Tag der Organspende am 2. Juni - KfH Hagen informiert über Nierentransplantation

Im Organspendeausweis zu Lebzeiten eine Entscheidung pro oder kontra Organspende zu dokumentieren, schafft Transparenz; Download auf www.kfh.de. | Foto: KfH
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Etwa 10 Prozent aller Dialysepatienten, also rund 8.000 Patienten, stehen in Deutschland auf der Warteliste für eine Nierentransplantation; die Wartezeit liegt durchschnittlich bei über sechs Jahren.

Die Zahlen, die die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), Frankfurt, im März dieses Jahres zur Organspende 2017 in Deutschland veröffentlicht hat, verdeutlichen, dass nur für wenige Menschen eine Nierentransplantation als Alternative zur lebenslangen Dialyse in Erfüllung gehen kann: Wurden vor zehn Jahren noch über 2.900 Nierentransplantationen durchgeführt, so sind es im Jahr 2017 nur noch 1.921 Nierentransplantationen gewesen, die dank postmortaler Organspende oder Nierenlebendspende realisiert werden konnten.

„Ich genieße die Freiheit“

Auch wenn die Zahl der Organspenden dramatisch zurückgegangen ist – diejenigen, die ein Spenderorgan erhalten haben, können in den meisten Fällen ein neues Leben beginnen. Budimir Leontijevic aus Hagen ist einer von ihnen.

Im März dieses Jahres erhielt er die Niere eines verstorbenen Menschen. Als vor knapp zwei Jahren bei dem damals 62-Jährigen die Nieren wegen eines Diabetes mellitus versagten, war nicht abzusehen, wann für ihn eine Spenderniere zur Verfügung stehen bzw. wie lange er auf die lebenserhaltende Dialyse angewiesen sein würde. Er hatte Glück: Seine Wartezeit endete nach einem Jahr und sieben Monaten. „Mit der Dialyse war mein Leben ziemlich eingeschränkt. Heute genieße ich die Freiheit, die mir durch die Transplantation ermöglicht wurde“, beschreibt der heute 64-Jährige sein neues Leben. Statt dreimal in der Woche eine Dialysebehandlung durchführen zu müssen, geht er jetzt nur noch alle vier Wochen zur turnusmäßigen Nachsorgeuntersuchung zu seinem behandelnden Nephrologen Alexander Weinreis in das KfH-Nierenzentrum Hagen.

Nachuntersuchung

„In unseren Sprechstunden zur Transplantationsnachsorge erleben wir, wie glücklich und dankbar Patienten wie Herr Leontijevic nach einer erfolgreichen Nierentransplantation sind“, berichtet Weinreis. Neben der regelmäßigen Einnahme der Medikamente gegen eine mögliche Abstoßung sowie der Selbstkontrolle des Patienten, seien die Transplantations-Nachsorgeuntersuchungen äußerst wichtig", erklärt der leitende Arzt des KfH-Nierenzentrums.
„Ich schaue zum Beispiel nach Unregelmäßigkeiten, die auf eine mögliche Abstoßung des Spenderorgans hinweisen können, damit entsprechende Anzeichen rechtzeitig bemerkt werden und der Patient zeitnah behandelt werden kann“, ergänzt er. 

Der Tag der Organspende ist alljährlich am ersten Samstag im Juni.
An diesem Tag finden bundesweit vielfältige öffentliche Maßnahmen statt, um die Bevölkerung zu informieren und zu motivieren, sich mit der Frage der Organspende auseinandersetzen, eine Entscheidung zu treffen und diese im Organspende-ausweis zu dokumentieren.
Die Ausweise sind im KfH-Nierenzentrum Hagen ebenso erhältlich wie in vielen anderen Gesundheitseinrichtungen und Apotheken.

Hintergrundinformation:

Im KfH-Nierenzentrum Hagen (www.kfh.de/hagen) werden chronisch nierenkranke Patienten mit der Dialyse behandelt. Zum Aufgabenspektrum gehören auch die Diagnostik und Therapie chronischer Nierenerkrankungen, das frühzeitige Erkennen von Risikofaktoren sowie die Versorgung der Patienten vor und nach einer Nierentransplantation im Rahmen der nephrologischen Sprechstunde.
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. steht für eine qualitativ hochwertige und integrative nephrologische Versorgung nierenkranker Patienten. Zwar hat das KfH laut Transplantationsgesetz keine explizite Rolle und Aufgabe bei der Gemeinschaftsaufgabe Organspende, aber die Förderung der Organspende ist für den gemeinnützigen Verein immer schon ein großes Anliegen bzw. eine Verpflichtung gewesen.

Bereits in den frühen Jahren der Gründung wurde ein Schwerpunkt der KfH-Arbeit auf die Unterstützung der Organspende bzw. Förderung der Nierentransplantation gelegt. 1984 gründete der Verein die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die seit nunmehr 18 Jahren eigenständig und die Koordinierungsstelle für Organspende in Deutschland ist.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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