„HASPE plant 2035“: Kostenloser ÖPNV, Bildungszugang für alle und Radwegenetz

In Haspe liegen die Vorschläge für eine bessere Zukunft schon auf den Tisch. | Foto: privat
  • In Haspe liegen die Vorschläge für eine bessere Zukunft schon auf den Tisch.
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Warum bezeichnet sich Haspe im Jahr 2035 als "Klein-Holland"? Die Antwort liefern die Bürger des Stadtbezirks Haspe im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) bei der letzten von fünf Stadtbezirkswerkstätten. Bei strahlendem Sonnenschein haben sich rund 40 Hasperinnen und Hasper im Vereinshaus St. Bonifatius eingefunden, um im Rahmen von "HAGENplant2035" eine Vision für ihren Stadtteil im Jahr 2035 zu entwerfen.

Die Teilnehmer beschäftigten sich mit der Aufgabenstellung "Zurück in die Zukunft" und formulierten Werbebotschaften. Was macht Haspe aus und warum kann man hier so gut leben? In Kleingruppen wurden sehr kreative und zukunftsorientierte Ideen besprochen und ausgetauscht. Bemerkenswert war die konkrete Zuordnung einzelner Handlungsbedarfe zu Orten, Straßen und ganzen Ortsteilen.

Verkehr und Mobilität 2035

Für das "Haspe der Zukunft" wünschen sich die Bürger eine Reduzierung des PKW-Verkehrs durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegenetzes. Die Nahversorgungsangebote in jedem Stadtteil ermöglichen kurze Wege, die ohne Auto zurückgelegt werden können. Der ÖPNV ist durch eine höhere Taktung der Busse und Busverbindungen in den Abend- und Nachtstunden geglückt. Außerdem wurden 2035 die Preisstrukturen angepasst, sodass jeder in der Lage ist, das Angebot zu nutzen. Der Hasper Bahnhof wurde modernisiert und für den Regionalbahnverkehr reaktiviert.
Ein ausgebautes Radwegenetz im gesamten Stadtbezirk und entlang der Ennepe von Gevelsberg über die Hagener Innenstadt mit Verknüpfung an den Volme- und Ruhrtalradweg lockt - in der Vorstellung der Teilnhemer - viele Fahrradfreunde. Auf diese Weise hat sich Haspe inzwischen den Namen "Klein-Holland" verdient. Haspe besticht 2035 aufgrund der getroffenen Maßnahmen im Bereich Autoverkehr, ÖPNV und Radwegen durch saubere Luft und geringen Lärm. Auch die E-Mobilität ist ausgebaut und die Post wird per Drohnen verteilt. Die B7 sowie andere größere Straßen sind begrünt und dominante Autoschneisen gehören der Vergangenheit an.

Wiederbelebung der Innenstadt

Das Hasper Zentrum erreicht man in 2035 mit autonomen Fahrzeugen, die in Tiefgaragen untergebracht werden. Die ehemaligen Parkplätze wurden neu gestaltet und bilden zusammen mit dem Steinplatz, Hüttenplatz, Ernst-Meister-Platz sowie dem Markanaplatz und Spielplätzen attraktive Orte mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Generationen.
Außerdem wünschen sich die Teilnehmer der Bezirkswerkstatt, dass Haspe durch eine Auswahl an vielfältigen, kleinteiligen und kreativen Einzelhandelsgeschäfte, Cafés und Ateliers neu belebt wird. Viele gastronomische Angebote "aus den Töpfen der Welt" runden das Programm ab. Im Hasper Kreisel kann man eine Bratwurst im Biergarten essen und dabei dem Rauschen des Hasper Bachs lauschen. Auch weitere Gärten entstehen in Hinterhöfen und laden zu Festen ein.
Andere Ideen zur Freizeitgestaltung sind ein Strand an der Ennepe, der Baumwipfelpfad, das Freibad Hestert, ein großes Sportangebot drinnen und draußen, die Kirmes im Ennepe-Park, Jugendzentren sowie eine Disco. Auch die Seilbahn vom Hasper Zentrum zu den höhergelegenen Orten wird nicht nur von den Haspern gerne genutzt.

Haspe als Bildungsstandort

Die Bürger wünschen sich, dass Haspe ein Vorzeigeort für moderne Schulen wird, die den Standards entsprechen, Schulsozialarbeiter einstellen und innovativ sind. Die Kindergarten- und U3-Betreuung ist kostenfrei und ermöglicht allen Kindern Chancengleichheit. Auch Menschen ab 25 Jahren haben zahlreiche Möglichkeiten sich weiterzubilden und einen Zugang zum vielfältigen Kulturangebot. Ein lebenswerter, sicherer Stadtteil, ein sauberes sowie modernes Stadtbild und das gute infrastrukturelle Angebot ziehen zahlreiche Neubürger nach Haspe, welche neben vielfältigen Wohnformen für jede Generation und jeden Geldbeutel auch attraktive Arbeitsplätze vorfinden. Das attraktive Vereinsleben und die interkulturelle Gemeinschaft fördern weitere Zuzüge. Moderne Gewerbegebiete mit Arbeitsplätzen im Dienstleistungssegment und der Produktion wurden auf ehemaligen Brachflächen wie dem Brandt-Gelände sowie dem alten Hasper Bahnhof errichtet und mit vorhandenen Stadtstrukturen verknüpft. Die Senkung der Gewerbesteuer hat dazu beitragen können, dass viele Einzelhändler und größere Firmen Haspe als Standort bevorzugt haben.
Die Teilnehmer der Stadtbezirkswerkstatt wünschen sich außerdem, dass durch die verbesserte Organisation bei Abrufung der Fördermittel viele Projekte erfolgreich umgesetzt werden. Auch in den fortlaufenden Planungsprozessen möchten die Bürger eingebunden und regelmäßig über die Planungen informiert werden. "Alle fünf Stadtbezirkswerkstätten verliefen erfolgreich und verdeutlichten das große Interesse der Hagener Bürgerschaft, die Stadt aktiv mitzugestalten", fasst Simon Willemsen, Mitarbeiter des beauftragten Büros Plan-lokal, die Veranstaltungsreihe "HAGENplant2035" zusammen. "Die Themen Mobilität, Wohnen, Arbeiten und Bildung liegen den Hagenern am Herzen. Häufig betonen die Veranstaltungsteilnehmer zudem, wie wichtig es sei, dass Hagen seine Potenziale als Stadt mit vier Flüssen besser nutzt."

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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