehen ist. Staatsschulden von 2.071 Mrd. Euro, Billionen-Bürgschaften für Banken, deren Schrottpapiere, Rettungsschirme und ESM. Billionen-Einnahmeverluste und die unmittelbaren Folgen. Wir erklären die Gründe und schlagen Lösungsansätze vor. Wir bringen uns in die Gesellschaft ein, um Menschen aus der Armut zu helfen, den Mittelstand zu stärken, Möglichkeiten für eine bessere Ausbildung zu erlangen und mit unserem sozialen Engagement nachhaltige Impulse für die Gesellschaft zu geben.

Dieter Neumann

Autor:

Dieter Neumann aus Hagen

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