HAGENER KARNEVALSKIRMES 2019
Kampf gegen das Kirmessterben: Hagener Schausteller bringen neue Veranstaltung in die City

Schausteller und Karnevalisten ziehen an einem Strang, wenn es darum geht, Tradition zu pflegen und zu wahren. | Foto: Stephan Faber
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  • Schausteller und Karnevalisten ziehen an einem Strang, wenn es darum geht, Tradition zu pflegen und zu wahren.
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Der Duft von gebrannten Mandeln steigt in die Nase, Freudenschreie aus den Karussells sind zu vernehmen und hier und da hört man eine nasale Stimme, die Losnummern vorliest: Das ist Kirmes, so wie sie noch vor Jahrzehnten gefeiert wurde.
Heutzutage hat es die Kirmes aufgrund von gestiegenen Kosten für die Karusselltransporte, der wachsenden Sicherheitsauflagen und die baulichen Veränderungen der Kirmesplätze, schwerer.
Immer mehr Veranstaltungen verschwinden. Dabei wollen die heimischen Schausteller nicht tatenlos zusehen und sagen dem Kirmessterben den Kampf an.

"Die ein oder andere Veranstaltung ist einfach verschwunden", sagt Hagens Schausteller-Chef Andreas Alexius. Aber wenn man genauer hinschaut ist es weitaus mehr als nur die eine oder andere Kirmes: Drei Veranstaltungen in Boele, zwei in Vorhalle sind einfach im Laufe der Jahre weggebrochen. Von den drei Kirmessen in Haspe ist nur noch die eine zur Hasper Kirmes übrig geblieben.
In Hagen selbst existiert nur noch die Osterkirmes auf dem Otto-Ackermann-Platz. Einen richtigen Rummel in Herdecke und Wetter gibt es schon lange nicht mehr.
"Wir wissen, wie ein Karussell aufgebaut wird, üben müssen wir das nicht mehr", sagt Andreas Alexius und spielt darauf an, dass sich viele Veranstaltung in den vergangenen Jahren einfach nicht mehr gelohnt haben.
Das fehlende Interesse in der Bevölkerung ist das eine, das andere sind bauliche Veränderungen, die die Durchführung einer Kirmes einfach nicht mehr zulassen. Schausteller sind ein Volk, das alleine schon von Berufs wegen her hart im Nehmen ist, kapitulieren ist nicht.
Deshalb versuchen sich die Hagener Schaustellerfamilien schon seit Jahren neu zu erfinden. Mit einem neuen Konzept wurde das Thema Osterkirmes angegangen.
"Wir wollten mehr für die Familien tun und nicht immer größer und schneller werden", sagt Alexius. Auch Kindergärten und Schulen wurden angesprochen und siehe da, die Osterkirmes auf dem Höing ist ein Erfolgsprodukt geworden. Und ein solches soll nun auch die 1. Karnevals-Kirmes in der Hagener Innenstadt werden.

Tolle Fahrgeschäfte bereichern das Angebot

Vom Altweiberdonnerstag (28. Februar) bis Rosenmontag (4. März) wird es vom Nassau- bis zum Friedrich-Ebert-Platz rund gehen. Andreas Alexius: "Wir werden fast so groß sein wie der Weihnachtsmarkt, nur haben wir diesmal mehr Fahrgeschäfte dabei." Der Fliegende Teppich "1001 Nacht" und ein Autoscooter werden vor der Volme-Galerie auf die Besucher warten, zahlreiche Buden und natürlich auch Kinderkarrussells werden über die Hohenzollernstraße bis zur Konzertmuschel aufgebaut. Hier stehen der Scheibenwischer "Air Race" und der "Breakdance" der Schaustellerfamilie Klinge. "Kirmes kommt von Kirchweih und war stets ein Fest im Herzen einer Stadt", erklärt Schausteller Ricardo Arens, "mit der Karnevalskirmes kommen wir nun wieder zurück in die City."
Bei der Premiere in diesem Jahr soll es natürlich nicht bleiben. "Es wäre schön, wenn sich daraus eine Tradition entwickeln würde", so Andreas Alexius. An gewachsene Innenstadt-Rummel wie in Soest oder Crange will er dabei gar nicht anknüpfen. Denn Alexius weiß auch: "Eine Karnevals-Kirmes ist in dieser Jahreszeit immer sehr wetterabhängig."

Schausteller und Karnevalisten ziehen an einem Strang, wenn es darum geht, Tradition zu pflegen und zu wahren. | Foto: Stephan Faber
Das unbestrittene Highlight der Hagener Karnevalskirmes wird das Fahrgeschäft "1001 Nacht" sein, Europas größter und höchster "Fliegender Teppich". Das imposante Karussell bringt seine Fahrgäste in eine Höhe von 27 Metern und verspricht eine tolle Aussicht auf den Hagener Karneval, gepaart mit rasantem Bauchkribbeln.  | Foto: Patrick Jost
Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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